Grundstückskauf im Bieterverfahren - Was ist finaler Preis?

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Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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W

Wickie

aber was mich wirklich wundert, ist: daß die Kirche mal Grund verkauft, statt zu verpachten oder zu tauschen.
Ist hier sogar mehrfach gewesen in verschiedenen "Blöcken". Das Grundstück von uns und noch ein anderes im Bieterverfahren. Da wurde vom Gemeinderat schon angemäkelt, dass man junge Familien bewusst ausgeschlossen durch die resultierenden Preise aus dem Bieterverfahren. Die nächsten Grundstücke gab es dann nur noch nach "Bewerbung": junge Familien, Kind, verheiratet... Danach hat die Kirche entschieden wer kaufen darf.

Dann ist mir die Gemeinde die per Bieterverfahren nur raffgierig ist lieber.
Eher die Diözese habe ich gelernt... der Bodenrichtwert muss an die Diözese abgeführt werden. Lediglich der Betrag, der darüber "erwirtschaftet" wird, verbleibt in der Gemeinde.
 
H

hampshire

Bist du persönlich bereit als Besser verdienter auch noch mehr Steuern zu zahlen? Denn wer genau finanziert das soziale Netz in Deutschland? Sicher nicht die Aufstocker, sondern eher die der oberen finanziellen Schicht.
Natürlich bin ich bereit mehr Steuern zu bezahlen wenn ich sehe, dass es der Gesellschaft gut tut. Hier denke ich eher "skandinavisch". Es ist richtig, dass die größten Profiteure von Infrastruktur, Rechtssicherheit und gesellschaftlichem Frieden auch den größten Beitrag leisten. Daraus leiten sich keine Sonderrechte bei der Bestimmung wo es lang gehen soll ab. Das vergessen wir sehr gerne.
Und nein, nicht jeder kann viel verdienen und subventioniert werden. Willkommen in der Welt
So kann man die Lage derzeit konstatieren. Kein Grund das zu ändern und sich in die richtige Richtung zu bewegen oder? "Willkommen in der Welt" hört sich an wie die zynische Entschuldigung "Ich kann ja nichts machen und bleibe einfach tatenlos bei den Gewinnern."

Und hier noch zwei Beispiele derzeit moderner destruktiver Rhetorik:

1. Einem "Meinungsgegner" wird die Glaubwürdigkeit abgesprochen weil er nicht offensichtlich in allen einen perfekten Vorbildcharakter einnimmt. So wird einfach das Thema gewechselt. Diese Form der Widerrede schleicht sich mehr und mehr in Diskussionen ohne auch von dem Anwendenden hinterfragt zu werden. Ein positiver Diskurs wird so verhindert.
Einerseits verstehe ich dich, anderseits habe ich noch nie von Dir ein Aufschrei gehört als es darum geht das Gemeinden nur an "Eingeborene" Grundstücke verkaufen. Ist in meinen Augen genauso diskriminierend.
2. Einem "Meinungsgegner" wird unterstellt, dass seine Aussage mit einer Ausschließlichkeit gelten muss. Natürlich führt das zu absurden Folgen und die werden dann herausgestellt. Mit einem Seitenhieb bekommt der Meinungsgegener noch ein unsympathisches Etikett angepappt. Hier ist die sachliche Auseinandersetzung mit Argumenten zu Ende, der Diskurs ist tot. Es geht nur noch darum wer "recht" hat oder sich "durchsetzt".
Übrigens darf man nach deiner Erzieherinnen Logik gar keine Einfamilienhaus mehr bauen.
 
J

Joedreck

Natürlich bin ich bereit mehr Steuern zu bezahlen wenn ich sehe, dass es der Gesellschaft gut tut. Hier denke ich eher "skandinavisch". Es ist richtig, dass die größten Profiteure von Infrastruktur, Rechtssicherheit und gesellschaftlichem Frieden auch den größten Beitrag leisten. Daraus leiten sich keine Sonderrechte bei der Bestimmung wo es lang gehen soll ab. Das vergessen wir sehr gerne.

