Was mir im Forum bei ähnlichen Fragestellungen immer auffällt ist die aus meiner Sicht viel zu optimistische Betrachtung von "Kinderkosten".
Wenn ich unsere eigene Situation anschaue, dann ist Kinder-haben finanziell ein erheblicher Dämpfer. Wir können es uns zum Glück leisten und haben sie trotzdem lieb :)
Wir haben zwei Jungs, gerade 6 und bald 4.
Monatliche Kosten für zwei Kinder
- Kindergarten für beide -300 EUR
- Kleidung, Spielzeug, Arzt, sonstiges -400 EUR
- Babysitter -50 EUR
- Mehrkosten Energie, Ernährung etc. -200 EUR
Summe = -950 EUR
Kindergeld 438 EUR
Macht bei uns schon mal eine Unterdeckung von rund 500 EUR pro Monat, wahrscheinlich wird das noch viel höher sein (Zusatzkosten Urlaub, Versicherung, Ersatz von Einrichtungsgegenständen, Renovierungen, Vereine...)
Dazu kommt, dass meine Frau mit zwei Kindern nicht mehr als 14h pro Woche arbeiten kann. Und das ist für alle schon sehr anstrengend (Kind krank, Urlaub). Auf Vollzeit wird meine Frau nicht mehr gehen solange die Kinder zu Hause sind. Kinder werden zwar immer selbstständiger, aber der Haushalt verlangt auch Zuwendung, die Kinder wollen gefahren werden etc.
Und als die Kinder ganz klein waren, ist meine Frau natürlich auch nicht Arbeiten gegangen. Und das Elterngeld beim zweiten Kind war auch viel geringer, weil ja vorher schon keine Vollzeittätigkeit mehr gegeben war.
Daher mein Tipp:
- Wenn Kinder geplant sind, würde ich dauerhaft das Gehalt des zu Hause bleibenden Elternteils mit max. 50% ansetzen (wenn vorher Vollzeit). Und zwar für die nächsten 10 Jahre. Seid nicht zu optimistisch was die Rückkehr zum Arbeitsplatz angeht, Kinder sind keine Roboter, da passieren ständige unvorhersehbare Sache.
- Und pro Kind würde ich mit 250 EUR Zusatzkosten rechnen.
Auf den konkreten Fall übertragen mal meine ganz einfache Rechnung:
Gehalt 2.300 + TZ-Gehalt 1.500 EUR + Kindergeld 220 + anteilig Sonderzahlung 200 = 4.220
- Kinderkosten 250 EUR
Einkommen ca. 4.000 EUR
- Hausrate für 500.000 Darlehen (40 Jahre, Volltilgung, 2,5%) = 1.650 EUR
= 2.350 EUR.
Das ist der Betrag, der für's Leben übrig bleibt. Bei zunehmender Inflation wird die Rate im Verhältnis zum Gehalt geringer. Aber die restlichen Lebenshaltungskosten dafür auch höher.
Reicht das? Für Essen, Auto, Urlaub, Renovierung, Geschenke...?