Ich hab mal eine Anregung für dich, die darauf hinausläuft, euer Projekt doch wie anfangs geplant umzusetzen, auch wenn das nicht unbedingt der Mehrheitsmeinung hier im Forum entspricht. Du schriebst selbst, ein sicherheitsorientierter Mensch zu sein. Vollkasko ist immer teuer. Aber vielleicht kann ich dir ja einen anderen Input geben.
Ihr habt bereits ein bezahltes Baugrundstück. Bravo. Und das sogar von der Kommune, sollte damit hoffentlich nicht überteuert gewesen sein. In meinem Bekanntenkreis suchen viele nach einem kommunalen Grundstück und scheitern dann häufig an den örtlichen sozialen Punktesystemen. Den ersten Schritt habt ihr schon geschafft.
Auf das Grundstück soll nun ein schönes Familienheim. Verschiedene Größen wurden hier diskutiert und tendenziell mit eurem Einkommen als nicht finanzierbar empfunden. Mit nem Architekten würde ich nicht bauen, aus meiner Sicht Geldverschwendung. Ihr findet mit Sicherheit einen GU, der euch ein solides Massivhaus hinstellt, dass in euren finanziellen Rahmen passt. Das wird dann nicht ganz so individuell, wie beim Architekten, aber in gewissem Rahmen kann man sich da schon verwirklichen. 140 bis 160qm sollten für eine drei bis vierköpfige Familie im Übrigen doch reichen. 10%-iger Puffer (oder nach persönlichem Sicherheitsempfinden höher) solltest du zum Festpreis kalkulieren.
Erhebliches Potenzial, die nächsten Jahre finanziell in eurer konkreten Familiensituation nicht unterzugehen: Ihr müsst doch nicht anfangs mit 2 bis 3% tilgen. Lasst es doch langsam angehen. Ja es gibt auch noch die 1%-Tilgung bei einer Bank mit orangefarbenem Logo. Dazu die Kfw-Finanzierung, da waren zu meiner Zeit sogar mehre Jahre Tilgungsfreie Zeit möglich. Natürlich habt ihr nach 10 Jahren noch eine hohe Restschuld. Aber ihr seid jung. Da sollten noch Gehaltszuwächse drin sein. Ich hab außerdem was von einer späteren signifikanten Erbschaft gelesen, mit der dann Sondertilgungen möglich wären. Finanziert das Ding mit 1% Tilgung auf 15 Jahre, dann könnt ihr später sehen, ob höhere Tilgungsraten und/oder Sondertilgungen möglich sind. Wenns ganz Dicke kommt (Zinsanstieg) habt ihr erst mal 15 Jahre sicher und könntet dann auch zu höheren Kosten wenigstens so lange weiterfinanzieren, bis die Kinder aus dem Haus sind. Wenn ihr nicht in einer demographischen "Verliererregion" baut, bekommt ihr das Haus dann auch mit Gewinn verkauft, wenn es nötig ist. Viele wollen ihre Immobilie unbedingt bis zu einem Tag X entschulden und vergessen dabei zu leben. Wer weiß, was in 20 / 30 Jahren ist? Wo ihr wohnen / arbeiten wollt, ob ihr den Platz nach Auszug der Kinder noch braucht. Auch ein Punkt: Ob die Partnerschaft so lange hält. Ich sehe es so, man kann, man muss aber nicht alles bis ganz zum Lebensende planen. Das geht aus meiner persönlichen Erfahrung sowieso schief.
Vorteil wenn ihr es durchzieht: Ihr habt schöne Jahre mit euren Kindern in einem tollen Umfeld gelebt und könnt euch später neu orientieren oder nicht. In den meisten Regionen sollte über die Wertsteigerung selbst bei Verkauf nach 20 Jahren und nur geringer Tilgung noch ein Gewinn drin sein.
VG