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Warum bist Du denn davon überzeugt, ibs. wo siehst Du spezielle Vorteile gegenüber anderen Bausatzsystemen ?Über dieses Forum möchte ich mich gerne mit Bauherren austauschen die diesen Baustil (Neopor Schalungssteine) umgesetzt haben.
Alternativ gehe ich nächste Woche in Bremen auf die Hansebau Messe und informiere mich dort bei dem Stand von Isorast.de. Dort habe ich den Baustil vor 2 Jahren zum ersten mal gesehen und war davon überzeugt.
Isorast ist durchaus auch schon einer der älteren Namen in diesem Segment. Diese Systeme sind in den 60ern aufgekommen, haben nie den Markt zu "erobern" geschafft, andererseits aber auch bis heute überlebt. Aktuell wirken sie wieder besonders zeitgemäß und speziell auf die WDVS-Bauherren als interessante Alternative.
Das Prinzip ist, dem Häuslebauer zu ermöglichen, seine eigenen vier Wände selber hochzuziehen, und dabei eine verlorene Schalung zu verwenden, die klugerweise gleich aus einem Dämmmaterial hergestellt ist. Da dies trocken geschieht, gänzlich ohne gemörtelte oder geklebte Lagerfuge rein nur gesteckt, spricht dies eine ganz spezielle Zielgruppe an: nämlich diejenigen, deren handwerkliches Geschick sonst von Kelle, Lot und Wasserwaage in ihre Grenzen gewiesen würde.
Und an eben dieser Stelle tue ich mich schwer mit der Vorstellung, daß Du als Bauhandwerker zu dieser Gruppe der Werkzeuglegastheniker zählen könntest. Daher traue ich Dir die nächsthöhere Stufe durchaus zu, d.h. Bausatz ja, aber Gasbeton statt Schalungsstein.
Da gäbe es dann nämlich auch ganz andere Anbieter: die Schalungsstein-Anbieter kann man meist als Value Added Baustoffhändler beschreiben: Du bekommst fertig komponiert wie eine Packung "Miracoli" genau die passende Menge Steine und einen Plan dazu, wie die Würzmischung sind alle Rohre mit dabei etcetera. Aber den GWS-Installateur, der vor Ort da weiter macht, wo das Rohr richtig aus der Wand kommt, den mußt Du dann wieder selber suchen (blödes Beispiel, von SHK her wirst Du bei GWS wohl genug Kollegen kennen, aber bei den anderen Gewerken ist es ja sinngemäß genauso). Denn regelrechte Hausverkäufer sind die nicht. Das wäre bei den Gasbeton-Bausatzlern anders, da lassen sich Gewerke hinzubuchen, wie beim Ausbauhaus-Konzept. Soweit schon´mal Unterschiede auf der Ebene der möglichen Leistungstiefen.
Schalungssteine sind auch klar auf den Selberbauer fokussiert - ich habe noch von keinem Bauunternehmer gehört, der damit arbeitet. Das bedeutet im Umkehrschluss: man wird schwer Bauunternehmer finden, denen man sagen kann, ich mache die Wände in Eigenleistung, und ihr macht dann weiter (oder gar: verarbeitet bitte dieses Material, ich will dabei mitarbeiten). Sondern man muß sich die Gewerke einzeln dazuholen, die aus dem Rudiment "Wände" im Weiteren ein Haus machen.
Mir persönlich wäre auch wenig sympathisch, auf beiden Wandseiten Styropor zu haben. Markisen und Satellitenschüsseln an Außenwände schrauben tue ich ohnehin nicht - aber an Innenwänden möchte ich spontan mit dem üblichen Bürohengstegeschick etwas dübeln können
Auch habe ich bei den Schalungssteinern den Eindruck, daß die zwar einerseits bewundernswert tief ihre Systeme durchdeklinieren, mit Sonderelementen für alle Wünsche - aber andererseits dann auch "fanatisch" das ganze Haus aus ihrem Zeug machen wollen (wo sonst der Poroton-Bauunternehmer dafür offen ist, Innenwände aus KS oder Gips oder Leichtbau zu machen).
Also: ich bin "dafür", daß Du auf die Messe gehst und auch speziell auf der Bausatzebene schaust, aber ich würde Dir empfehlen, auch mal zu den Gasbetönern und Betonsteinanbietern auf die Stände zu gehen. Und wie gesagt, in Gestalt des Anbieters Kern-Haus könntest Du auch bei einem gewerblichen Verarbeiter sehen, was der da für komplette Häuser draus macht.