Finanzierungs-Vergleich früher zu heute

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Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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Tolentino

Tolentino

Weil das Vermögen aufgebaut wurde. Der Staat will doch nur mitverdienen wo es geht. Ich finde das richtig dreist. Das ist der einzige Grund.
Der Staat verdient nichts. Der will auch nichts. Der Staat hat die Aufgabe, seiner insgesamt Bevölkerung ein sicheres auskömmliches Leben zu ermöglichen, dafür braucht er Mittel. Er hat bei uns darüber hinaus dafür zu sorgen, dass ein Mindestmaß soziale Gerechtigkeit herrscht.
Dass erste macht er so gut, dass einige wenige soviel Vermögen anhäufen können, dass Sie auch der(/n) Folgegeneration(en?) Geld vererben können, sodass sie ohne großartige Eigenleistung schon in jungen Jahren ein Eigenheim haben können. Das andere macht er evtl. nicht ganz so gut, wenn immer mehr Menschen sogar mehrere Jobs annehmen müssen, um einigermaßen über die Runden zu kommen und in ner Mietwohnung zu wohnen. Gleichzeitig Vertreter der Schicht, die man so lange als den Mittelstand bezeichnet hat, sich das klassische Einfamilienhaus nicht mehr leisten können.
Da kann man jetzt natürlich sagen, ist auch nicht mehr zeitgemäß wegen Umwelt etc. Aber dann finde ich sollte es auch nicht vom Vermögen der persönlichen Vorgeneration(nen) abhängen ob man es dann trotzdem kann. Und seien wir mal ehrlich ETWs sind auch nicht wesentlich leistbarer.

Und die Mär, dass Vermögen immer ausschließlich aufgrund der Leistung der Vermögenden entstanden sind, die könnt ihr beim FDP Stammtisch weitererzählen. Der wirtschaftliche Erfolg ist doch nur möglich, weil der Staat die Voraussetzungen dafür schafft. Selbst wenn dieser Faktor nur minimal wäre - Ist es gerecht (sinnvoll / erstrebenswert), dass ein Vermögender seine (von mir aus selbst erarbeitete) Macht, dazu nutzt einigen wenigen seiner Wahl zu noch mehr Macht zu verhelfen?
Wenn man den Faden weiter spinnt... Ich krieg da immer Bauchweh.
 
M

Myrna_Loy

Das lustigste ist ja, dass der Wideraufbaugeneration bewusst war, wie viel sie dem Staat und der Gesellschaft verdankten - das schlug sich in entsprechend großzügigen Stiftungen und Spenden wieder. Frag mal die gemeinnützigen Organisationen, Kultureinrichtungen etc wer spendet, bzw spendete. Das sind nicht die Erben.
 
WilderSueden

WilderSueden

Der wirtschaftliche Erfolg ist doch nur möglich, weil der Staat die Voraussetzungen dafür schafft.
Das ist ja auch eine der Aufgaben des Staates. Dafür darf er dann Einkommensteuer, Körperschaftssteuer, Mehrwertsteuer, die Sektsteuere für die kaiserliche Flotte (huch) und vieles mehr erheben. Als Ordoliberaler bin ich da auch durchaus der Meinung, dass Leistung etwas kosten darf und muss. Aber genauso muss der Staat aufpassen dass er es nicht übertreibt und den Anreiz für Leistung zerstört. Denn die Erfolgsgeschichten sind eben nur eine Seite der Medaille, für jeden Unternehmer der erfolgreich ist gibt es welche die in die Pleite sind (mal mehr mal weniger). Für den Opa im münchener Umland der 1970 ein Mehrfamilienhaus in Eigenleistung gebaut hat, gibt es einen der in Eigenleistung ein Mehrfamilienhaus in Hinterposemuckel gebaut hat wo der letzte große Arbeitgeber vor 2 Jahrzehnten abgewandert ist und das Haus jetzt mehr Sanierungsstau hat als es wert ist. Die Leute werden aber gerne in der Diskussion vergessen, wir sehen nur die Gewinner.
 
WilderSueden

WilderSueden

Also 100% Erbschaftssteuer halte ich für massiv leistungsschädigend, egal wo der Freibetrag genau liegt.
 
Tolentino

Tolentino

Ach so, ok, da habe ich vielleicht etwas überspitzt.
Wobei ja die Leistung nicht weg ist, die ist ja wieder beim Staat, der, wie du ja selbst sagst, auch was leisten muss. ;)

Also ich wäre auch mit 80% zufrieden.

Man bräuchte eigtl eine einwandfreie Methode die Leistung zu trennen. Also was hat eigtl der Vermögende wirklich geleistet, was der Staat dazu beigetragen, was die Mitarbeiter, was war einfach nur Glück? Dann könnte man auch eine Glückssteuer (nicht Glückseeligkeitssteuer!) einführen.

Mal von dem Für und Wider abgesehen.
Ich finde es eigtl. Schade, dass Leistung in unserer Gesellschaft nur (überwiegend) finanziell honoriert wird.
Warum reicht uns nicht Anerkennung, Prestige, Ruhm und Ehre oder einfach was Gutes erschaffen zu haben? Ich finde, da müsste man mal kulturell ran.
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
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