Strategie beim Hausverkauf - wie gehe ich am besten vor?

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Zuletzt aktualisiert 10.11.2024
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11ant

11ant

Aber jetzt sagst du ja wieder nur was man NICHT machen soll.
Nein, lies´ es bitte noch´mal gründlich. Und natürlich ist "das Richtige tun" nur "die halbe Miete", die Kombination mit "das Falsche unterlassen" gehört in den Mix mit hinein. Ich sagte zum Beispiel
Auf das Identifizieren und Direktansprechen der Kauf-Leute ohne Streuverluste bei den Seh-Leuten.
Das sind ZWEI (= beide) Seiten der Medaille !
das Identifizieren und Direktansprechen der Kauf-Leute
ist die Tun-Seite, dazu empfahl ich Dir u.a. die Beschäftigung mit dem "Kunden-Avatar" und mit EKS.
ohne Streuverluste bei den Seh-Leuten
ist die Nichttun-Seite. Hier geht es um AKTIVE Vermeidung des Lärmes bei den Leuten, die vom Angebot nichts erfahren sollen. Mit Ignorieren würdest Du sie ja nur für Dich ausblenden, aber sie hätten Kenntnis und ihre Reflektion derselben kann Deinem Verkaufsvorhaben schaden.
Wie soll ich das Haus denn loswerden wenn ich es weder auf Anzeigen- / Immoportalen, noch in der Kita und im Edeka irgendwo zum Verkauf anbiete?
Du sollst es ja nicht nicht anbieten, sondern nur gezielt den potentiellen Käufern. Daher nicht dort, wo auf jeden potentiellen Käufer mehrere Dutzend Möchtegerns, Kannabernichte, Zeitdiebe, Besichtigungsübenwollende etcetera kommen. Außer natürlich, Du findest zielorientiertes Vorgehen unromantisch und liebst es, sinnfrei einmalig neue Leute kennenzulernen (denn aus einem bunten Panoptikum schöpfen können wirst Du ganz gewiß, wenn Du die Verkaufsabsicht breit gestreut rundbläst). Theoretisch dürftest Du natürlich auch einfach gewürfelt dem Dreizehnten der zur Tür herein kommt das Haus zuerst anbieten - selbst im Kapitalismus wird Dich dafür niemand entmündigen lassen (es ist DEIN Haus, Du dürftest es also völlig legal auch verlosen).
Woher soll denn überhaupt irgendjemand erfahren, dass es verkauft werden soll?
Dazu sage ich ja gerade: nein, nicht "irgendjemand", sondern nur wer überhaupt kaufen will und kann. Und woher, siehe oben: indem man es der Zielgruppe erzählt. >> Käuferavatar, EKS, ich wiederhole mich. Setz´ Dich doch ´mal hin und schreibe einen Brief (nicht zum Abschicken, sondern zu Deinem Klarwerden) an den Käufer; Inhalt: "weshalb ich ausgerechnet Ihnen mein wunderschönes Haus verkaufen möchte".
Grundtenor: bloss nicht im Online Portal und wehe mit „Gewinn“? Richtig!?
Onlineportal bedeutet: wenn man die Nachricht einmal abgefeuert hat, dann ist sie in der Welt, und man hat keine Kontrolle darüber, wen sie erreicht - m.E. je allgemeiner das Medium, desto höher der Streuverlust (auch im Sinne unerwünschter Empfänger, nicht nur im Sinne auch solcher, die friedlich und für alle Beteiligten folgenlos darüber hinweglesen !). Also wenn Onlineportal, dann mindestens ohne Preisnennung.
Gegen Gewinn habe ich nichts gesagt - ganz im Gegenteil: ich habe die TE mehrfach darauf hingewiesen, daß das Objekt m.E. in jedem Fall über seinem "Einkaufspreis" wert ist (und auch zuletzt noch´mal ganz klar gegen die m.E. Wahnidee einer Scham vor der - wenn sie denn gerechtfertigt* ist - führenden 6 angeredet). Ich habe lediglich kulturell gegen eine Höchstgebotofferte plädiert, besonders auf der Schiene der Bieterschlachten, die auch insofern asozial sind, wie sie unweigerlich die Überhitzung des Marktes weiter forcieren.

Kati wird die Küche eigentlich mit verkauft? Küche und Photovoltaik würde ich gesondert erfassen, hätte für den Käufer den Vorteil der geringeren Grunderwerbsteuer.
Das sehe ich auch so.

