Wie ist es mit dem Bauboom? Noch da?

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Zuletzt aktualisiert 18.12.2024
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11ant

11ant

Mein Eindruck ist: die Unsicherheit ist auf einem Rekordhoch, aber selbst Leute mit großer Bange vor Teuerung hinterfragen nicht ihre Haltung, ein Eigenheim müsse in jedem Fall fette fünfzig Prozent größer sein als was sie sich als Mieter leisten würden. Enkelgrundstücksbesitzer warten noch ab, ob Grundsteuerzuschläge für Baulücken symbolisch oder als echter Verkaufsdruck Realität werden. Die Unterversorgung der maßvollen Bauwilligen mit Grundstücken im erträglichen Berufsverkehr-Pendelbereich erscheint mir stabil im gleichen Nachfrage-Angebots-Verhältnis zu bleiben. In Gemeinden mit besonders starker Überzeichnung der gemeindlichen Angebote nimmt diese wohl ab, und zunehmend wird wohl auch die Duldung verfallen(d)er Bauzwänge weicher. Die auf Brachen spezialisierten Grundstücksentwickler gehen offenbar in den Winterschlaf-Modus: begonnene Projekte werden mit gleichgebliebener Zähigkeit weitergeführt, aber neue nicht in Angriff genommen. In der Nähe meiner regelmäßigen Wege befindet sich ein Campus (siehe https://www.hausbau-forum.de/threads/bauvorhaben-neuwied-block-Traumhaus-ag-heinrich-hildmann.38065/) mit gemischter Entwicklung (C-Lagen Doppelhaushälfte des Bauträgers, Rest vom Alteigentümer gestreut an Einzelbauherren vermarktet). Diese Doppelhaushälfte entwickeln sich branchentypisch zäh, die Einzelprojekte (weit überwiegend freistehende Einfamilienhaus, wenige private DH) gegenüber lebhaft, und von den Mehrfamilienhaus stehen noch nicht einmal Schnurgerüste. Bei mehreren Neubaugebieten in der Nähe stehen zwar Kräne im erschlossenen Bauabschnitt, aber die Erschließung des nächsten liegt im Dornröschenschlaf (trotz vor drei Jahren noch gut besuchter Einwohnerversammlung). Mein Gesamteindruck ist insofern: konkret gediehene Bauwünsche werden vorangetrieben, aber gleich daneben gibt es ein breites "Kartell der Abwartenden".
eng kalkulierte Projekte (Bauträgerei Geschosswohnungsbau) auch mal rückabgewickelt bei bereits verkauften Einheiten.
Da kann ich Dir nicht ganz folgen, das darfst Du gerne mal näher erläutern. Bei welchem Anteil verkaufter Einheiten kippt das denn in etwa, ob der Vorwärts- oder Rückwärtsgang eingelegt wird ? - ich nehme an, es betrifft in jedem Fall solche Projekte, die noch vor der Planierung bzw. Ausschachtung stehen. Und: werden die Betroffenen dann meist "umgeleitet" ?
 
S

SaniererNRW123

Da kann ich Dir nicht ganz folgen, das darfst Du gerne mal näher erläutern. Bei welchem Anteil verkaufter Einheiten kippt das denn in etwa, ob der Vorwärts- oder Rückwärtsgang eingelegt wird ? - ich nehme an, es betrifft in jedem Fall solche Projekte, die noch vor der Planierung bzw. Ausschachtung stehen. Und: werden die Betroffenen dann meist "umgeleitet" ?
Das hat nix mit der Anzahl der bereits verkauften Einheiten zu tun. Wichtig ist, dass der Baubeginn noch nicht war und Bauträger die Notbremse ziehen kann. Die Enderwerber bekommen ein "Schmerzensgeld", da der Bauträger das besser verdauen kann als ein Projekt mit negativem Ertrag.
Da ein Bau i.d.R. (das kommt vom Wunsch der finanzierenden Banken) erst bei mindestens 20% Vorverkauf (lieber 30-40%) startet, sind es zwar schon einige verkaufte Einheiten, aber es hält sich wahrscheinlich noch in Grenzen im Hinblick auf das gesamt zu zahlende Schmerzensgeld.
 
B

Benutzer 1001

Am Wochenende mit einem lbs Berater gesprochen, Arbeit ist immer noch sehr viel da es gehen Finanzierung mit teilweise 4% über den Tisch. Im Kollegen Kreis, meistens die jungen die unter 30 jahre alt sind, ist die Euphorie vorbei. Selbst bei Netto Verdienste um 3000-3500 netto pro Person traut sich keiner mehr eine Wohnung zu kaufen. Besser wird es aber nicht, da viele sich jetzt Mietwohnung suchen werden.
 
S

Sunshine387

Das ist ja genau die Krux. Wir in unseren Eigenheimen können uns glücklich schätzen, aber viele die sich jetzt eine Mietwohnung zu weiter steigenden Preisen mieten müssen können so auch kaum Eigenkapital aufbauen. Ich glaube, dass sich die Anzahl derjenigen, die sich ein Eigenheim leisten können in den nächsten Jahren sinken wird und ein Einfamilienhaus ein Privileg der oberen Mittelschicht sein wird.
 
schubert79

schubert79

32 Bauplätze bei uns im neuen Baugebiet. 15 Kilometer von Regensburg entfernt. erschließung läuft gerade. Über 100 Interessenten. Vergabe nach strengen Kriterien und Punktesystem
 
11ant

11ant

32 Bauplätze bei uns im neuen Baugebiet. 15 Kilometer von Regensburg entfernt. erschließung läuft gerade. Über 100 Interessenten. Vergabe nach strengen Kriterien und Punktesystem
Strenge Kriterien und Punktesystem "drücken" die Überzeichnungsquote immer. Angenommen, die "über 100" wären 128, dann würde das eine Überzeichnungsquote von 4:1 bedeuten. Wir hatten hier schon wiederholt Quoten von 25:1 und darüber, bei freien Angeboten (ohne Einheimischen- und sonstige Punkte) auch schon 40:1. Das Problem bei gemeindlichen Angeboten ist häufig, daß die Gemeinde nicht selten nur etwa ein Viertel der Grundstücke im Zugriff hat, auf das sich dann die Wartelisten konzentrieren.
 
Zuletzt aktualisiert 18.12.2024
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