Lieber Thorsten, das Buch besorge ich mir mal in einer ruhigen Minute, danke für den Tipp!
Das mit dem agilen "Mit"bauen kann man machen oder bleibenlassen. Ich glaube, am Ende wird das Bauvorhaben so oder so abgeschlossen. Wenn ich nicht das Gefühl hätte, es kostet Geld und Qualität, wenn die sich immer schön auf die Kompetenz der anderen Gewerke verlassen, hätte ich meine Finger schon lange aus dem Scharnier genommen. Ich werde nach dem Bau japsend in der Ecke sitzen, dabei heißt es so schön: Tu nichts was ein Anderer für dich tun kann.
Der Container ist übrigens versetzt. Ich habe mit der großen Glocke geläutet und die noch Größere angeboten. Die Bauleiter müssen es dann ausbaden.
Ein ganz dickes Dankeschön an Euch, Ihr seid Teil der Glocke!
Warum gehen wir in Vorkasse und lassen etwas mit abtransportieren: Wir können das Haus nicht an die Versorgung anschließen und das Gelände nicht formen, wenn das da rumliegt. Die Bauleitung kommuniziert, dass
Heinz von Heiden zwar dafür verantwortlich ist, aber trotzdem keiner kommt. Und ich kann Heinz von Heiden nicht zur Abholung prügeln. So verhält es sich doch auch mit Nachbesserungen, besonders an beanstandeten Stellen, die unterm Baufortschritt verschwinden: Ich kann die Ausführung oft nicht erzwingen, manchmal wird es auf monetären Ersatz hinauslaufen.
Zum Schluss abziehen: Das kann man natürlich. Da ich aber zählen kann und am Ende noch 5% Faustpfand habe, ziehe ich was ich gut belegen kann schon vorher vom Laufenden ab. Wer weiß, was noch zusammenkommt.
Der Fliesenleger ist jetzt in time, wir bekommen Schnellestrich (ohne Aufpreis). Da war mal Anhydrit im Gespräch statt Zement, ich habe aber den Kopf geschüttelt, ganz und gar nicht mein Ding. Es kommt Zementestrich mit Zuschlag, zwischen den Materialproduzenten auf den Dielenkleber für den Holzboden abgestimmt. Ich lass mir das Wort vergolden: Ohne Aufpreis.
Beispiel warum agiles Mitbauen verlockend sein kann: Ich stehe grade auf den Hinterläufen, um die Planung der Fußbodenheizung von "Machen-wir-immer-so" nach "bedarfsgerecht" zu modifizieren. Unter Zeitdruck versteht sich, wir bekamen das erst zu sehen, als uns der Heizungsmonteur die Verlegepläne der Fußbodenheizung zeigte.
Die Nachplanung der Fußbodenheizung lässt sich jetzt gut an, ich kann das auch nicht überflüssig finden. Wir müssen es im Auge behalten. Heute morgen beginnt die Verlegung. Der Planer war nett.
Die Informationen über Wärmedurchlasswiderstand, Flächenverteilung von Holz und Fliesen lagen dem Planer seither nicht mal vor. Ein Büro mit Gästebett ist als Schlafraum ausgelegt (in Schlafräumen liegen die Heizungsschlingen am Weitesten auseinander), am Schreibtisch hat man aber bemerkenswert wenig Bewegung. Na gut, mag noch angehen. Schlechter ist schon, dass der Saunaraum, welcher vom ersten Tag an als Feuchtraum deklariert ist, ebenfalls als Schlafzimmer gewichtet wurde. Nicht dass wir zum Schluss den Aufguss mit dem Abzieher von der Außenwand abstreifen müssen. Absolut denkwürdig auch der Ansatz, man müsse armdicke Verteilerstränge für andere Räume unter der Einbauküche verlegen, das hatten wir von vorne herein untersagt. Ich brauche weder lauwarmen Müll noch Schimmel am Schmutzgeschirr in der ewig warmen und feuchten Spülmaschine noch etwas Temperierung unter dem Gefrierschrank. Ein anderer Heinz-von-Heiden-Bauherr hat das und hatte mich darauf hingewiesen, Danke nach Berlin!
Warum das trotzdem geplant wurde? Weil sonst die Leitungen der hinteren Räume nur noch lauwarm ankommen, wenn man sie nicht unter den Küchenschränken verbaut. Soweit mir geläufig ist existieren andere gebräuchliche Möglichkeiten der Isolierung.
Wir haben uns verständigt auf eine einzige (Küchen-)Schleife unter den Einbauschränken, damit dort die Luft zirkuliert und nichts an der Außenwand gammelt. Das will uns sinnvoll erscheinen.
Ohne Widerstand hätte das Ergebnis gelitten, und das hätte uns auch keiner mehr herausgerissen.
Nächster Stopp Fliesenlegergespräch und nächste Baukontrolle. Danach einige cbm übriges Styrodur, mal sehen, wie es damit läuft.
Viele Grüße
Gabriele