*) pro oder contra eines Preises um oder über 600k habe ich keine Stellung bezogen, sondern lediglich wider eine Scham vor dieser "magischen Grenze"; zur Ermittlung des Preises hatte ich mich auch bereits geäußert (allerdings gerade selber ohne auswendigen Überblick, was ich davon hier und was ich der TE per externer PN sagte)
 
kati1337

kati1337

Auf die Gefahr hin mich hier zu blamieren, ich raffe wirklich gar nichts. Ich weiß weder was Kunden-Avatar sein soll (verwenden wir auf Arbeit bloß zur Definition von Personas für unsere Produkte zB), noch was EKS sein soll (abseits von amazon's Kubernetes-Service).
Und falls mit Kunden-Avatar doch dieses abstrakte Persona-definieren gemeint sein sollte: Was bringt mir das in der Praxis um mein Haus loszuwerden? Ich muss es doch trotzdem irgendwie AKTIV in den Markt einbringen. Eine hypothetische Käufer-Persona wird mir beim Notar keine Unterschrift leisten.
 
Yaso2.0

Yaso2.0

Oder was dagegen spricht, es durch ein Inserat in einem gängigen Portal einem möglichst großen, potentiellen Interessentenkreis zu präsentieren um diesen einen Käufer zu finden.
Ich hätte eher weniger Lust, mich auf die Suche nach dem einen Käufer zu machen.

Die meisten schauen einfach in den gängigen Portalen nach Immobilien.

Es gibt Leute, die haben Riesen Interesse an einem gepflegten Objekt, aber keine Zeit für eine intensive Suche inkl. Aushänge in Geschäften/Kita oder sonst wo.

Ich habe nach den ersten 23 oder 25 Anfragen ja nicht mehr reagiert gehabt. Heute bekam ich eine Mail, dass mein E-Mail Postfach voll sei.

Aus der Quarantäne Langeweile heraus wollte ich es ausräumen und hab mir noch die ein oder restlichen Kontaktaufnahmen angesehen.

Darunter waren noch ein Ärztepaar, eine Augenärztin und mehrere andere, vor allem jüngere Paare, mit akademischen Abschlüsse.

Ich habe hier niemanden zu Hause gehabt, der nur aus Neugier zur Besichtigung da war oder ohne Ankündigung hier rumlief, obwohl das meine größere Sorge war!

Und auch was den Preis angeht, kann ich dir nur beipflichten, deinem Bauchgefühl gehör zu schenken! Du wohnst ja auch nicht in München, Stuttgart oder Köln..

Hat sich der Makler denn bereits gemeldet mit einer Einschätzung?

Bzw. du hast doch sicher eine Excel, wo du alle deine Ausgaben aufgenommen hattest.

Nenne doch mal die Zahl, die inkl. Grundstück und allen weiteren Kosten von euch berappelt wurde, das wäre mMn auch schon ein erster Anhaltspunkt, an dem man sich orientieren könnte, ob die 6 vorne möglich wäre oder doch zu überhöht ist.

Auch auf ein Bieterverfahren hatte ich keine Lust, bzw. mir wäre auch das Risiko zu hoch, dass die Leute zwar mehr bieten, aber im Rahmen der Bewertung durch die Bank das Objekt letztlich vielleicht nicht mal finanziert bekommen. Viele wissen ja nicht, dass die Bank zwar mitteilt, welchen Kreditrahmen man erhalten kann, aber mit diesem Rahmen nicht automatisch jede Bude auch finanziert wird.

Das habe ich neulich bei Bekannten erlebt!
 
A

AllThumbs

ich raffe wirklich gar nichts.
Du bist nicht allein bzw. mir ist nicht klar worin der Vorteil liegen soll, solch einen riesen Aufwand zu betreiben für möglicherweise sogar einen geringeren Verkaufserlös.
Wenn keiner wissen soll, dass ich verkaufe: fein. Dann mögen Immoscout und co nicht die beste Plattform sein. Aber diese Anforderung hast du ja nicht gestellt...
 
