Aktuelle Baukultur und die Energieeinsparverordnung-konformen Neubaugebiete

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T

Traumfaenger

.... und wegen dieser Regulierungswut bis ins Detail sehen deutsche Neubaugebiete auch so gleichgeschaltet monoton und langweilig aus. Der Architekt verkommt zum Sachbearbeiter für Bauanträge.... Kreativität und Architektur sind da fehl am Platz. Ein Alptraum wenn man gezielte Vorstellungen hat wie das eigene Traumhaus aussehen sollte.
 
R

ruppsn

Dann aber genau das gebaut wird - ja doch das stört mich dann schon. Aber wir werden sehen, ob das bleibt. Eher nicht, der Stadtrat ist schon extrem angefressen
Das der Stadtrat angefressen ist, wird ihm auch nichts nützen, wenn die Planfestsetzung auf Willkür basierten. Auch er hat sich an die Rechtsprechung zu halten und kann nicht tun und lassen, was er will.

Darf man fragen, WAS Dich konkret daran stört? Nur das jemand anderes an (ggf. schwachsinnige) Regeln NICHT gehalten hat, aber Du schon (und es gerne auch anders gehabt hättest)? Oder gibt es triftige Gründe wie Kleintier, dessen Wege durch die Gabionen (finde ich furchtbar) blockiert werden oder verschlechterte Übersicht in Bereich von Ausfahrten?

Ich würde den Teufel tun, da zu bauen und dann zu Klinkern - und mir dafür dann 30tsd als Strafzahlung zur Seite legen oder so.
Würde ich auch nicht, allerdings ist es ein Irrglaube anzunehmen es gäbe sowas wie Strafzahlungen. Sowas gibt es nicht, es sind Verwaltungsgebühren, die zu zahlen sind. Bei Gerichtsurteilen mag das anders sein.
Dass kein Rückbau verfügt wird, wird häufig mit der Verhältnismäßigkeit begründet. Nur wegen glänzender Dacheindeckungen, die ggf. nicht mal wirklich wahrgenommen werden können (Walmdach, geringe Dachneigung, wenig wirksam sichtbare Fläche) ein komplettes Umdenken zu verlangen wird halt nicht als verhältnismäßig bewertet. Sehe ich prinzipiell anders, da häufig ja Vorsatz im Spiel ist, also jemand genau wusste, was er tat. Aber Vorsatz ist da halt sehr schwer nachzuweisen, also ist es schlimmstenfalls fahrlässig und da wäre die Beseitigungsverfügung nicht mehr verhältnismäßig. Auch das gehört dazu zu akzeptieren, ebenso wie der jeweilige Bebauungsplan.
 
M

Müllerin

naja ich habs ja anderweitig schon mal geschrieben, mein Traumhaus würde eh nur auf ein richtig großes Grundstück passen. Da wäre dann der Abstand zum Nachbarn auch so groß, dass es den nicht stören würde, falls ich nun ne blaue Fassade mit grünem Dach und gelben Fenstern haben wollen würde.
Ich mags auch abwechslungsreich, in Grenzen. Denn es ist ja so: wie das Haus von außen aussieht, sehe ich im Garten und wenn ich nach Hause komme. Sobald ich drin bin, sehen meine Bausünden nur noch die Nachbarn, die müssen häufiger darauf schauen als ich.


Nachtrag weil grad erst gesehen:

es stört mich zum einen der Vorsatz. Wie schon geschrieben: wenn mir das nicht passt, kann ich ja VORHER einen Änderungsantrag stellen - das haben wohl auch einige im Gebiet gemacht, und durften dann ihren Kram so bauen, wie gewollt.
Andere haben eben nicht gefragt, und sich nicht an die Vorgaben gehalten.

Mich stört an diesen Zäunen konkret, dass ich es grün mag. Stabgitterzaun per se finde ich ok - aber es herrscht ja diese Unsitte, da Plastikbahnen durchzuziehen, damit einem keiner was wegguckt. Und die sind meist grau. Dann noch Gabionen dazu, in dem Fall in 2m Höhe und 1m breite alle 2-3m so ein Ding - äh scheußlich. Außerdem heizt sich das im Sommer ja nun auch noch deutlich mehr auf, als Büsche - muss auch nicht sein.

