Gussek Haus aus Nordhorn stellt Insolvenzantrag

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Zuletzt aktualisiert 18.09.2024
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J

Josefstraße

Gussek hat üblicherweise 10% (Minus Keller/Bodenplatte) nach Vorlage der Bauantragsunterlagen, 65% 2. Aufbautag, 15% 4 Wochen nach 1. Aufbautag, Rest nach Abnahme
 
mayglow

mayglow

Das Grundstück hatten wir schon
Ich hatte gefragt, weil dann eure Situation wohl etwas anders aussieht als unsere. Wir waren eben im Grundbuch vorgemerkt, aber noch nicht Eigentümer, hatten schon relativ viel bezahlt und hätten mit einer Kündigung da sehr wahrscheinlich unsere Ansprüche verloren und uns damit selbst in den Fuß geschossen. Das Problem habt ihr ja schonmal nicht. Also während uns der Anwalt eingebläut hat, auf gar keinen Fall von unserer Seite aus zu kündigen, kann das bei euch durchaus anders aussehen. Wäre der Stelltermin bald gewesen?

Beim Fertigbauer und wenn 3 Monate ja die Gehälter vom Amt gezahlt werden, denke ich mir so ein bisschen, es kann ja nicht im Sinne der "Mehrung der Insolvenzmasse" sein (so der Insolvenzverwalter), wenn nun die ganze Zeit alles stillsteht (und ich vermute bei nem Fertigbauer passiert auch mehr in House? Vielleicht?) aber letztlich ist das nur Ratespiel. Wenn ihr, sofern möglich, mit Gussek Haus weitermachen möchtet, würde ich mich trotzdem erstmal auf Verzögerungen einstellen.
 
M

Maverick101

Allein jetzt waren 14 Hausaufstellungen für September geplant (Nachzulesen bei Gussek Haus selbst), was auch einiges an Geld reingebracht hätte. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat derzeit auch noch kein Wahlrecht. Ich denke, er wird versuchen, das was produziert ist an den Mann zu bekommen und da weitermachen, wo noch genug Rest da ist, wo man etwas rausholen kann. Alles andere wird er liegen lassen.
 
11ant

11ant

Wie hoch ist denn die Anzahlung?
Vielleicht hättest Du noch ausdrücklich erwähnen sollen, daß sich die Rückfrage an die/den TE @ClaLi67 richtet. Ich finde dies hier auch die zentrale Rückfrage. Sonst können wir kaum substantiierten Senf dazu geben, wie empfehlenswert hier (für die Bauherren / für Gussek Haus) die Fortführung des Bauvertrages wäre. In welchem Stadium befindet sich der Bau denn: evtl. schon genehmigt und die Fertigung bereits im Kalender stehend ?
Also während uns der Anwalt eingebläut hat, auf gar keinen Fall von unserer Seite aus zu kündigen, kann das bei euch durchaus anders aussehen. Wäre der Stelltermin bald gewesen?
Beim Fertigbauer und wenn 3 Monate ja die Gehälter vom Amt gezahlt werden, denke ich mir so ein bisschen, es kann ja nicht im Sinne der "Mehrung der Insolvenzmasse" sein (so der Insolvenzverwalter), wenn nun die ganze Zeit alles stillsteht (und ich vermute bei nem Fertigbauer passiert auch mehr in House? Vielleicht?) aber letztlich ist das nur Ratespiel. Wenn ihr, sofern möglich, mit Gussek Haus weitermachen möchtet, würde ich mich trotzdem erstmal auf Verzögerungen einstellen.
Allein jetzt waren 14 Hausaufstellungen für September geplant (Nachzulesen bei Gussek Haus selbst), was auch einiges an Geld reingebracht hätte. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat derzeit auch noch kein Wahlrecht. Ich denke, er wird versuchen, das was produziert ist an den Mann zu bekommen und da weitermachen, wo noch genug Rest da ist, wo man etwas rausholen kann. Alles andere wird er liegen lassen.
Ich versetze mich mal in die Situation des vorläufigen Verwalters: der ist zunächst Gutachter und daneben derzeit noch mehr "Vormund" als "Nachfolger" der Geschäftsführung. Da müssen seine Prioritäten lauten: 1. die Lage festzustellen um schnellstmöglich das "vorläufig" vor seiner Verwaltereigenschaft zu streichen und dann 2. die Konsequenzen aus der Bewertung (quasi Inventur / Bilanz) zu ziehen. Alsbald sind 3. die weitergezahlten Gehälter sinnvoll zu bewirtschaften. D.h. es sind die Aufträge auszuwählen, für die aus dem vorhandenen Lagerbestand alle Bauteile fertigbar wären. Wände, die er schon fertigstellen kann mit evtl. erst noch zu kaufenden Fenstern etc. zu assemblieren und eine Verklinkerungskolonne für die Baustelle zu besorgen ist gut. Für mit ungünstigerem Aufwand-Ertrags-Verhältnis abzuwickelnde Aufträge aus den gelagerten Grundstoffen Halbfertigprodukte machen zu lassen, wäre vergeudete Arbeitszeit. Ein noch nicht einmal in den Produktionsplan eingestelltes Haus würde ich an seiner Stelle gewiß nicht mehr vorfertigen lassen.

