Aktuelle Baukultur und die Energieeinsparverordnung-konformen Neubaugebiete

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11ant

11ant

Wer bauen will, will Einfamilienhaus. Max. Doppelhaushälfte.
Doppelhäuser sind m.E. Käse. Zwei Reihenhäuser, dann zwar beide als Reihenendhäuser und somit mit dritter Fensterseite und seitlichem Grundstücksstreifen. Aber inkonsequent insofern, daß sich das Reihenhaus grundstücksökonomisch erst ab einem Fünferriegel zu "lohnen" beginnt. Aber Reihenhausriegel sind eine Bauträger-Hausform, und der Häuslebauer will ja unbedingt mit dem Kopf durch die Wand, explizit mit dem Nachbarn nicht koordiniert zu bauen. Warum als Qualitätsgewinn empfunden wird, wenn Planer nicht miteinander reden, wird sich mir wohl nie erschließen. Früher hat man bockige Kinder ignoriert, bis sie sich vertragen haben.

Das Reihenhaus ist schwerer verkaufbar für Bauträger.
Das ist strukturell unterschiedlich: in Ballungsraum-Speckgürteln ist es eine gefragte Hausform, nicht zuletzt seitens leitender Angestellter. In Mittelstädten ist es kaum nachgefragt, respektive wird das Angebot an zum Verkauf stehenden Gebrauchtobjekten als ausreichend empfunden.
 
R

ruppsn

...und der Häuslebauer will ja unbedingt mit dem Kopf durch die Wand, explizit mit dem Nachbarn nicht koordiniert zu bauen. Warum als Qualitätsgewinn empfunden wird, wenn Planer nicht miteinander reden, wird sich mir wohl nie erschließen.
Naja, derjenige, der für sein Grundstück richtig investiert hat, möchte zunächst auch seine Träume realisieren und keine Kompromisse eingehen. Da finde ich nichts verwerflich dran.

Man muss sich nur mal hier im Forum umschauen wie unterschiedlich Geschmäcker und zwar bei allen möglichen Fragestellungen sind. Wie wahrscheinlich ist es da einen passenden „Partner“ zu finden?
 
Nordlys

Nordlys

Nun , ich kenn ja beides. Wir hatten ja ein REH, gekauft von einem Bauträger. Die Dinger standen da, fertig, oder fast fertig. Man guckt sich das, was man will, an. Ja, passt. Lass uns noch über Geld reden und dann zum Notar. Ist als ob man ein Auto vom Hof des Händlers weg kauft.
Das Einfamilienhaus geht anders. Da war ne Idee, eine Mischung aus Lage und Ausführung und Preis. Erst war da das Land, nicht zu klein, Südausrichtung. Dann das Wunschhaus für dieses Land, individuell geplant, preislich optimiert, dann passt. Bauen. Karsten
 
11ant

11ant

möchte zunächst auch seine Träume realisieren und keine Kompromisse eingehen. Da finde ich nichts verwerflich dran. [...] Wie wahrscheinlich ist es da einen passenden „Partner“ zu finden?
Auch ein gemeinsamer Architekt kann sich merken, daß Meiers links und Müllers rechts nicht über einen Kamm geschoren werden wollen. Aber er kann dafür sorgen, daß dennoch die Dächer ihrer Häuser nicht aussehen, als habe da die Plattentektonik zugeschlagen. Dieser Bestandteil des Auftrages "sieh zu, daß die Häuser an der Klebestelle nicht scheiße aussehen" ist bei einem Planer am besten aufgehoben. Sogar mit Bauzeitversatz, falls einer der Beiden für seine Finanzierung länger braucht und der andere nicht warten will. Und auch mit Luft-Wasser-Wärmepumpe für Meiers und Pellets für Müllers. Dass der Architekt, mit dem Meiers Chemie stimmt für Müllers ein rotes Tuch ist, kommt nur selten vor. Und wenn: würde diese Energie in beide Häuser fließen, also klärt man das besser vorher.
 
R

ruppsn

So, der eine möchte Flachdach/Bauhaus mit 2 Vollgeschossen und Dachterrasse, der andere Satteldach. Und nun?
 
11ant

11ant

Abgesehen davon, daß das eher selten unter dem selben Bebauungsplan stattfinden wird: gerade wenn die Vorstellungen sich stark unterscheiden, kann ein gemeinsamer Planer helfen, dieses Ensemble nicht zur explosiven Mischung werden zu lassen.

Wenn zwei Bauherren an der gemeinsamen Grenze den kalten Krieg der Geschmäcker anzetteln, werden die umliegenden Grundstücke nur noch mit stark getönter Sonnenbrille verkäuflich. Der Sinn eines Doppelhauses ist nicht, seinem Nächsten brachialstmöglich vor den Latz zu knallen, daß es verschiedene Baustile gibt.
 
Zuletzt aktualisiert 23.12.2024
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