Wir haben mit Architekt geplant und dann an einen regionalen Häuslebauer vergeben, der sich auch um alle Gewerke gekümmert hat. Die perfekt Lösung für uns, weil der Bauantrag etwas knifflig war (und wir hier die Unterstützung des Architekten gebraucht haben um unsere Wünsche umgesetzt zu kriegen), aber mit relativ wenig eigenem Einsatz, weil wir beide beruflich ziemlich eingespannt sind.
Trotzdem konnten wir immer mitschnabeln, haben auch zusammen mit dem Häuslebauer individuelle Lösungen für so manches Problem gefunden, noch gefeilt, Kleinigkeiten geändert etc. Mir war diese Möglichkeit wichtig, denn die eine oder andere Idee kommt beim Bau, wenn man durch die Räume geht, wenn plötzlich ein Problem auftaucht, mit dem man nicht gerechnet hat etc.
Insgesamt würde ich immer einen regionalen Anbieter vorziehen. Auch heute noch, über ein Jahr nach Einzug, haben wir immer noch engen Kontakt zu unserem Häuslebauer, wenn es Schwierigkeiten gibt oder Reklamationen (weil z.B. eine Jalousie nicht mehr funktioniert etc.). Wir haben auch persönlich ein gutes Verhältnis entwickelt und das möchte ich nicht missen.
Bei euch würde ich aber noch einen Schritt zurück gehen: ihr seid euch ja noch nicht mal sicher, wie ihr bauen möchtet: Massiv oder Holzständer.
Das würde ich erstmal für mich entscheiden. Für uns war immer klar: ein Holzhaus! Weil wir die Raumatmosphäre einfach klasse finden. Die Baustelle ohne Mörtel, Bauschutt, Dreck, nur Holzspäne. Auch die Endreinigung ist eigentlich ein Klacks: saugen und mal drüber wischen - fertig. Hier hab ich vor kurzem gelesen, wie jemand stundenlang Betonreste wegputzen mußte. Das Problem hatten wir nie :)
Wir lieben unser Holzhaus und bereuen unsere Entscheidung nicht.
Es gibt auch gute Gründe für Massivbau. Nur bevor ich mich für einen Anbieter entscheide, würde ich mir mal selber klar machen, was ich will, warum, welche Vorteile für mich wichtig sind (wie gesagt: gibt es für beide Bauformen), welche weniger etc.
Und wenn diese Entscheidung gefallen ist, dann guck ich mich mal nach Anbietern um. Wir haben auch durchaus bei überregionalen Anbietern nach gefragt, aber da waren die Wartezeiten eher noch länger als bei den regionalen Zimmerern, die sowas machen. Einen geschulten (!!!!)
Massa Haus-Verkäufer würde ich nicht aus dem Bauchgefühl heraus mal mein Haus anvertrauen. Klar erzählt der euch das, was angenehm ist, das hat der gelernt. Das ist sein Job und ihr habt wohl einen gefunden, der das gut kann: sofort ein gutes Bauchgefühl vermitteln. Dafür hat der zig Schulungen besucht - denn wenn ich den Kunden an der Angel habe, dann kann ich auch die kleinen weniger schönen Sachen klären. Hauptsache der Vertrag ist unterschrieben. Diese Verkäufer leben von der Provision und jetzt überleg mal, was für den wichtig ist: das du dein
Traumhaus kriegst oder daß er einen Vertrag abschließen kann? Klar, daß der dir alles in den schönsten Farben schildert - das Kleingedruckte kann warten bis nach der Unterschrift und dafür ist dann auch jemand anderes zuständig. Und das gilt nicht nur für Massa Haus, das gilt für alle, die so ihr Geschäft machen. Und das ist ja nicht illegal - nur du mußt es durchschauen. Es heißt auch nicht, daß Massa Haus schlecht Häuser baut und euch über den Tisch ziehen will, nur du mußt dir schon darüber im Klaren sein, wie das läuft. Dann kann man das auch entsprechend beurteilen.
Ich würde mich immer für eine persönliche Planung durch eine Architekten entscheiden - auch wenn man sich den Standard als Vorbild nimmt, jeder hat so seine Eigenheiten, die ein guter Architekt berücksichtigt.
Aber, wie gesagt: eins nach dem anderen. Erstmal entscheiden, ob Holz oder Stein, dann mal so ungefähr die Wünsche und Vorstellungen zu Papier bringen (nicht selber entwerfen, wenn man da kein gutes Händchen hat, aber als "must-have" und "nice-to-have" Listen sammeln) und dann kann man mal anfangen mit Planen, aussuchen etc. Besucht Musterhäuserparks - da kriegt man einen guten Eindruck, was einem gefällt und was nicht; auch gut für's Raumgefühl. Nicht alle (eher weniger) haben ein gutes Raumgefühl und eine gute räumliche Vorstellung. Da helfen so Musterhäuser. Da kann man ganz konkret nachmessen, ob einem das als Breite für ein Wohnzimmer reicht, oder man stellt fest: upps, das finde ich beengt - wie groß ist das? Soundsoviel? Olala - so ist das bei uns auch geplant; das will ich also größer etc.
Und auch Massa Haus wird momentan volle Auftragsbücher haben - ein Problem das hier viele haben: einen slot kriegen. Wir hatten Glück, daß ein anderes Paar sich bei der Planung nicht einig wurde und so wurden wir ein halbes Jahr vorgezogen. Ansonsten hätten wir nach Baugenehmigung nicht so flott beginnen können.
Und wenn ich mich erinnere: als wir von einem Anbieter zum nächsten zogen um den für uns richtigen zu finden, konnten uns die meisten erst einen Baustart in einem Jahr zusagen, manche (Baufritz) erst in zwei Jahren. Das wird sich kaum geändert haben.