Ein Insolvenzverwalter hat als höchstes Ziel die bestmögliche Bewirtschaftung des Vermögens der Schuldnerin (und meine böse Zunge sagt: als allerhöchstes den Gewinn seiner Kanzlei). Wenn am Ende Verwüstung überbleibt, dann ist das eben so. Am schadlosesten gehen der Vermieter und die höchstrangigen Gläubiger aus der Sache heraus, die Nächstglücklichsten sind diejenigen Kunden, die sich "nur" einen neuen Hausbauer suchen müssen (und mehr oder weniger tiefe Kratzer in ihrer Finanzierung erleiden). Direkt dahinter stehen die abnahmenahen Bauherren (der übelste Teil war für @mayglow - bedingt durch daß es ein Bauträgerprojekt war - der noch unfertige Eigentumsübergang des Grundstücks).

Ich kenne die geschäftliche Situation von Gussek Haus nicht, halte das Unternehmen aber potentiell für einen attraktiven Übernahmekandidaten (was gleichbedeutend dafür ist, es auch als Bank gerne erhalten zu wollen). Leider läßt sich auf deutsche Unternehmen wohl kein Chapter Eleven anwenden. Auch Tecklenburg war aus meiner Sicht ein im Kern solide aufgestelltes Unternehmen, hätte wenn ich es zu entscheiden gehabt hätte aber die Finger davon gelassen, städtebauliche Kastanien aus dem Feuer zu holen. Als reiner Brachenbesiedler hätten sie aus meiner Sicht "gute Gene" gehabt, in der Krise sich mehrere strauchelnde Mitbewerber einzuverleiben.

[Ich bin seit über vierzig Jahren bauplanungserfahren und war währenddessen auch über dreißig Jahre unternehmensberaterisch tätig, arbeite mit einem Schuldnerberater zusammen und habe eigene Insolvenzerfahrung als Restrukturierungsgeschäftsführer eines produzierenden und als Vorstand eines handeltreibenden Unternehmens]
 
schubert79

schubert79

Da ist aber sehr viel Baugefühl, Meinung, individuelle Erfahrung und Interpretation mit dabei. Ich kenne den Blick von Seiten einer Bank. Jedes Verfahren ist anders und v.a. als es von außen scheint. Und Fakten und Blick von innen kann kein Außenstehender die Lage beurteilen.
 
A

andrewski

Hallo, meine Frau ich sind auch betroffen, kurz nach der Rohbaumontage. Gibt es vielleicht jemanden (grob) nähe Münster, der in einer ähnlichen Situation ist und Interesse daran hätte, gemeinsam das Gespräch mit einem Anwalt für Insolvenzrecht zu suchen, um die Kosten für den Anwalt zu reduzieren?
 
Zuletzt aktualisiert 18.09.2024
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