Grundstückspreise und Bodenrichtwert und Tipps zur Grundstückssuche

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Benny85

Einheimische werdet ihr auch extrovertiert mit Vereinsmitgliedschaft nicht. Das kommt hier falsch rüber - zumindest liest es sich so.
Es ist Sinn und Zweck des Einheimischensmodell, solche, wie ihr es seid, eben nicht den Vorrang zu geben.
Hab gerade über das Einheimischenmodell bei Wikipedia gelesen... Also ist es von der Politik auch noch gewollt, dass Auswärtige sich nicht ansiedeln können. Einerseits haben die Kommunen gern ortsansässige große Unternehmen - die Angestellten jedoch, die dort zu den Gewerbesteuereinnahmen beitragen, dürfen dann aber gern aus der umliegenden Region zur Arbeit pendeln, im Ort auch noch zu Wohnen ist offenbar unerwünscht... Und das bei der ganzen Aufregung rund um Klimawandel und CO2-Ausstoß... Verstehe das, wer will.
So auch das Neubaugebiet in Verl-Kaunitz, auf das mich Jean-Marc gebracht hat. Dort wird man auch nur zum Losverfahren zugelassen, wenn man in Verl lebt, oder mindestens 10 Jahre in Verl gelebt hat. Immerhin wird da eine Ausnahme für Personen gemacht, die in Verl arbeiten... Da das auf meine Lebensgefährtin zutrifft, qualifizieren wir uns zum Glück für das Losverfahren.

Man macht aber keine Geschäfte aus dem fahrenden Auto heraus, noch knüpft man Kontakte.
So jetzt mal ehrlich: Gehst du, wenn du wissen willst, ob im 20km entfernten Ort Leerstand ist, wirklich zu Fuß durch die Wohngebiete, nur um am Abend enttäuscht festzustellen, dass du nur ein Viertel des Orts geschafft hast und deine Suche ergebnislos ist? Tut mir leid, dafür ist mir meine Zeit zu schade. Wenn ich per Auto was interessantes gefunden hätte, ja, dann hätte ich auch nach Wegen gesucht, Näheres herauszufinden. Das hätte dann sicher auch einen Spaziergang in der Gegend inklusive Fragen bei den Nachbarn beinhaltet. Dass alle darauf herumreiten, dass ich per Auto Sondierungsfahrten mache, find ich echt zum schießen....

Vielleicht sollte man in der Not den Radius nicht zu eng ziehen?
Der Radius wird nun mal bestimmt durch die Entfernung zu unseren Arbeitsstellen, Familie und Freunden, und ich war der Meinung, mein Suchradius wär mit rund 600km² schon groß genug... Klar, wir können auch ins Kalletal ziehen, dort gibts super günstiges Bauland. Da will man aber nicht tot übern Zaun hängen. Wenn sich unsere Pendelzeiten und Spritkosten gleich verdreifachen, ist dann auch nicht viel gewonnen...

Im Unterforum Baukosten gibt es auch viel zu lesen ;)
Ja, hier im Forum gibts viel hilfreiches zu lesen, ich lese schon seit Tagen nichts anderes mehr...
Das Baukosten-Unterforum habe ich bereits gefunden und lese dort auch schon viel. Für eine realistische Kosteneinschätzung ist da aber auch viel widersprüchliche Meinung zu lesen, was sicher auch an regional unterschiedlichen Kostenstrukturen liegen wird. Darum bin ich dankbar, wenn nochmal zusätzlicher Input von Leuten aus meiner Region bezüglich der Kosten kommt. In meiner Grobeinschätzung der Baukosten liege ich ja im Vergleich zu OWLer nicht allzu falsch. Nur bei den Nebenkosten hab ich mit deutlich weniger gerechnet, da werd ich mich noch weiter aufschlauen müssen. Bevor es dann ernst wird, werden wir natürlich möglichst genau kalkulieren. Aber für die Frage, wieviel ein Grundstück kosten darf, muss man sich mit Schätzwerten und Erfahrungswerten Anderer begnügen - ohne konkretes Grundstück ist die Baukalkulation witzlos.
 
