Meistens beschweren sich alle hier, dass die Architekten eine zu geringe Bausumme schätzen. Jetzt ist es einmal anders herum.
Zum Schätzpreis:
Den Schätzpreis würde ich nun anhand von Gesprächen verifizieren. Einmal mit regionalen Handwerkern, einmal mit einem Generalunternehmer. Aus den Gesprächen bekommst Du eine Gefühl für die Einschätzung des Architekten und Information darüber was gegebenenfalls die Kostentreiber sind. Anschließend könnt ihr entscheiden wie das weitere Vorgehen ist - z.B. konkrete Angebote einholen.
Zum Bezahlen des Architekten:
Natürlich muss der Architekt für seine Arbeit bezahlt werden - allerdings kann er auch nicht einfach am Auftrag vorbei arbeiten. Daher ist es schon wichtig welche Rolle beispielsweise eine Budgetgrenze im Auftrag gespielt hat. Ein "Thema verfehlt" kann nicht den vollen Preis kosten.
Zum Wunsch nach Hausgröße und Ausstattung:
Es ist völlig legitim sich Vorstellungen zu machen und diese auch umsetzen zu wollen. Das Haus ist groß und setzt auf einem kostenintensiven Energiestandard auf. Weicht das Haus aufgrund des Budgets zu weit von der Vorstellung ab, ist das "Seinlassen" möglicherweise eine gute Option.
Wir haben uns zu Beginn der Plannung an einem erwünschtes Optimum orientiert - wissend, dass wir einen Preisschock erleiden würden. Der kam dann auch. Da wir die Kostentreiber identifizieren konnten haben wir für diese Alternativen gefunden, die unserer Optimalvorstellung am nächsten kamen und von denen wir sicher sein konnten, dass sie uns nicht täglich stören würden. Das stellten wir fest in dem wir unsere Wünsche mit dem tatsächlichen Beitrag zur Lebensqualität abglichen. Nicht alles was man will braucht man auch für seine Lebenszufriedenheit.
Zu Diskussionen in der Familie:
Je nach Familienstruktur ist es manchmal ganz sinnvoll, den einen oder anderen Menschen mit Hang zur Übergriffigkeit liebevoll in die Schranken zu weisen. Ich hoffe für Dich, dass die Konstellation nicht so ist, dass "jeder" etwas zu Eurem Bauprojekt zu melden hat.