Strategie beim Hausverkauf - wie gehe ich am besten vor?

4,80 Stern(e) 18 Votes
A

AllThumbs

Unser Makler meinte seine Provision hänge von unserem Verkaufspreis ab?
Heißt das nicht, dass ein möglichst hoher Verkaufspreis auch für ihn erstrebenswert wäre?
Das kann ein Trugschluss sein.
Angenommen ihr wollt für 620k verkaufen und angenommen das ist ein realistischer Marktpreis. Am zweiten Besichtigungswochenende kommt ein Interessent und bietet 600k. Der Makler steht nun vor der Frage verzichtet er auf knapp 1500 Euro zu versteuernde Provision und macht euch das Angebot schmackhaft oder führt er weitere Besichtigungen durch, um den angemessenen Preis zu erzielen. Für euch wären es allerdings 20k Euro Einbuße.
Auf der anderen Seite versuchen Makler euch bei der Akquise auch erstmal Eurozeichen in die Augen zu zaubern, damit sie den Auftrag von euch bevorzugt erhalten. Die Maklereinschätzung muss daher auch nicht zwingend unter dem Marktpreis liegen.
Deshalb unbedingt mehrere Makler anhören und selbst eine Meinung bilden. Ich hatte es schon Mal irgendwo geschrieben. Wir hatten 5 Makler hier und die Schätzungen lagen 250k auseinander. Orientiert haben wir uns dann an den höheren Schätzungen, aber nicht an der höchsten.
 
kati1337

kati1337

Wir hatten 5 Makler hier und die Schätzungen lagen 250k auseinander. Orientiert haben wir uns dann an den höheren Schätzungen, aber nicht an der höchsten.
Gute Infos.
Und hat das gut funktioniert für euch, euch an den höheren Schätzungen zu orientieren? Hattet ihr genug Nachfrage? Eher im Ballungsraum oder eher ländlich?
LG
 
A

AllThumbs

Gute Infos.
Und hat das gut funktioniert für euch, euch an den höheren Schätzungen zu orientieren? Hattet ihr genug Nachfrage? Eher im Ballungsraum oder eher ländlich?
LG
War Berlin, also von der Lage her nicht vergleichbar. Was allerdings klar ist, dass auch Makler in diesen verrückten Zeiten Schwierigkeiten haben einen sinnvollen Kaufpreis zu schätzen.
Ansonsten hat das für uns gut funktioniert, viel besser als erwartet.
 
11ant

11ant

dass ich bei Verkauf meiner Immobilie in Kauf nehmen muss, dass potentielle Käufer rausfinden werden wo mein Haus wohnt.
... läßt sich erheblich einschränken, wenn man das Objekt nicht öffentlich auf den Marktplatz stellt.
Ich finde solche Behauptungen wie man jetzt WIRKLICH den besten Preis erzielt immer etwas fragwürdig.
Das steht und fällt aus meiner Sicht - @hampshire ist hier ja leider nicht mehr an Board - wesentlich mit der persönlichen Definition des Verkäufers von einem besten Preis, also: gehöre ich zu denen mit großer Angst vor der Vorstellung, aus meiner persönlichen Goldader-Chance nicht das Maximum rausgezockt zu haben (dann unbedingt "Bieterverfahren"), oder ist mir das Gefühl am wichtigsten, das Haus zu einem für alle Beteiligten fairen, wertgerechten Preis in andere gute Hände gegeben zu haben. Möglicherweise gehörst Du auch zur zweiten Sorte nicht, sondern hast primär Spielspaß an der Wette, ob der Markt Deine Schätzung eines attraktiven Preises bestätigt. DANN brauchst Du keine Beratung - meine nicht, und auch weder die des einen noch des anderen Maklers.
Unser Makler meinte seine Provision hänge von unserem Verkaufspreis ab?
Heißt das nicht, dass ein möglichst hoher Verkaufspreis auch für ihn erstrebenswert wäre?
Niemand hindert Dich, den Makler über eine Zusatzvereinbarung so zu stellen, daß seine Provision beim Ergebnis 620 nicht niedriger ausfällt als beim Ergebnis 640.
Ein Makler hat nicht unbedingt das Interesse einen möglichst hohen Preis zu erzielen, sondern den Verkauf möglichst schnell und sicher abzuschliessen. Der hat nämlich keine Lust auf Problemfälle mit denen er sich monatelang rumschlagen muß. Insofern wird die Wertangabe des Maklers eher (zu) niedrig liegen. Daher sollte ihr bei Gesprächen mit dem Makler eher hohe Wunschvorstellungen (also konkret die 630K) ansprechen und sehen wie er reagiert.
Die Interessen sind so unterschiedlich wie die Makler: ein schlechter Makler hat ein hochwertiges Objekt gerne länger als strahlendes Schmuckstück in seinem Schaufenster liegen, weil er glaubt, das hebe seinen eigenen Glanz. Ein guter Makler wird seine Marktwert-Schätzkompetenz nicht damit beschädigen, daß solvente Kunden ihn Objekte zu Spinnerpreisen anbieten sehen (aber ebensowenig auch zu Ahnungslosenpreisen). Das bedeutet: je besser der Makler, desto eher versucht er mit seinen Angeboten ins Schwarze zu treffen, nicht oberhalb oder unterhalb daneben.
Wir hatten 5 Makler hier und die Schätzungen lagen 250k auseinander. Orientiert haben wir uns dann an den höheren Schätzungen, aber nicht an der höchsten.
Wie immer in der Statistik: die äußersten Randspritzer läßt man nicht in den Mittelwert einfließen. Außer eben, man ist der vorgenannte Goldaderzocker, der will das Angebot des Zuhöchstbietenden "einloggen", da er in seinem Objekt den Jackpot sieht und nur mit dem Highscore zufrieden ist. Allerdings: im hiesigen Fall finde ich eine gute Portion Jackpotbewußtsein durchaus recht angemessen.
 