OWLer

OWLer

Danke für die Einschätzung. Beim Haus war meine Schätzung ca. 2500€/qm. Sind die Nebenkosten tatsächlich so hoch? Wäre eher von der Hälfte ausgegangen. Den Rest hätte ich ebenso eingeschätzt wie du, natürlich ganz ohne Erfahrungswerte zu haben, nur Bauchgefühl.
Ja nun, kann alles sein. Mit 2500€ pro qm Baupreis sollte man bezüglich Kalkulation "zukunftssicher" sein.

Nebenkosten hängen am Grundstück und dem Bodengutachten des Baugrunds. Bei feinsten Sennesand kann es sein, dass du nur ein paar Stunden Bagger und das Abfahren bezahlen musst. Dann kann es auch sein, dass du wasserundurchlässigen Lehm/Ton hast, der ausgetauscht und für 20.000€ deponiert werden muss. Bei Gefälle z.B. - was zwischen Wiehengebirge und Teuto sehr oft vorkommt - bekommst du mit einem Bungalow da u.U. erhebliche Probleme.

Auch sind in der Regel bei den Stadtwerken 3m von Leitung/Straße bis Hausanschluss in den Erschließungskosten pauschal abgegolten. Wenn du 20m Verlegeabstand hast, wird es auch empfindlich teurer.

Es kommt wie immer drauf an. Wir hatten das Glück, dass der GU unsere Erdarbeiten für die Finanzierung auf knapp 20.000 (Keller) geschätzt hatte und es dann keine 14.000 geworden sind. Dafür müssen wir beim Garten noch erheblich aufschütten, da der halbe Keller noch aus dem Gefälle rausguckt.
 
Y

Ysop***

Hab gerade über das Einheimischenmodell bei Wikipedia gelesen... Also ist es von der Politik auch noch gewollt, dass Auswärtige sich nicht ansiedeln können. Einerseits haben die Kommunen gern ortsansässige große Unternehmen - die Angestellten jedoch, die dort zu den Gewerbesteuereinnahmen beitragen, dürfen dann aber gern aus der umliegenden Region zur Arbeit pendeln, im Ort auch noch zu Wohnen ist offenbar unerwünscht... Und das bei der ganzen Aufregung rund um Klimawandel und CO2-Ausstoß... Verstehe das, wer will.
So auch das Neubaugebiet in Verl-Kaunitz, auf das mich Jean-Marc gebracht hat. Dort wird man auch nur zum Losverfahren zugelassen, wenn man in Verl lebt, oder mindestens 10 Jahre in Verl gelebt hat. Immerhin wird da eine Ausnahme für Personen gemacht, die in Verl arbeiten... Da das auf meine Lebensgefährtin zutrifft, qualifizieren wir uns zum Glück für das Losverfahren.
Das ist eine sehr einseitige Betrachtung. Auf der anderen Seite beschweren sich dann die alteingesessenen Familien, die in ihrem Wohnort keinen bezahlbaren Bauplatz bekommen, weil "Auswärtige" die Plätze wegnehmen. Menschen, die dort aufgewachsen sind, ihre sozialen Bindungen dort haben, Eltern, Großeltern. Die müssten dann wegziehen, wenn sie etwas bauen möchten. "Die Politik" hat an dieser Stelle eine undankbare Aufgabe, weil sich immer jemand ungerecht behandelt fühlt. Und ganz ehrlich, die meisten Punktevergaben beziehen auch ein, dass jemand vor Ort arbeitet.
 