So kann man die Lage derzeit konstatieren. Kein Grund das zu ändern und sich in die richtige Richtung zu bewegen oder? "Willkommen in der Welt" hört sich an wie die zynische Entschuldigung "Ich kann ja nichts machen und bleibe einfach tatenlos bei den Gewinnern."

Und hier noch zwei Beispiele derzeit moderner destruktiver Rhetorik:

1. Einem "Meinungsgegner" wird die Glaubwürdigkeit abgesprochen weil er nicht offensichtlich in allen einen perfekten Vorbildcharakter einnimmt. So wird einfach das Thema gewechselt. Diese Form der Widerrede schleicht sich mehr und mehr in Diskussionen ohne auch von dem Anwendenden hinterfragt zu werden. Ein positiver Diskurs wird so verhindert.

2. Einem "Meinungsgegner" wird unterstellt, dass seine Aussage mit einer Ausschließlichkeit gelten muss. Natürlich führt das zu absurden Folgen und die werden dann herausgestellt. Mit einem Seitenhieb bekommt der Meinungsgegener noch ein unsympathisches Etikett angepappt. Hier ist die sachliche Auseinandersetzung mit Argumenten zu Ende, der Diskurs ist tot. Es geht nur noch darum wer "recht" hat oder sich "durchsetzt".
Ohne zu politisch werden zu wollen, ist es aktuell als Wähler wirklich schwer etwas zu ändern. So hätte der erste Lockdown in diesem Jahr als Zeichen verstanden werden können, um die Digitalisierung inkl. Infrastruktur massiv ausbauen zu können. Leider nicht passiert.
Die Frage ist doch auch was passiert, wenn aktuelle "Schlechtverdiener" mehr verdienen? Die Nachfrage steigt, der Preis wahrscheinlich auch. Da wird nichts gewonnen werden.

Ich bin ganz offen an einer sachlichen Diskussion interessiert. Persönlich diskreditieren, "whataboutism" und das berühmte: das ist so, PUNKT! Sind der Tod jeder vernünftigen Kompromisslösung.

Ich bin allerdings wirklich der Meinung, dass jeder sein Glück im Leben zum Großteil selbst in der Hand hat. Auch wenn sozial benachteiligte Menschen es ungleich schwerer haben, können auch diese Menschen im zweiten und dritten Bildungsweg sehr viel erreichen.

Um alle Hintergründe zu beleuchten wird es hier zu lang. Krankenversicherung, Steuerverschwendung, spitzensteuersatz, sind nur einige wenige Punkte. Gehört hier auch nicht her.
Fakt ist, dass den wenigsten etwas geschenkt wird. Und das wird wohl auch so bleiben.
 
H

hampshire

Ohne zu politisch werden zu wollen, ist es aktuell als Wähler wirklich schwer etwas zu ändern
Ne, ist es nicht. An jedem Ort gibt es Gruppen und Themen zu denen man sich engagieren kann. Das ist ganz leicht. Man ist ja nicht nur Wähler, sondern auch Bürger.
Ich bin ganz offen an einer sachlichen Diskussion interessiert.
Das nehme ich Dir zu 100% ab.
Ich bin allerdings wirklich der Meinung, dass jeder sein Glück im Leben zum Großteil selbst in der Hand hat. Auch wenn sozial benachteiligte Menschen es ungleich schwerer haben, können auch diese Menschen im zweiten und dritten Bildungsweg sehr viel erreichen.
Ich teile Deine Haltung zu einem guten Teil - vor Allem die Feststellung, dass es sozial benachteiligte Menschen ungleich schwerer haben. Daraus leite ich die Aufgabe ab diese "Schwererhaben" zu ändern. Und hier gibt es viel im Kleinen und in der unmittelbaren Umgebung befindliche konkrete Ansatzpunkte und Handlungsfelder. Es ist wirklich leicht als Bürger und Wähler etwas zu tun. Was dagegen spricht ist meist das Argument "keine Zeit dafür" und hier kann man das Wort "Zeit" 1:1 durch "Priorität" ersetzen.
 