Und die Dachziegel sind auf einem relativ steilen Satteldach, sprich die werden uns zu irgendeiner Tageszeit definitiv blenden. Schön finde ich die schon, die passen zu dem betreffenden Haus - aber beeinträchtigen tun sie eben auch wieder nur die Nachbarn, und nicht den egoistischen Bauherren
 
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Y

ypg

.... und wegen dieser Regulierungswut bis ins Detail sehen deutsche Neubaugebiete auch so gleichgeschaltet monoton und langweilig aus. Der Architekt verkommt zum Sachbearbeiter für Bauanträge.... Kreativität und Architektur sind da fehl am Platz. Ein Alptraum wenn man gezielte Vorstellungen hat wie das eigene Traumhaus aussehen sollte.
Hm, bei uns ist sehr viel Vielfalt, wenn man mal von den Viebrockhaus-Häusern absieht. Und das, obwohl wir klare Regeln haben, wie zb zu 2/3 weißer Putz, 1-geschossig, kein Gartenhaus, 4-6 RAL-Farben usw. Nehmen wir die ganzen Maximes raus, ist jedes Haus anders [emoji2]

Ich persönlich warne immer davor, sich das Traumhaus vorher schon in optischen Einzelheiten zu backen. Viele fixieren sich auf einen Gedanken, obwohl sich ihr Geschmack dann auch irgendwann ändert und sie mit einer anderen Möglichkeit glücklich werden.
Diese derzeitige Fixierung auf zb 2-Geschossigkeit ist teilweise eine Verbohrtheit, die positiven Argumente kann man nämlich auch anders lösen.
Gilt auch für andere Vorgaben.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es in anderen Gegenden besser mit der Versorgung von flexiblen Grundstücken oder Neubaugebieten aussieht: ich nehm doch lieber den Spatz in der Hand und backe mir ein frisches Traumhaus als jahrelang zu warten, um mir das mittlerweile verstaubte Haus, was ich mir mal vor Jahren erträumt habe, bauen zu können.

Das ist aber glaube ich auch das Problem: viele fixieren sich auf ein dunkles oder rotes Dach und sind nie bereit, sich mit anderen auf eine andere Dachform und -Farbe zu einigen, obwohl sie selbst nie ihr Dach sehen werden (außer bei Maps). Und schwups landen sie in einem Bauforum und schimpfen über Bebauungspläne

Ich kann mich auch daran erinnern, dass einige hier als ein NoGo ansehen, eine gemeinsame Heizung zu haben. Kann ich nicht verstehen. Ich nehme doch gern dieses Grundstück mit dem tollen Haus mit diesem Wermutstropfen, als dass ich nichts an Eigentum habe. Nun, jeder ist anders. Aber _nicht_ kompromissbereit zu sein, bedeutet sehr oft, sehr viel weniger zu haben oder zu bekommen. Für einige bedeutet das dauernde negative Abschätzen von Details den Verzicht auf nette Jahre im Eigenheim.
 
