Wie schnell sollte man ein Haus abzahlen?

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Zuletzt aktualisiert 23.12.2024
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T

Teryamy

Vielleicht weil er nichts anderes zu berichten hatte. Traurig, oder? Aber es geht ja nicht um Aufzählungen irgendwelcher geschafften Listen.
Ja eben. Ich will nicht irgendwelche Sachen machen, auf die ich dann mit 90 Jahren zurückblicken kann. Ich will das machen, was mir jetzt aktuell Lebensfreunde und Glück bringt. Deswegen finde ich die Frage "Auf was möchte ich mit 90 Jahren zurückblicken?" vom Grund her falsch. Hat btw auch kaum etwas bzw. nichts mit meiner eigentlichen Frage zu tun.

Aber höre endlich auf (in Deinem Leben), immer an das Geld zu denken.
Genau so machen wir es im Prinzip ja. Okay, bei solchen großen Ausgaben wie Auto denke ich schon, dass ich mir jetzt alleine aus finanziellen Gründe keine Mercedes GLS in Voll-Ausstattung hole, obwohl das ein schönes Auto sind. Aber 120.000 + X Euro sind einfach unvernünftig für 4x 15 Minuten Arbeitsweg pro Woche. Oder beim Urlaub, da wollen wir natürlich keine 10.000 Euro für 10 Tage raushauen. Aber in normalen Dimensionen (sagen wir mal bis 4.000 / 5.000 Euro pro Urlaub) achten wir nicht auf das Geld, ebenso nicht im Alltag z.B. im Restaurant/ in Kneipen, im Kino, im Zoo usw...

Aber darum geht es hier in diesem Thread nicht. Hier in diesem Thread möchte ich explizit finanzielle Aspekte diskutieren, welche sonst in meinem Leben eben keine bzw. eine sehr untergeordnete Rolle spielen.

Macht es so, dass es Euch gut geht. Nein, nicht finanziell. Sondern grundsätzlich. Lebensqualität hat man nicht durch die reine Geldausgabe.
Ich denke auch, dass die Lebensqualität, jedenfalls wenn man deutlich mehr als genug hat, nicht mehr vom Geld abhängt. Aber darum geht es hier in dem Thread nicht.

1. beide das Sabbath-Jahr beantragen, Kids ein Jahr von der Schulpflicht befreien und dann. 10-12 Monate in Neuseeland leben und arbeiten oder durch Kalifornien mit einem Bulli reisen.
Das klingt ja schrecklich. Aus einer Vielzahl von Gründen. Die alle zu nennen, würde den Rahmen sprengen (unsere Familien in der Nähe, Freunde welche wir quasi wöchentlich treffen, Freunde der Kinder, Haus verkaufen, ...)

2. Frau oder Mann geht auf Teilzeit oder kündigt und lebt seinen Traum: Boutique oder 2–Rad-Fahrzeug-Laden eröffnen und mal so richtig produktiv sein. Wenn es einschlägt, weitermachen!
Ich arbeite 38h mit 60% HO, das ist ja sowas wie Teilzeit. Natürlich erledigt man im HO noch den halben Haushalt mit, macht den Wocheneinkauf Donnerstag in der Mittagspause im HO usw... und meine Frau arbeitet real Teilzeit. Wir sind quasi kurz nach 15 Uhr beide Zuhause und haben frei und der Haushalt und Einkauf ist schon fertig. Meine Frau tlw. auch eher.
Früher hatte ich auch mal eine nebenberufliche Selbständigkeit. Zum Glück auch mit sehr gutem Stundenlohn, aber das Thema ist wirklich durch. Selbst heißt selbst und ständig. Ich kann meine Freizeit sehr gut ausfüllen - noch mehr Arbeit gehört da nicht dazu.
 
T

Teryamy

Es geht nicht um das „Geld ausgeben“.
Siehe hier:

Zettel 1: 2000€ pro Monat in Altersvorsorge (u.a. Abzahlung Haus, EFT und co) investieren.
Zettel 2: 1000€ pro Monat in Altersvorsorge (u.a. Abzahlung Haus, EFT und co) und 1000€ pro Monat in Lebensqualität investieren.
Zettel 3: 2000€ pro Monat in Lebensqualität investieren.
<- Darauf habe ich mich bezogen. Da steht ja explizit, gib 1.000 oder 2.000 Euro mehr aus pro Monat. Was ändert sich dann kurzfristig / langfristig? Und ich wüsste gar nicht, wofür ich noch 1.000 oder 2.000 Euro extra jeden Monat ausgeben könnte.

Und andererseits ist mir ja klar, wir verdienen gut, aber nicht übermäßig. Andere schaffen es ja auch, jeden Monat alles und tlw. noch mal deutlich mehr auszugeben. Aber wofür? Ich wüsste jetzt nicht, wie ich nochmal 1.000 oder 2.000 Euro ausgeben könnte und damit meine Lebensqualität steigern könnte - obwohl unser Ausgabenprofil wahrscheinlich eher durchschnittlich ist...
 