P

pagoni2020

Ich bin der Meinung, dass sich ein Makler aktuell gar nichtb so sehr ins Zeug legen muss, ähnlich wie Handeerker, GU´s etc., weil die Nachfrage dermaßen groß ist. Der Spiegel hatte zuletzt etwas zum Themas Hausbau geschrieben zum "Boom der Pfuscher". Leider kann ich Einiges davon nur bestätigen, obwohl ich vom Grundsatz her großen Respekt vor derm Handwerk habe.
Nach meiner eigenen Erfahrung wirst Du, sofern Du es privat inserierst, eine Reihe von Makleranfragen bekommen, auch wenn Du Dir das verbittest und alle haben bereits solvente Kunden........
Wer heute ein Haus sucht hat einen Suchauftrag bei den gängigen Portalen oder schaut zumindest regelmäßig dort rein. Ich habe überwiegend lausige Inserate gesehen im Vergleich zur Realität und genauso lausige Käuferbesuche mit Makler. Der Käufer hat meist klare Fragen, die interessieren den Makler nicht, von daher bist Du sowieso dabei.
Ein Unterschied ist doch, wenn man etwas auf einem schwierigen Markt verkaufen muss aber wie Du ja selbst sagst, gibt es Nichts annähernd Vergleichbares auf dem Markt dieser Region.
Ergo - wird man Dir wohl mehr oder weniger die Bude einrennen, da genügend Leute mit bereits geladener Pistole auf dies Mail warten.
Vlt. schaust Du einfach auch mal, was das Haus JETZT kosten würde zzgl. Deiner Einbauten, Außenanlage etc.
 
Zuletzt aktualisiert 22.11.2024
Im Forum Kaufberatung / Substanzbewertung gibt es 485 Themen mit insgesamt 11457 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Strategie beim Hausverkauf - wie gehe ich am besten vor?
Nr.ErgebnisBeiträge
1Wohnungsverkauf- Makler Suchauftrag, trotzdem Provision für Verkäufer? 11
2Mit anderem Verkaufspreis als mit Makler besprochen abschließen? 35
3Makler für Eigentümer - Nutzen / Vorteile? 153
4Makler Betrug oder Steuerhinterziehung ? 63
5Bauvorhaben Verkehrswert Haus - Schätzungen - Marktwert? 23
6Verkauf Eigentumswohnung über WEG oder Makler 55
7Makler verkauft Haus ohne aktuelle Baugenehmigung. Notarkosten? 25
8Wie verhandeln Makler den Kaufpreis? 43

Oben