P

pagoni2020

Denn wer genau finanziert das soziale Netz in Deutschland? Sicher nicht die Aufstocker, sondern eher die der oberen finanziellen Schicht.
Die tollen "Reichen" retten die faulen "Armen"? Es ist ein verzahntes Netz, in dem wir leben und ohne die "Armen" gäbe es keinen einzigen Reichen. Nicht im Geringesten ist es daher so, dass die "Reichen" das Netz für die "Armen" tatsächlich bezahlen, selbst wenn so Mancher "Reiche" sich gerne so fühlen mag. Ich habe solche Ansätze hier schon öfter mal gelesen und da bekomm ich immer gleidh Gänsehaut. Die Begriffsbenutzung "Aufstocker" alleine empfinde ich als diskriminierend. Du Aufstockeer - ich, der Held, zahle Deine Aufstockung, also knie nieder....sorry.
Und auch die hiesige Armut ist nicht die Armut die sich jemand aus Nigeria vorstellt.
Jeder empfindet seine Situation Armut direkt und zu 100%. Kein Außenstehender kann das auch nur ansatzweise bewerten: "Wenn du nicht 1000 Meilen in den Mokassins des anderen gegangen bist, hast du kein Recht, über ihn zu urteilen" (Zitat).
Jemand in Deutschland, der sich gesellschaftlich diskriminiert fühlt mag sich evtl. sogar beschissener fühlen als Jmd. in Nigeria, der -finanziell arm- fröhlich im Kreise seiner Familie ist. Natürlich kann ich ihm sagen, dass es ihm in Nigeria noch beschissener gehen würde und dem Nigerianer dann wiederum sagen, dass es im Tschad noch schlimmer wäre usw.
Willkommen in der Welt
....in welcher Welt?
Natürlich haben wir nur eine Erdkugel (Welt) aber milliardenfach unterschiedliche Lebens- und Erlebniswelten, für Jeden eine andere. Diese Welten verändern sich. Genauso wie wir hier alle technischen Veränderungen mit Wärmepumpe, Photovoltaik u.a. Kram geradezu gierig aufsaugen sträuben wir uns im gesellschaftlichen Bereich, notwendige, gesellschaftliche Veränderung oder Innovation anzugehen, eben weil es uns an den eigenen Luxus geht, der uns bislang ein mehr oder weniger schönes Leben garantiert hat (ich schließe mich jeweils ein!).
Natürlich bin ich bereit mehr Steuern zu bezahlen wenn ich sehe, dass es der Gesellschaft gut tut.
Ja natürlich, genauso ist unser System gedacht und aufgebaut und das ist auch gut so.
Hier denke ich eher "skandinavisch". Es ist richtig, dass die größten Profiteure von Infrastruktur, Rechtssicherheit und gesellschaftlichem Frieden auch den größten Beitrag leisten. Daraus leiten sich keine Sonderrechte bei der Bestimmung wo es lang gehen soll ab. Das vergessen wir sehr gerne.
Ich habe in Skandinavien eine Weile gelebt und stütze diese Denkweise. Trotz aller Probleme, die auch dort herrschen, hat man dort weniger dieses trennende Statusdenken.....in Irland übrigens auch weniger, oftmals auch eine verzeihlichere und weniger starre Herangehensweise in manchen Bereichen.
"Willkommen in der Welt" hört sich an wie die zynische Entschuldigung "Ich kann ja nichts machen und bleibe einfach tatenlos bei den Gewinnern."
yep
ist es aktuell als Wähler wirklich schwer etwas zu ändern.
...es ist mitnichten schwerer, das Wahlsystem hat sich nicht geändert. Wir -und ich zähle MICH explizit dazu!- sind oftmals zu satt und verteidigen unsere angenehme Sitiuation.
Ich bin allerdings wirklich der Meinung, dass jeder sein Glück im Leben zum Großteil selbst in der Hand hat. Auch wenn sozial benachteiligte Menschen es ungleich schwerer haben, können auch diese Menschen im zweiten und dritten Bildungsweg sehr viel erreichen.
Das stimmt, das gefällt mir in Deutschland nach wie vor sehr gut, trotz aller Verbesserungswürdigkeit. Ein schreckliches Problem, das ich z.B. aus Südamerika kenne ist, dass die sog. Unterschicht aufgrund mangelnder Bildung überhaupt keinen Sinn in Bildung oder Weiterentwicklung. Dieses Problem sehe ich ebenfalls auf uns zukommen.
Ich teile Deine Haltung zu einem guten Teil - vor Allem die Feststellung, dass es sozial benachteiligte Menschen ungleich schwerer haben. Daraus leite ich die Aufgabe ab diese "Schwererhaben" zu ändern.
Genau daher ist das Arm-Reich-Gefälle so schädlich und sollte im Grunde von den "Reichen" geändert werden.
Kurzfristig ist die finanzielle Elite erfolgreicher (mehr Kapital), jedoch auf Dauer verliert sie ja komplett die vorhandenen Qualifikationen der "ärmeren" Gesellschaftsschicht, was langfristig wiederum bedeutet, dass die neue "Elite" sich wieder nur aus der vorherigen "Elite" rekrutiert und keine Schwachern/Doofen aus ihren Golfclubkreisen mehr "ausscheidet". Es wird eine reine Finanzelite und keine Bildungs-Elite mehr.....mir graut davor. Da muss ich kein Mathematiker sein um zu erkennen, dass am Ende Doofheit überwiegen wird.
Ich hätte mir das niemals vorstellen können aber ein Leben in Südamerika hat mir genau das gezeigt - schrecklich, wenn man die Strände, Berge, Vulkane mal beiseite lässt bzw. nicht nur dort Urlaub macht. Nirgendwo habe ich jemals soviel gesellschaftlich akzeptierte Dekadenz und Großkotzigkeit einer Finanz-Elite erlebt, auch daher ist mir skandinavisches Denken näher gelegen.
 