R

ruppsn

Wie schon geschrieben: wenn mir das nicht passt, kann ich ja VORHER einen Änderungsantrag stellen - das haben wohl auch einige im Gebiet gemacht, und durften dann ihren Kram so bauen, wie gewollt.
Andere haben eben nicht gefragt, und sich nicht an die Vorgaben gehalten.
Konkreter Fall aus unserem Baugebiet: Gemeinde schreibt im Bebauungsplan rote Dachziegel bei Pultdächern vor, DN Max 16 Grad. Bauherr fragt bei der Gemeinde an, bittet um Befreiung von der Festsetzung, weil er ein 7 Grad flachgeneigtes Dach mit anthrazitfarbenen Ziegeln eindecken möchte. Gemeinde sagt nö, Begründung: mögen wir nicht, könnte ja jeder kommen. Bauherr sagt sich: ihr könnt mich mal, deckt in anthrazit ein. Fällt keinem zunächst auf, bis ein Gemeinderat 3 Jahre später das mal sieht, bittet das LRA, Landratsamt, (als genehmigende Behörde) um Beseitigungsanordnung. LRA sagt, dass es sich das mal vor Ort anschauen würde, verweist aber schon mal auf Art 14 GG und die fehlende planerische Zielsetzung im Bebauungsplan, die mit den roten Ziegeln verfolgt werden soll. Gemeinderat meint, dass die dunklen Ziegel den dörflichen Charakter stören würden. Ortsbegehung ergibt: 7 Grad DN, von Dachfläche kaum was zu sehen, so dass der dörfliche Charakter niemals beeinflusst werden könne. Zudem sind zwei Straßen weiter zwei Gebäude mit DN45 und schwarzen Ziegeln genehmigt worden (nicht in dem Bebauungsplan liegend). Zudem verweist das LRA auf vier Gerichtsurteile in ähnlichen Fällen, in denen je die Gemeinde geklagt und verloren hat. LRA sagt, dass die rechtliche Situation klar sein und daher keine Beseitigungsanordnung gestellt wird, empfiehlt der Gemeinde das zu dulden oder isoliert zu befreien. Gemeinde lehnt Befreiung in nächster Gemeinderatssitzung ab, obgleich das LRA UND das Gemeindebauamt dringend eine Befreiung empfehlen.
Zusammengefasst: Bauherr hat genau das gemacht, was Du erwarten würdest, nämlich frühzeitig um Befreiung gebeten. Wurde aus Willkür abgelehnt, zudem hat eine juristische Bewertung durch die Genehmigungsbehörde ergeben, dass keine rechtliche Grundlage für diese Vorgabe aus Sicht des LRAs existiert. Wie hätte sich der Bauherr hier Deiner Meinung nach verhalten sollen?

Mich stört an diesen Zäunen konkret, dass ich es grün mag.
Geschmacklich bin ich ganz bei Dir, nur ist Geschmack eben nicht ansatzweise ausreichend, um ein per Grundgesetz vorhandenes Recht Anderer einzuschränken. Und dass das aus Gründen der Willkür und dem subjektiven Geschmack nicht möglich ist, finde ich eigentlich auch so in Ordnung, wenn man sich mal überlegt, was das übertragen auf andere Bereiche bedeuten würde.

Zu den Dachziegeln: ich mag die lackierten überhaupt nicht. Du schreibst aber, dass die Dich IRGENDWANN garantiert blenden WERDEN. Es ist also noch nicht passiert und nur eine Vermutung?!
Puh, aufgrund einer Vermutung das so zu bewerten finde ich schwierig. Wenn euch es irgendwann mal blenden SOLLTE, steht euch doch der Rechtsweg offen. Müsste ja ein Klacks sein, das zu gewinnen, wenn die Sachlage so klar ist und ihm Vorsatz nachweisbar ist [emoji6]
 
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Y

ypg

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es stört mich zum einen der Vorsatz. Wie schon geschrieben: wenn mir das nicht passt, kann ich ja VORHER einen Änderungsantrag stellen....

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Mich stört an diesen Zäunen konkret, dass ich es grün mag. Stabgitterzaun per se finde ich ok - aber es herrscht ja diese Unsitte, da Plastikbahnen durchzuziehen, damit einem keiner was wegguckt. Und die sind meist grau. Dann noch Gabionen dazu, in dem Fall in 2m Höhe und 1m breite alle 2-3m
Kann ich nachempfinden:

Dieses Plastik mag ich auch nicht. Nicht in grau und auch nicht in grün. Plastik eh nicht. Tolerieren würde ich eine Bahn unten, warum auch immer.

In unserer Nachbarschaft sind jetzt mehrere Doppelhaushälfte bezogen worden, unter anderem von welchen, die schon dieses Areal bewohnten. Jetzt wird gegen einen HühnerHalter und gegen seinen Hahn geklagt: er wäre zu laut und schreit zu viel: holla, wir wohnen auf dem Dorf- da kann man sich die Gegend bitte vorher anschauen, neben wem man baut
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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