H

hampshire

Zunächst wünsche ich Dir viel Erfolg bei der Suche - und Geduld - und Glück.
Dein Vorgehen ist logisch. Du hast ein Gebiet identifiziert und arbeitest dieses ab - unter Berücksichtigung einer gewissen Effizienz in Bezug auf die Zeit (zu Fuß - dafür fehle Dir die Zeit. Man kann dieses Vorgehen mit der Schleppfischerei vergleichen.
Eine andere Variante wäre das Gegenstück zum Fliegenfischen - schließlich willst Du ja nicht möglichst viele, sondern genau ein Grundstück. Das ist eine Frage der Intensität, der sorgfältigen Recherche wo genau man gerne wohnen will und dann kommt das, was bei Verbrechern "social engeneering" heißt. Plötzlich ist zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren effektiv. Du baust Dir kleine Connections, gehst zum Bäcker, ins Rathaus und so weiter. Sicher funktioniert das nur eingeschränkt in Corona Zeiten - dafür ist es viel leichter eine gute Kontaktqualität bei weniger Kontakten zu erzielen. Vielleicht bist Du nicht der Typ dazu - ich halte diese alternative Methode für sehr erfolgsversprechend. In kurzer Zeit kannst Du zudem ein Netz aufbauen, welches für Dich die Ohren offen hält und latent mitsucht. Auf diese Weise verbindest Du Intensität und Effektivität.
Die Komponente Glück bleibt natürlich immer. Nur kannst Du Dir aussuchen welche "Lotterie" Du spielst. Versuch's mal.
 
B

Benny85

Das ist eine sehr einseitige Betrachtung. Auf der anderen Seite beschweren sich dann die alteingesessenen Familien, die in ihrem Wohnort keinen bezahlbaren Bauplatz bekommen, weil "Auswärtige" die Plätze wegnehmen. Menschen, die dort aufgewachsen sind, ihre sozialen Bindungen dort haben, Eltern, Großeltern. Die müssten dann wegziehen, wenn sie etwas bauen möchten. "Die Politik" hat an dieser Stelle eine undankbare Aufgabe, weil sich immer jemand ungerecht behandelt fühlt. Und ganz ehrlich, die meisten Punktevergaben beziehen auch ein, dass jemand vor Ort arbeitet.
Die Gründe kann ich nachvollziehen, aber für das Problem gibt's doch auch andere Lösungen. Wohraumknappheit bekämpft man doch nicht mit Verteilungspolitik. Ausweisung von mehr Bauland hätten Kommunen ebenfalls in der Hand. Ich erinner mich noch gut an das Baugebiet Mitte der 90er, wo meine Eltern gebaut haben. Damals entstand ein komplett neuer Stadtteil, das waren hunderte von Grundstücken. Warum wird sowas heute nicht mehr gemacht? Wenn heute mal irgendwo ein Neubaugebiet entsteht, kann man froh sein, wenn's mehr als zwei dutzend Parzellen sind. Und die reichen dann vermutlich nichtmal für die Ortsansässigen... Abgesehen von Arbeit und "Geburtsrecht" kann es auch andere Gründe geben, warum das Ansiedeln in einem Ort legitim ist. Und diese Gründe können durchaus auch eine Bereicherung für den Ort sein.
 
Y

ypg

die Angestellten jedoch, die dort zu den Gewerbesteuereinnahmen beitragen, dürfen dann aber gern aus der umliegenden Region zur Arbeit pendeln,
Idealerweise findet man Angestellte im Umkreis, also auch in der Umgebung. Idealerweise. Nur so profitiert eine Gemeinde von einem Betrieb, der sich ansiedelt.
Da das auf meine Lebensgefährtin zutrifft, qualifizieren wir uns zum Glück für das Losverfahren.
Das ist doch schon mal prima.
Ein Kollege wohnt mit seiner Frau schon 7 Jahre in seiner Gemeinde, arbeitet auch im Umkreis von 5 km im ÖD, benimmt aber nicht genug Punkte für das Baugebiet in seiner Ecke...
Das hätte dann sicher auch einen Spaziergang in der Gegend inklusive Fragen bei den Nachbarn beinhaltet. Dass alle darauf herumreiten, dass ich per Auto Sondierungsfahrten mache, find ich echt zum schießen....
So ist es auch gemeint: aussteigen und mal anklingeln. Das Vorbeifahren hat noch nie einen Kontakt hergestellt.
Viel Glück!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
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