Du denkst darüber nach mit 43 mit der Hausfinanzierung durch zu sein. Weil du es als Altersabsicherung siehst und die Finanzierung nicht bis in die Rentenzeit ziehen möchtest.
Es geht dann darum, überhaupt erstmal eine echte, liquide Altersabsicherung aufzubauen. Das Haus kann natürlich ein Teil sein, aber von einem Haus kann man nicht essen (oder ein Auto unterhalten oder in den Urlaub fahren).
Mit 43 bist du aber noch weit von der Rente entfernt. Dann hast du unter normalen Umständen noch 24 (!!) Erwerbsjahre vor dir.
Praktisch sehe ich aktuell eigentlich jeden, der kann, die Rente mit 63 in Anspruch zu nehmen.
Warum nicht 100k Anschlussfinanzierung machen? Die Konditionen dürften bei dem Beleihungslauf doch super sein.
Kann halt durchaus sein, dass wir dann 10% Zinsen oder mehr haben. Das mag man aktuell nicht glauben, aber bis vor gut 2 Jahren dachte jeder, es gibt 1% Zinsen für immer und die Zinsen waren historisch eben auch schon mal bei 10% und mehr.
Dann schreibst du, dass der Zweitwagen absolut optional und eher ein Luxusgut ist. Bei der Rechnung mit den vielleicht notwendigen Ausgaben kommt dann aber auch ein zweites E-Auto dazu. Da auch wieder: entweder beide Autos weiter fahren oder 2 e-Autos kaufen. Warum so schwarz-weiß?
Ein zweites Auto ist ein unnötiger Luxus, aber das leisten wir uns halt. In einem alten Kleinwagen fährt es sich immer noch viel, viel besser als im ÖPNV. Klima, Privatsphäre, kein Warten an Haltestellen und dabei der Witterung ausgesetzt sein. Die 2 eAutos sind perspektivisch irgendwann gedacht - irgendwann wird die Stadt Verbrenner im Stadtgebiet verbieten und damit müssten dann, wenn man zwei Autos fahren will, beide eAutos sein.
Und warum gehst du davon aus, dass ihr ne Photovoltaik-Anlage mit Speicher brauchen werdet? Bin der Meinung, dass man dazu keineswegs gezwungen ist.
Ich vermute auch, dass da irgendwann ein impliziter Zwang kommen wird.
550k für alles, was man bei der Bank angibt. Grundstück, Baukosten, Außenanlagen, Baunebenkosten, Grunderwerb/Notar/Grundbuch, Erschließung usw. - also alles außer Möbel/Einbaumöbel/Gartengeräte/Lampen usw...
Evtl. entscheidet man sich doch noch für Photovoltaik und kann das dann von diesen Rücklagen finanzieren und wenn dann 2031 ist, prüft man mal die dann herrschenden Finanzierungskonditionen und entscheidet dann, wieviel vom angesparten in die Tilgung der dann offenen Kreditsumme geht und welchen Teil man als Kredit einfach länger finanziert.
Bevor der Hauskredit nicht komplett abgezahlt ist, denke ich über Sachen wie Photovoltaik, Photovoltaik-Speicher oder Wärmepumpe eigentlich nicht nach. Eins nach dem anderen.
In dem Alter muss man auch gar nichts sondertilgen, wenn rechnerisch bis 60 alles abgezahlt ist.
Nach der Abzahlung kommt dann halt auch erstmal überhaupt Sparen für das Alter. Also einen ETF-Depot aufbauen, aus welchem man dann später per Entnahmerate wieder etwas entnehmen kann, wenn nicht mehr 2 Arbeitseinkommen 6.500 Euro netto bringen, sondern vielleicht 2 Renten (dann gekürzt aufgrund politischer Entscheidungen - kann ja passieren) nur 2.000 Euro zusammen bringen.
Da ich auch genug Leute kenne, die das Rentenalter nicht erreicht haben oder dann zu krank sind
Genau das kann auch noch passieren. Arbeitsunfähigkeit/Kündigung/KI übernehmen die Jobs usw. und man hat dann vielleicht noch 100k offen, aber das Arbeitseinkommen zur Tilgung ist nicht mehr da. Hätte man sich früher mal gestreckt, wäre das Haus abgezahlt. Ich sehe durchaus, dass es passieren kann, dass 6,5k netto nicht mehr für die nächsten 30+ Jahre verfügbar sind - aus den verschiedensten Gründen, welche man sich jetzt vielleicht nicht mal vorstellen kann.
Also wird eben nicht so hoch getilgt und die Finanzierung läuft rechnerisch bis Mitte 80. So what.
Nicht, dass ich auch bis Mitte 80 tatsächlich die Rate zahlen möchte. Aber selbst wenn? Dann zahle ich vielleicht 500€ Rate für ein fast abbezahltes Haus. Damit geht es mir dann noch immer besser als wohl 60% aller Rentner, da diese hohe Mieten zahlen müssen.
Diese Mieter haben dann dafür vielleicht 500k Euro im Depot und beziehen daraus 7% Rendite p.a. (= knapp 3.000 Euro pro Monat) oder müssen eben zur Tafel gehen. Unser Ziel war es daher eigentlich schon, das Haus abzuzahlen (bis 43? bis 50?...) und DANN DANACH noch ein ordentliches Depot anzusparen, wovon dann Essen, Kleidung, Urlaub und anderer Konsum finanziert werden kann. Und nebenher (aber nach meiner Vorstellung frühestens sobald das Haus erstmal abgezahlt ist) kommen dann noch Kostenblöcke wie Photovoltaik, Photovoltaik-Speicher, Wärmepumpe und 2 eAutos. Nicht aus Lust und und Laune sondern weil ich denke, dass das alles irgendwann auf die eine oder andere Art Pflicht wird (d.h. die Wärmepumpe wird gesetzlich Pflicht und die Gas-Netze werden so oder so irgendwann abgeschaltet; Verbrenner in Städten werden verboten und eAutos damit Pflicht; aber auch bei Photovoltaik und Speicher sehe ich den nächsten 50 Jahren einfach irgendwann mal eine implizite Pflicht).