Finanzierungs-Vergleich früher zu heute

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Tolentino

Tolentino

Na plakative Headlines müssen zünden ist doch klar.
Mein Gedanke ist der, dass dass das aufhäufen von Vermögen und damit mittelbar Macht Grenzen haben muss insbesondere dort, wo es durch Gesellschaftlich kulturelle Rahmenbedingungen zusätzliche "Cliquenbildungen" (=Familien) gibt. Gestützt von dem Gedanken daran, dass keine Leistung einfach nur aus sich selbst heraus Erfolg und damit alleinigen Verdienst hat und der Aufgabe des Staates für soziale Gerechtigkeit zu sorgen, finde ich, dass bestimmte Grenzen in den Köpfen bzgl dessen was und wie weit besteuert werden darf aufgehoben werden sollten und andere wiederum enger gesetzt werden sollten (Maß der persönlichen Bereicherung). Kein einzelner Mensch braucht ein Vermögen von mehreren Mrd EUR. Und es macht auch keinen praktischen Unterschied, ob man nun 100 oder 200 Millionen EUR besitzt. Aber das geht jetzt zu sehr Richtung Vermögenssteuer.

Achso ein wichtiger Punkt ist, dass diese absoluten Grenzen wegmüssen. Das verändert sich doch viel zu sehr. Das muss irgendwie relativ an anderen Kennzahlen geknüpft werden.
 
Tassimat

Tassimat

Solche hohen Vermögen hat ja keine in Bar. Wie soll das mit Anteilen an Unternehmen laufen? Im Erbfall geht das Unternehmen an den Staat bei hoher Erbschaftssteuer? Gleiche Frage bei Aktien.

Eigentlich war der negative Guthabenzins eine sehr leicht Vermögenssteuer. Hat aber auch niemanden gepasst ;)
 
R

Reinhard84.2

Solche hohen Vermögen hat ja keine in Bar. Wie soll das mit Anteilen an Unternehmen laufen? Im Erbfall geht das Unternehmen an den Staat bei hoher Erbschaftssteuer? Gleiche Frage bei Aktien.
Kredit? Sollte doch hier in Forum jedem geläufig sein. Und wenn die Erben keinen aufnehmen möchten, kann der Betrieb ja meistbietend versteigert werden, natürlich unter Bedingungen, Erhalt der Arbeitsplätze etc....

Ich glaube, da nehmen doch alle lieber einen Kredit als nachher noch arbeiten zu müssen.
 
B

BackSteinGotik

Moin Moin,

ja, das ist leider so... gerade eine Finanzierung auf dem Tisch liegen, kaufen ein Haus für 559 TEUR, brauchen aber nur 250 TEUR Finanzierung... also 310k + Nebenkosten als Eigenkapital

in den letzten Jahren sind die Volumen der Immobilientransaktionen hoch gegangen (also die Summe der Beurkundeten Verkäufe, auch Grundstücke etc.)
aber die Finanzierungsvolumen sind kaum angestiegen = Eigenkapitalanteil hat sich gut erhöht in den letzten Jahren.
Das stimmt so nicht. Es sind sowohl das eingesetzte Eigenkapital als auch die durchschnittliche Kredithöhe stark gestiegen in den letzten Jahren. Was bei den Blasenpreissteigerungen der letzten 3-4 Jahre ja auch nur logisch ist. Volumina haben sich ebenfalls nach oben bewegt.

Zahlen von 2020: 330.000€ Kredit, 115.000€ Eigenkapital - beides jeweils im Durchschnitt, und nicht auf die Wohnungsklasse Einfamilienhaus/Doppelhaushälfte bezogen. Aber in dieser Studie von Interhyp finden sich durchaus Angaben zu Schenkungen in der Familie (25% der Fälle) und eben auch Erbschaften (36% der Fälle). Nur die Höhe dürfte sich, über Deutschland gemittelt, sicher stark unterscheiden - aber im Schnitt führt das eben zu 115.00€ Eigenkapital.
Leider ist die Veröffentlichung nicht so genau zum Thema 100%/110%-Finanzierung - diese Form war "damals" ja noch drin. Sollte dieses in der Tat bei fast 50% der Fälle vorliegen (klingt im Nebensatz so, also Eigenkapital=0€, erscheint mir ein wenig viel), kann man natürlich vermuten, dass der Durchschnitt aller mit Eigenkapital dann doch höher liegt.
 
