11ant
Mein Eindruck ist: die Unsicherheit ist auf einem Rekordhoch, aber selbst Leute mit großer Bange vor Teuerung hinterfragen nicht ihre Haltung, ein Eigenheim müsse in jedem Fall fette fünfzig Prozent größer sein als was sie sich als Mieter leisten würden. Enkelgrundstücksbesitzer warten noch ab, ob Grundsteuerzuschläge für Baulücken symbolisch oder als echter Verkaufsdruck Realität werden. Die Unterversorgung der maßvollen Bauwilligen mit Grundstücken im erträglichen Berufsverkehr-Pendelbereich erscheint mir stabil im gleichen Nachfrage-Angebots-Verhältnis zu bleiben. In Gemeinden mit besonders starker Überzeichnung der gemeindlichen Angebote nimmt diese wohl ab, und zunehmend wird wohl auch die Duldung verfallen(d)er Bauzwänge weicher. Die auf Brachen spezialisierten Grundstücksentwickler gehen offenbar in den Winterschlaf-Modus: begonnene Projekte werden mit gleichgebliebener Zähigkeit weitergeführt, aber neue nicht in Angriff genommen. In der Nähe meiner regelmäßigen Wege befindet sich ein Campus (siehe https://www.hausbau-forum.de/threads/bauvorhaben-neuwied-block-Traumhaus-ag-heinrich-hildmann.38065/) mit gemischter Entwicklung (C-Lagen Doppelhaushälfte des Bauträgers, Rest vom Alteigentümer gestreut an Einzelbauherren vermarktet). Diese Doppelhaushälfte entwickeln sich branchentypisch zäh, die Einzelprojekte (weit überwiegend freistehende Einfamilienhaus, wenige private DH) gegenüber lebhaft, und von den Mehrfamilienhaus stehen noch nicht einmal Schnurgerüste. Bei mehreren Neubaugebieten in der Nähe stehen zwar Kräne im erschlossenen Bauabschnitt, aber die Erschließung des nächsten liegt im Dornröschenschlaf (trotz vor drei Jahren noch gut besuchter Einwohnerversammlung). Mein Gesamteindruck ist insofern: konkret gediehene Bauwünsche werden vorangetrieben, aber gleich daneben gibt es ein breites "Kartell der Abwartenden".
Da kann ich Dir nicht ganz folgen, das darfst Du gerne mal näher erläutern. Bei welchem Anteil verkaufter Einheiten kippt das denn in etwa, ob der Vorwärts- oder Rückwärtsgang eingelegt wird ? - ich nehme an, es betrifft in jedem Fall solche Projekte, die noch vor der Planierung bzw. Ausschachtung stehen. Und: werden die Betroffenen dann meist "umgeleitet" ?eng kalkulierte Projekte (Bauträgerei Geschosswohnungsbau) auch mal rückabgewickelt bei bereits verkauften Einheiten.