Gussek Haus aus Nordhorn stellt Insolvenzantrag

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Zuletzt aktualisiert 17.09.2024
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N

nordanney

Ich habe mir die letzte veröffentlichte Bilanz aus 2021 mal grob angesehen. Das sah da schon nicht sonderlich gut aus.

Ende 2021 lag ein Auftragsvorlauf von 145 Millionen Euro vor. der Kassenbestand betrug 3,6 Millionen. allein die Lohnkosten sind schon 1,5 Millionen pro Monat. Auch die Verbindlichkeiten waren sehr hoch. Und das ist nun 3 Jahre her.

Ich denke, das es hier massive Liquiditätsprobleme gegeben hat. Und irgendwann muss man eben die Reißleine ziehen. Die politischen Gegebenheiten verleiten nicht gerade dazu noch viel persönlichen und finanziellen Einsatz unter extremen Risiken zu zeigen.
Tatsächlich sind die Zahlen aus 2021 durchaus gut. Gut kapitalisierte Gesellschaft mit vernünftigen Erträgen und guter Finanzierungsstruktur. Von den Relationen her sogar eine über dem Durchschnitt liegender Jahresabschluss. Keine Hinweise auf die jetzige Insolvenz. Zugesagte Linien dienten i.W. als Puffer und wurden kaum benötigt - keine Liquiditätsprobleme zu erkennen.
 
M

Momobay

Der Verwalte müsste für „das zu Ende bringen“ haften. Das wird wohl eher nur für lohnenswerte Projekte, die kurz vor Vollendung stehen, passieren.
 
B

Buchsbaum066

Gussek Haus schreibt 2021:

"Für das Gesamtjahr 2022 liegt die Schätzung für den Einfamilienhausbau derzeit wieder bei rd. 100.000 Baugenehmigungen, für den Bereich Fertigbau bei ca. 23.500 Einheiten. Entsprechend dürfte der Fertigbauanteil im Geschäftsjahr 2022 weiter leicht steigen und damit bei rd. 23,5 % liegen."

Dazu schreibt dann das statistische Bundesamt:

Besonders stark war im Jahr 2022 der Rückgang der Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser. So genehmigten die Baubehörden 78 100 neue Einfamilienhäuser,

Rückblickend muss man sagen, der Markt wurde schon damals von Gussek Haus völlig falsch eingeschätzt. Wie wir heute sehen mit fatalen Folgen.
 
J

Josefstraße

Rückblickend muss man sagen, der Markt wurde schon damals von Gussek Haus völlig falsch eingeschätzt. Wie wir heute sehen mit fatalen Folgen.
ich denke nicht das jemand bei Gussek Haus eine Glaskugel hatte und so diesen Einbruch 2022/23 durch Zinsen, KFW-40 Ende und Inflation auch nur ansatzweise voraussagen konnte. Das hatte ja nichts mehr mit absehbarer Marktentwicklung zu tun, da kam wirklich alles zusammen.

2023 war erst das richtig bittere Jahr. Wir haben auf unserer Baustelle zum Jahresanfang 24 mitbekommen wie viele Häuser Gussek Haus da wirklich verkauft hat (und in 2021 und 2022 zum Vergleich). Jeder ahnte das das so nicht lange weiter geht. Auch weil der ganze Überhang an Häusern aus 21/22 dank gestiegener Rohstoffpreise/Gehälter nicht mehr die Marge abwerfen würde die eigentlich nötig wäre.
Dazu kam noch das, laut Aussage mehrerer Mitarbeiter, in der Vergangenheit Gelder im deutlichen Millionenbereich veruntreut worden sind. Geld das aktuell als Rücklage fehlen würde. Es wurde von einer zugesagten Bürgschaft vom Land NDS für die nächsten Monate gesprochen, wir machten uns daher um unsere Fertigstellung nicht so die Sorgen. Den Mitarbeitern wurde intern aber wohl die langfristige Situation verdeutlicht, dementsprechend gedrückt war die Stimmung einige Wochen.
 
M

Maverick101

Nachdem letzte Woche alle Termine von der Website genommen wurden, habe ich gerade gesehen, das wieder Hausmontagen aufgetaucht sind. Es bewegt sich offenbar etwas…
 
Zuletzt aktualisiert 17.09.2024
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