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Traumfaenger
Das stimmt, ähnlich wie im Autohaus die Vorführwagen sind Musterhäuser meist vollgepackt mit Sonderausstattung. Zumal Musterhäuser Sonderbauten sind, die müssen nicht mal die gängigen DIN-Normen einhalten. Aber was merken die Besucher, die selbst noch nie gebaut haben beim Betreten eines Musterhauses?P.S.: eigentlich müßte man viele "Musterhäuser" eher "Mogelhäuser" nennen - zum einen, weil oft der Hinweis "Abbildung zeigt Sonderausstattung" dabeistehen müßte,
- Riecht es gut und ist die Luft frisch und angenehm (im Sommer meist künstlich runtergekühlt, hat auch schon mal ein Verkäufer unumwunden zugegeben) => Erster Eindruck zählt, der potenzielle Käufer soll sich wohlfühlen und aufatmen beim Betreten des Hauses;
- ist das Haus schön eingerichtet, hat man Lust hier zu wohnen (Möbel, Farben etc. sagen aber nichts über die Verarbeitung und Qualität der Bausubstanz aus)
- gibt es Eyecatcher wie z.B. eine tolle Küche, Pool im Garten (in einem Musterhauspark sind sogar Kinder von Besuchern baden gegangen),
Was sieht man nicht:
- faire Bauleistungsbeschreibung und Qualität der Materialien (viele große Marken haben Billiglinien) => die meisten Erstbesucher wissen vermutlich gar nicht was eine Bauleistungsbeschreibung ist
- Wandaufbau, Verarbeitung im Detail, Qualität der Materialien (z.B. Fertigestrich, einfache Gipskartonplatten im Naßbereich. Folien, Styropor und anderer Sondermüll im Wandaufbau usw.
- Qualität der Gewerke die den Bau tatsächlich vor Ort ausführen (Musterhäuser sind häufig Tipp top)
So ein Musterhauspark ist eben eine Vertriebsplattform, so ein wenig wie eine Traumfabrik und soll den Verkäufer zum Träumen verleiten. Wenn man nicht die kritischen Fragen kennt und stellen kann, wird man außer Kauflaune wenig im Musterpark gewinnen. Und die kritischen Fragen kennt man vermutlich nur wenn man schon einmal gebaut hat....
Google einfach mal "Firmenname des Hausherstellers" und Erfahrungsberichte. Manchmal muss man hartnäckig suchen weil viele Hersteller mit Rechtsanwälten schnell gegen negative Erfahrungsberichte vorgehen, aber man findet sie. Aus den Berichten kannst Du Ideen sammeln welche kritischen Fragen man stellen sollte...
PS: Und irgendwelche Zertifikate, Auszeichnungen, Preise, Plaketten etc. würde ich sehr kritisch hinterfragen. Zuletzt wurden dieses Jahr 49 von 50 (!!!) Mitglieder eines Verbandes von Hausherstellern mit Auszeichnungen in Gold und Silber für Traumhäuser ausgezeichnet.... Da kann ich nur sagen: Wenn man zahlendes Mitglied eines Interessensverbandes ist, kann man sich als Hausanbieter nur noch durch Freitod einer Auszeichnung entziehen!!!! Die lassen sich aber gerne alle feiern mit diesen Preisen und Auszeichnungen....
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