M

motorradsilke

Siehe hier:



<- Darauf habe ich mich bezogen. Da steht ja explizit, gib 1.000 oder 2.000 Euro mehr aus pro Monat. Was ändert sich dann kurzfristig / langfristig? Und ich wüsste gar nicht, wofür ich noch 1.000 oder 2.000 Euro extra jeden Monat ausgeben könnte.

Und andererseits ist mir ja klar, wir verdienen gut, aber nicht übermäßig. Andere schaffen es ja auch, jeden Monat alles und tlw. noch mal deutlich mehr auszugeben. Aber wofür? Ich wüsste jetzt nicht, wie ich nochmal 1.000 oder 2.000 Euro ausgeben könnte und damit meine Lebensqualität steigern könnte - obwohl unser Ausgabenprofil wahrscheinlich eher durchschnittlich ist...
Da hat dir doch @ypg einige Beispiele aufgezählt. Man muss das Haus nicht verkaufen, wenn man ein paar Monate im Ausland weilt.
Erkunde die Welt und reise.
Mein Mann und ich sind um die 60. Wir reisen seit ca. 20 Jahren sehr intensiv. Und wenn wir uns erinnern, dann bestimmt nicht an unser Berufsleben, sondern an Erlebnisse auf Reisen.
 
P

Papierturm

Uff. Mal mehrere Anmerkungen.

Ebene 1:
Ob es sich finanziell lohnt ein Haus schnell abzuzahlen hängt von mehreren Faktoren ab.

1. Zinsen Kredit vs. Ertrag durch andere Investitionen (unter Abzug von Steuern).

Lässt sich durchrechnen. Gehe ich hier von einem Baukredit von vor 2022 aus, wird hier das Ergebnis sehr wahrscheinlich sein "anders investieren".

2. Gehaltsentwicklung vs. Zinskosten
Ist etwas Blick in die Glaskugel. So lange die Gehaltserhöhungen über den Mehrkosten durch die Zinsen liegen, wird das Haus immer günstiger, da in dem Fall die Inflation das Haus immer günstiger werden lässt. (Gedankenexperiment: mit heutigem Gehalt ein Hauspreis von 2004 bezahlen. Das ist die Wirkung von Inflation. Nur der Zins macht das komplizierter.)

Liegen die Zinskosten über der Gehaltserhöhung, wird es hingegen immer teurer. Sub-Prime-Krise lässt grüßen, was sicher ein Extremfall dieser Situation war.

Ebene 2:
Ich habe noch nie erlebt, dass die Grabsteinfrage so missverstanden wurde. "Mit 90 zurück blicken" heißt auf das Leben zurück blicken, und nicht aufschieben! Das genaue Gegenteil ist gemeint. Auch die ganzen Aussagen in Richtung "weiß nicht, was sonst mit dem Geld machen" gehen in die Richtung.

Das ist doch super!
Dann einfach schnellstmöglich abbezahlen und gut ist!

Allerdings habe ich Zweifel. Ich habe lange genug im Palliativbereich gearbeitet. Ich habe sehr viele Leute kennengelernt, die lange so gedacht haben. Die waren darüber dann extrem unglücklich. Aber das sind meine Zweifel.

Niemand kann sagen, mit welchem Lebensentwurf ein anderer Mensch glücklich wird. Meine Empfehlung sollte dazu dienen, dass sich darüber selbst Gedanken gemacht werden und so Klarheit geschaffen wird. Offensichtlich war dies nicht nötig.

Wenn es so wichtig ist, dass das Haus mit 43 abbezahlt ist, und es möglich ist, dann machen.
 
G

Grundaus

da wichtigste was hier noch nicht erwähnt wurde, dass es immer schwieriger wird eine weitere Finanzierung zu bekommen. Vermutlich ab 65 ist ein Bankenwechsel fast aussichtslos und bei einer Verlängerung drängt die finanzierende Bank vermutlich auch auf höhere Tilgung. Außer der Angst dass die Rente nicht reicht, bzw für was anderes ausgegeben wird, haben die Banken vermutlich Angst vor Pflegebedürftigkeit oder Tod mit Streit ums Erbe
 
N

nordanney

Außer der Angst dass die Rente nicht reicht, bzw für was anderes ausgegeben wird, haben die Banken vermutlich Angst vor Pflegebedürftigkeit oder Tod mit Streit ums Erbe
Nee. Ausschließlich die Wohnimmobilienkreditrichtlinie interessiert die Bank. Ansonsten gibt es keine Angst, da im Rentenalter die Sicherheit der Immobilie eigentlich immer den Kreditbetrag um Welten überschreitet und die Finanzierungsrate bei 99% immer unter einer Miete liegt.
 
Zuletzt aktualisiert 23.12.2024
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