C

Costruttrice

Wir haben uns recht Früh mit Verkauf beschäftigt, weil wir es zu dem Zeitpunkt aber noch nicht an die große Glocke hängen wollten, haben wir es einem großen Maklerbüro gegeben, damit die es intern vorgemerkte Kunden erstmal anbieten. Fünf von diesen Suchenden kamen zum Besichtigen, keiner wollte kaufen. Der eine nicht, weil er gerne separaten Eingang gehabt hätte für sein Büro, dem anderen war es dann doch zu ungünstig zur Arbeitsstelle, der nächste hätte drei Garagen statt einer Doppelgarage gebraucht plus Hebebühne... Und das, obwohl die das Exposé mit allen Daten ja vom Makler vorab bekommen hatten und wussten, was sie besichtigen. Haben uns echt geärgert!
Als wir das Go gegeben haben und das Haus mit gleichem Exposé und Fotos auf den gängigen Portalen erschien, kamen ausschließlich die Interessenten, die genau so etwas gesucht hatten. Der 3. hat sofort bei Besichtigung zugesagt, damit waren die ersten beiden, die nochmal zweiten Termin machen wollten, raus. Bieterverfahren fand unser Makler „unseriös und unerfreulich“ , wenn wir es ausdrücklich gewünscht hätten, hätten wir das aber machen können.
Insofern kann ich sagen, uns hat erst die Veröffentlichung zum Erfolg gebracht. Auch das Weitersagen im Bekanntenkreis, die alle jemanden kannten, der dringend sucht, hat zu nichts geführt. Die waren gleich beim Preis raus und haben schließlich kleiner, älter und günstiger gekauft oder suchen aktuell noch. Von daher gibt es natürlich viele, die dringend suchen. Aber es passen eben trotzdem nicht alle.

Wenn sich nur ein kleiner Kreis der Suchenden in dem Umkreis das Haus für Summe X leisten kann, bedeutet das ja nicht automatisch, dass man einen Preis machen muss, der für eine breitere Masse passt. Gleichzeitig darf der Preis nicht überzogen sein, damit es den Einen am Ende auch gibt. Das ist eben die Gratwanderung.


Weisst du um wieviel die Grundstücke bei euch seit eurem Kauf teurer geworden sind und was euer GU heute für euer Haus verlangen würde? Dann hast du ja schon mal inkl. eurer Ausstattung eine Größenordnung und musst mit eurem neuen Haus nicht günstiger anbieten.
 
kati1337

kati1337

na, höre ich da nicht doch die 6 hervorschleichen?
Tuuu eesssss.
Haha, nee ich glaub' das kann ich vergessen. Da sind vermutlich nach Oben doch Grenzen, auch wenn ich's nicht sicher weiß. Zumindest hat ein fremder Makler grade heute ein entfernt vergleichbares Objekt welches ich beobachtet habe von 550k auf 500k korrigiert. Was ich davon halten soll weiß ich nicht so recht, ich finde die Korrektur auf einen Rutsch schon ziemlich heftig. Außerdem ist das Haus auch grenzwertig hässlich, aber das ist ja nun mal geschmackssache. Ansonsten kann es mit unserem schon mithalten und hat auch ein riesiges Grundstück, daher empfinde ich das Angebot mittlerweile als dermaßen suspekt, dass ich's vermutlich als Ausreißer ausklammere.

Unser empfohlener Makler war heute noch mal da, allerdings nicht sehr erleuchtend. Er hat den Sachwert ausgerechnet auf ungefähr den Wert, den wir bezahlt hatten. (?) Was ich schon weird finde, angesichts der gestiegenen Preise, aber so what. Und den Marktpreis schätzt er höher ein.
Beim letzten Treffen war er noch so ein Vertreter von "Bieterverfahren, so einen Mist mache ich nicht." , und heute schlug er mir dann vor es mit 499k zu inserieren um möglichst viele Interessenten zu erreichen, und die psychologisch "magische 5" nicht anzutasten, und dann wenn genug potentielle Käufer dabei wären um Gebotsabgabe zu bitten. :rolleyes:
Hab' ihm relativ direkt gesteckt was ich von sowas halte. Er hat sich dann bemüht, meinte der Markt sei das gewöhnt, die Kunden die er habe seien das gewöhnt, Gebotsabgabe sei völlig normal usw.
Der Erzfeind war aus seiner Sicht die Angebotsdauer. Bloß nicht zu lange im Angebot haben, möglichst schnell Käufer finden, je länger das Angebot online ist, desto mehr sinke die Nachfrage. Ich kann das einerseits nachvollziehen, dass Käufer potentiell denken "wenn das schon so lange keiner gekauft hat muss damit was sein", andererseits fand ich seine Darstellung überdramatisiert.
Der Markt ist leer, Neubauten sind gesucht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir drauf sitzen bleiben nur weil wir bissel höher ansetzen.
Meiner Meinung nach hat der mich eher nach seinen eigenen Interessen beraten, und weniger nach meinen. Denn je mehr Objekte er im Monat durchsetzt, desto mehr Provision streicht er ein.
 
Zuletzt aktualisiert 10.11.2024
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