Ich werfe auch nochmal eine weitere Betrachtungsweise in den Raum, und zwar das Alter bei Kauf/Bau einer Immobilie. Lt. Statista war der durchschnittliche Immokäufer in Bayern 39 Jahre alt (Daten von 2017). IN den anderen Bundesländern ist es ähnlich. In Sachsen etwas (38) weniger, in Berlin (41) und Hamburg (41) etwas mehr.
Die meisten, die hier ein etwas geringeres Eigenkapital und Einkommen haben, sind im Forum unter 30 - die TE sind sogar noch 2 Jahre jünger. Das heißt also, sie sind vom Durchschnitt in Bayern mit 39 Jahren 11 Jahre (!) entfernt.
In 11 Jahren kann man, wenn man nicht völlig überteuert zur Miete wohnt & dementsprechend sparsam ist, ein beträchtliches Sümmchen als Eigenkapital ansparen. Beide haben ein Haushalts-Eigenkapital von 4.300 Euro - auf 11 Jahre gerechnet mit entspr. Gehaltssteigerungen machen diese 11 Jahre auch einiges aus. Nimmt man 2-3% Gehaltssteigerung p.a., liegt das Haushalts-Eigenkapital schon bei 5.600 Euro (2,5%). Und das wird noch konservativ sein, gerade mit Ende 20 / Anfang Mitte 30 kann man doch bei AG Wechsel ein bisschen mehr rausschlagen.
Nun frage man sich, was besser ist in der aktuellen Lage. Direkt bauen ohne Eigenkapital und etwas niedrigerem Gehalt mit dem unbedingten Willen, die Rate zu berappen und sein Leben um die Rate drumherum zu bauen oder die 11 Jahre warten, sparen, Eigenkapital aufbauen und dann ein höheres Gehalt zu haben.
Wir selbst haben uns diese Frage parallel zur Grundstückssuche immer und immer wieder gestellt - und sind auch letztlich zum Schluss gekommen, dass wir direkt bauen wollen. Denn diese 11 Jahre möchten wir nicht mit Kleinkind usw. in der Etagen-Miet-Wohnung verbringen, auf der Hoffnung nach einem Garten in 11 Jahren - sondern diese 11 Jahre nutzen und dem Kind und uns geben. Wer weiß denn schon, was in 11 Jahren ist? Lebt im hier und jetzt! Es wird sich zeigen, was besser war wenn ich in 10 Jahren 40 bin - vielleicht gibt es ja dann das Forum noch ;)
Wichtig ist nur (nachdem ich dem TE ja Futter gegeben habe), dass du, lieber TE, auch wirklich nicht naiv bist. Wir haben Preise von Ende letztem Jahr vereinbart und uns überrascht gerade auch das ein oder andere. Wenn Materialien teurer werden, die du aber wirklich! brauchst, dann hast du eben Mehrkosten (ich mein nicht den Zaun, ganz ehrlich, wer interessiert sich für Außenanlagen im Jahr des Baus, das finde ich hier alles extrem übertrieben o_O) - alle meine Freunde die gebaut haben haben die Außenanlagen über Jahre fertiggstellt, das haben meine Eltern so gemacht und meine Großeltern. Alles andere sind reiche Menschen oder solche die einfach Show-Off machen wollen)
Dementsprechend plane bitte ! und das haben wir auch gemacht, mindestens !! 10% Puffer auf deine Kalkulation (also nachdem du für jedes Gewerk Angebote vorliegen hast oder wenn du mit GU baust, noch Zusatzkosten einkalkuliert hast) ein. Du glaubst nicht, was alles kommt, woran du jetzt nicht denkst (glaub mir).
Wenn du das berücksichtigst, ziehs durch - dann bist du vorbereitet und kannst gut schlafen.