Tolentino

Tolentino

Solche hohen Vermögen hat ja keine in Bar. Wie soll das mit Anteilen an Unternehmen laufen? Im Erbfall geht das Unternehmen an den Staat bei hoher Erbschaftssteuer? Gleiche Frage bei Aktien.

Eigentlich war der negative Guthabenzins eine sehr leicht Vermögenssteuer. Hat aber auch niemanden gepasst ;)
Wie oben geschrieben, aus (persönlichem) Gewinn. Also z.B. bei Kapitalgesellschaften zusätzlich zu den 25% Ertragssteuer. Wenn das Vermögen im Unternehmen bleibt, kein Problem (der Erbe wird besteuert, nicht das Unternehmen). Wenn sich der Eigentümer stattdessen als GF einer Kapitalgesellschaft einsetzt und einfach nur ein horrendes Gehalt auszahlt, ist das über die erhöhte Einkommensteuer ja schon gut ausgeglichen bzw. man muss natürlich die Beitragsbemessungsgrenze und Private Krankenversicherung abschaffen. Dann kriegt der Staat (ich meine uns alle, nicht den Apparat) ja genügend ab, für das er wieder Leistung geben muss.
Bei Personengesellschaften gehe ich eigtl. nicht davon aus, dass so große Werte vererbt werden, aber selbst wenn zählt einfach wieder, aus der Gewinnentnahme wird neben der Einkommensteuer ein kleiner extrabetrag fällig, bis die Erbschaftssteuer abgezahlt ist.

Ich bin kein Experte, aber ich weigere mich zu glauben, dass es da keine fairere Lösung gibt als die heutige.

Und ja, der negative Guthabenzins war ein guter Testlauf, ich finde sogar erfolgreich. Die richtig hohe Inflation kam ja erst durch den Krieg.
De Kerninflation (also ohne Energiepreise) liegt bei etwas über 4%, nach Keynes absolut ok.
 
J

Joedreck

Wie oben geschrieben, aus (persönlichem) Gewinn. Also z.B. bei Kapitalgesellschaften zusätzlich zu den 25% Ertragssteuer. Wenn das Vermögen im Unternehmen bleibt, kein Problem (der Erbe wird besteuert, nicht das Unternehmen). Wenn sich der Eigentümer stattdessen als GF einer Kapitalgesellschaft einsetzt und einfach nur ein horrendes Gehalt auszahlt, ist das über die erhöhte Einkommensteuer ja schon gut ausgeglichen bzw. man muss natürlich die Beitragsbemessungsgrenze und Private Krankenversicherung abschaffen. Dann kriegt der Staat (ich meine uns alle, nicht den Apparat) ja genügend ab, für das er wieder Leistung geben muss.
Bei Personengesellschaften gehe ich eigtl. nicht davon aus, dass so große Werte vererbt werden, aber selbst wenn zählt einfach wieder, aus der Gewinnentnahme wird neben der Einkommensteuer ein kleiner extrabetrag fällig, bis die Erbschaftssteuer abgezahlt ist.

Ich bin kein Experte, aber ich weigere mich zu glauben, dass es da keine fairere Lösung gibt als die heutige.

Und ja, der negative Guthabenzins war ein guter Testlauf, ich finde sogar erfolgreich. Die richtig hohe Inflation kam ja erst durch den Krieg.
De Kerninflation (also ohne Energiepreise) liegt bei etwas über 4%, nach Keynes absolut ok.
Der Staat hat genug, also wir. Es herrscht nur eine grobe Misswirtschaft. Einen Blick ins Schwarze Buch der Steuerzahler, dann weiß jeder was los ist.
Bevor noch mehr Einnahmen generiert werden, muss erst einmal die Verschwendung durch die Politik bekämpft werden
 
Zuletzt aktualisiert 16.11.2024
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