M

MM1506zzzz

Genau daher ist das Arm-Reich-Gefälle so schädlich und sollte im Grunde von den "Reichen" geändert werden.
Stimme Dir zu, das Problem ist nur: Auf welchem Wege kann man das Gefälle ändern ?

M.E. geht es nur, wenn Arbeit sich lohnt, d.h. jeder den Arbeiten geht, statt Harz IV zu beziehen muß einen Mehrwert erfahren. Aber das geht nur, bei denen, die auch arbeiten können, also physisch und psychisch gesund sind und es entsprechende Arbeitsplätze gibt. Das ist aber nicht immer der Fall oder aber die sind so schlecht bezahlt, daß es sich eben nicht lohnt zu arbeiten. Will man also den Harz IV-Satz senken senken? Wohl kaum; was ist mit denen, die wiklich nicht (mehr) arbeiten können ?
Den Mindestlohn erhöhen, damit noch mehr Unternehmen die Produktion verlagern ?
Ich habe auch kein Patentrezept dafür, es dürfte aber eine Tatsache sein, daß Kapital zu wenig versteuert wird, und Arbeit zu viel.
Wird schon die mangelnde Bildungsdurchlässigkeit in Deutschland kritisiert (Kinder aus schwachen sozialen Schichten schaffen es kaum, an einen hohen Bildungsanschluß zu gelangen) oder die mangelnde Durchlässigkeit, die hohen Gehälter zu erreichen; noch schwieriger ist es vom Arbeitnehmer zum Privatier zu werden, und soviel Kapital zu sammeln, daß auch nachfolgende Generationen davon profitieren.
Diejenigen , die den Break-ever überschritten haben (oder geerbt haben) werden hingegen immer reicher.
Die Schere geht auseinaner...
Und wieviele Reiche gibt es, die das ändern wollen ?
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
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