Ich habe mit dieser Firma unter ihrem früheren Namen SVP Immobilien
(Inhaberin Frau S.) die im Folgenden genannten Erfahrungen sammeln können,
die ich ausdrücklich nur auf meinen Bau beziehe und nicht verallgemeinert
verstanden haben will, daher in der Vergangenheit schildere. Jedoch sind mir
etliche andere Fälle bekannt, die ein sehr ähnliches Schicksal erlitten
haben.
Die Firma SVP Immobilien/Frau S. bot im Raum München günstige Reihen-,
Doppel- und auch Einfamilienhäuser an. Diese wurden häufig mit Grundstück
angeboten, konnten aber auch nur als Bauleistung auf vorhandenem oder
anderweitig besorgtem Grundstück erworben werden.
Die Firma SVP Immobilien war aber nicht selbst eine Baufirma, sondern
stellte nur den Kontakt zwischen mir als Bauherren und einer der Baufirmen
her, für die sie die Kunden beschaffte. Zur Zeit meines Baues hatte Frau S.
drei solcher Baufirmen zur Disposition.
Zudem arbeitete Frau S. mit einem Architekten zusammen, der die Hauspläne /
Baueingabeplanung erstellte bzw entsprechend meinem Bedarf anpasste.
Auf Wunsch wurde auch ein Notar besorgt und der Schriftverkehr mit dem
Notariat über Frau S. abgewickelt, auch wenn das Grundstück nicht über Frau
S. gefunden und erworben wurde.
Für diesen Service und weitere Leistungen, die aber erst später mit der
Aufbereitung des Baugrundstückes erbracht werden sollten, war eine nicht
unbedeutende Summe xx000,- Euro an Frau S. zu zahlen.
Die Werkverträge mit dem Bauunternehmen wurden anschließend nur zwischen mir
als Bauherren und dem Unternehmen geschlossen. Die Mitwirkung von Frau S.
war die Beistellung von Standardverträgen und erste Kontaktherstellung mit
dem Bauunternehmen. Alle weiteren Feinabsprachen und diesbezüglichen
Vertragsänderungen wurden nur zwischen mir und dem Bauunternehmen ohne Frau
S. gemacht.
So weit, so gut. Hauspreis plus Zahlung an Frau S. waren im Vergleich immer
noch günstig, wenn nur der Bau wie vertraglich vereinbart zu Ende geführt
worden wäre.
Leider hat das von Frau S. vermittelte Bauunternehmen meinen Bau zunächst
erheblich verzögert und mußte schließlich wegen Untätigkeit nach VOB
gekündigt werden. Selbstverständlich waren die bis dahin geleisteten Raten
deutlich höher als die vorhandene Bauleistung.
Von diesem Unternehmen war aber leider nichts mehr zu holen. Der
Insolvenzverwalter hat später meine Ansprüche aus von mir nicht
nachvollziehbaren Gründen nicht anerkannt. Wie übrigens auch die vieler
oder gar aller anderen geschädigten Bauherren, soweit mir bekannt ist. Kurz
danach ist auch das zweite Bauunternehmen aus dem Fundus der Frau S. den
gleichen holprigen Weg gegangen und hat etliche Ratlose hinter sich
gelassen.
schlussendlich hat jeder der Dutzende Geschädigte beider Firmen seinen Bau
mit anderen Unternehmen fertigstellen müssen. Dummerweise war bei mir aber
kein anderes Unternehmen bereit, die restlichen Bautätigkeiten zu den
ursprünglich angedachten Preisen zu verrichten. Somit waren meine Mehrkosten
über 25% des ursprünglichen Hauspreises. Dafür hätte ich ein deutlich
besseres Haus von renommierten alteingesessen Firmen bauen lassen können,
vermutlich ohne den Ärger, den ich erleben durfte.
Es liegt mir fern, dieses finanzielle Fiasko allein auf Frau S. schieben zu
wollen. Aber als Maklerin, die sie nicht sein wollte ('Makler haben doch so
einen schlechten Ruf'), hätte sie vielleicht doch ihre Bauunternehmen besser
im Blick haben können und neue Bauinteressenten nicht mehr an die maroden
oder marode werdenden Firmen herantragen dürfen.
Ich selbst war einfältig genug, zu viel Vertrauen in die beteiligten Firmen
zu haben und einige der haufenweise bekannten guten Ratschläge nicht genau
zu beachten. Diese würden heute lauten, um nur ein paar zu nennen:
- alle Referenzadressen aufsuchen und die Leute persönlich befragen, nicht
nur am Telefon aushorchen. (Wahrscheinlich sind nur die aufgelistet, die
relativ problemlos abgelaufen sind. Fragen, ob Problemfälle bekannt sind,
die nicht in der Referenzliste erscheinen.)
- bei ersten Anzeichen von Mißtrauen sofort abbrechen; (Sieht so ein
ordentliches Büro einer professionellen Firma aus? Ist die Anzahl der
Angestellten für so viele Objekte ausreichend? Sind die Möbel in den Plänen
für Erwachsene oder Kinder gedacht? Pläne nachmessen!)
- zu aktuellen Baustellen fahren und stundenlang beobachten. Rührt sich da
was? Erfahrungen der Bauarbeiter mit der Baufirma erfragen. Nachbarn fragen,
ob da immer so viel/wenig los war oder auch mal lange nichts passiert ist.
Bei viel Glück anwesende Bauherren nach ihren Erlebnissen mit der Baufirma
fragen.
- im Bauamt nachfragen, ob das Unternehmen auf der schwarzen Liste steht und
nur gegen Vorauszahlung bedient wird.
- keine Vorauszahlungen im Zahlungsplan akzeptieren, sondern erst nach
erbrachter Leistung zahlen.
- Ratenhöhe mit Gegenwert der erbrachten Leistung abstimmen. Häufig sind die
ersten Raten viel zu hoch.
etc.
Dann war da noch eine Kleinigkeit:
Wenn man nicht das Grundstück, sondern nur die Bauleistung über Frau S.
erworben hat, wurden damals viele ihrer Kunden, so auch ich, vom Finanzamt
Mühldorf gezwungen, die Grunderwerbsteuer auch auf den Hauspreis zu zahlen.
Und das, obwohl für geradlinig denkende Bürger eindeutig und nachweisbar das
Grundstück nicht über Frau S./SVP Immobilien gekauft wurde, d.h. keine
Kopplung zwischen Grundstücks- und Hauserwerb vorgelegen hat (". miteinander
stehen und fallen ..."). Ob dieser staatliche Handstreich rechtens war, wird
sich noch erweisen, da mein Prozeß gegen das FA Mühldorf zur Zeit noch
aussteht.
Fazit:
Der Kauf meines Hauses über die Firma SVP Immobilien hat mich sehr viel
Nerven, Zeit und Extrageld gekostet und meine Lebensführung und Perspektiven
tiefgreifend geändert, leider nicht zum Positiven. Dies laste ich aber
ausdrücklich nicht der Firmeninhaberin Frau S. an, sondern hauptsächlich
meiner eigenen Einfalt und Leichtgläubigkeit; und der im Nachhinein falschen
Entscheidung, eine mir angebotene Arbeitsstelle im Ausland nicht anzunehmen
und auf diese Weise unser fürsorgliches deutsches Vaterland für immer zu
verlassen.
Es bleibt die vage Hoffnung, daß alle daraus gelernt haben und es in Zukunft
besser wird.
Passauf