Ich persönlich kenne aber auch tatsächlich bisher nur Leute, die entweder noch nie gebaut haben oder das erste Mal
Ich bin Anfang Fünfzig und natürlich kann ich auch morgen tot sein - aber wenn nicht, dann läßt mich "erbliche Vorbelastung" damit rechnen, noch vier Jahrzehnte "wohnen zu müssen". Bauspaß gut und schön, aber kaufmännisch ist für mich das Mietersein aktuell passend. D.h. auch wenn mich das Bauen aktuell noch nicht drängt, wird es mir - da man selbst seinem ärgsten Feind keine vierjahrzehntige Stagnation seiner Entwicklung wünschen wird - vermutlich "noch" zweimal passieren, zu bauen. Wenn man sich wachen Auges mit Trends des Seniorenwohnens beschäftigt, stellt man fest, daß das Klammern an ein Wohneigentum aus den besten Jahren und dessen um jeden Preis bis zur Bahre Weiterbewohnenwollen ein Spezifikum der Geburtsjahrgänge zwischen den beiden Weltkriegen ist, und schon die unter Adenauer Geborenen eine andere Tendenz entwickeln. Insofern ist es schlicht ein Augenverschließen vor der Erkenntnis "panta rei", wenn Bauherren aus der Generation Kohl ernsthaft wie eine immer noch gültige Wahrheit plappern, man baue nur einmal. Wenn die alle mit mir wetten würden, wäre meine Rente schon sicher - und zwar in Saus und Braus :)
Wer heute u40 und abhängig beschäftigt ist, der wird allein schon jobbedingt statistisch - also für alle, die es nicht betrifft, betrifft es andere um so mehr - mindestens einmal vor der Entscheidung stehen: am Ort des jetzigen eigenen Häuschens in Posemuckel arbeitslos bzw. Aufstocker oder anderthalb Stunden Fahrt zum ausbildungsadäquaten neuen Arbeitsplatz oder an diesen neuen Arbeitsplatz heran ziehen. Immobilien sind immobil, wie der Name schon sagt. Menschen, die sich leisten können, ebenso immobil zu sein, machen eine ortsunabhängige Arbeit oder sind Rentner bzw. Privatiers.
Es wird Zeit, die veraltete Einstellung "man baue nur einmal" fröhlich zu Grabe zu tragen und sie nicht als geborgenheitsstiftenden Glauben zu betrauern, sondern zu erkennen, daß sie auch ein Dämon ist: der Bauherr sitzt dann nämlich wie das Kaninchen vor der Schlange vor der Angst, wegen der Interpretation von "nur einmal" als "vergeigte einmalige Chance = Verderbensurteil" sein Fegefeuer damit zu besiegeln, sich für den "falschen" Verklinkerungsfarbton zu entscheiden. Leute, macht Euch mal locker ! - es ist NUR ein Haus, und das kann man auch wechseln.