Hausbau-Finanzierung überhaupt möglich?

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Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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kati1337

kati1337

Ich finde nur immer das Wort "investieren" ein wenig fraglich. Ein Investment ist für mich etwas was deutlich im Wert steigt, wodurch ich einen realen Gewinn erziele und welcher im Idealfall Geld "produziert". Ein Haus bei welchem ich viel Geld für einen werterhalt reinstecken muss, stellt für mich persönlich kein Investment dar.
Rechne ich mal 25 Jahre Laufzeit bei einem zb ETF mit anfangsinvest von 80k plus 400€ monatlich, komme ich bei über 400k Vermögen raus am Ende.
Ja, ist einfach gerechnet, aber ob das bei einem Haus mit ähnlichem Einsatz von Geld möglich ist, wage ich dann doch zu bezweifeln.
Ich sehe das immer als Investment weil ich denke, dass eine gewisse monatliche Ausgabe X für Wohnen einfach unabdingbar ist.
Daher investiere ich diese Ausgabe lieber in etwas, was nach Abzahlung des Kredites wirklich mir gehört. Auch wenn die Immobilie im Wert vermutlich nicht steigen wird sondern eher gefallen sein wird, so ist es doch besser aus den monatlichen "Wohnkosten" am Ende einen Wert in der Hand zu halten.
Es ist halt alternativlos, gratis wohnt man ja auch zur Miete nicht.
Mir sind die Wirtschaftlichkeitsrechnungen zu Wohneigentum auch durchaus bekannt, und ich sehe sogar ein, dass ein Wohnen zur Miete bei zeitgleichem, regelmäßigem Investment in zB einen Weltmarkt-Fonds nach 30 Jahren deutlich profitabler gewesen sein kann.
Dem entgegen stehen für mich 2 große Risiken an der "Mieten + anderweitig investieren"-Nummer:
- häufig bleibt die Idee auf dem Papier. Die Realität sieht eher so aus, dass gemietet wird und die Differenz zur potentiellen Kreditrate verkonsumiert wird anstatt Kapital aufzubauen
- "Stein bleibt", während Geld zB bei einer möglichen Hyperinflation massiv an Wert verlieren könnte. Natürlich sind auch andere Katastrophen-Szenarien denkbar in denen alle enteignet werden und was weiß ich, aber wohl deutlich weniger wahrscheinlich.
 
J

Joedreck

Ich sehe das immer als Investment weil ich denke, dass eine gewisse monatliche Ausgabe X für Wohnen einfach unabdingbar ist.
Daher investiere ich diese Ausgabe lieber in etwas, was nach Abzahlung des Kredites wirklich mir gehört. Auch wenn die Immobilie im Wert vermutlich nicht steigen wird sondern eher gefallen sein wird, so ist es doch besser aus den monatlichen "Wohnkosten" am Ende einen Wert in der Hand zu halten.
Es ist halt alternativlos, gratis wohnt man ja auch zur Miete nicht.
Mir sind die Wirtschaftlichkeitsrechnungen zu Wohneigentum auch durchaus bekannt, und ich sehe sogar ein, dass ein Wohnen zur Miete bei zeitgleichem, regelmäßigem Investment in zB einen Weltmarkt-Fonds nach 30 Jahren deutlich profitabler gewesen sein kann.
Dem entgegen stehen für mich 2 große Risiken an der "Mieten + anderweitig investieren"-Nummer:
- häufig bleibt die Idee auf dem Papier. Die Realität sieht eher so aus, dass gemietet wird und die Differenz zur potentiellen Kreditrate verkonsumiert wird anstatt Kapital aufzubauen
- "Stein bleibt", während Geld zB bei einer möglichen Hyperinflation massiv an Wert verlieren könnte. Natürlich sind auch andere Katastrophen-Szenarien denkbar in denen alle enteignet werden und was weiß ich, aber wohl deutlich weniger wahrscheinlich.
Ich gebe dir grundsätzlich Recht damit, dass das Geld was beim Mieten parallel angelegt werden "sollte" eben nicht angelegt wird. Das ist ja auch Realität, kann aber beim Vergleich der Theorie nicht herangezogen werden. Ich bewohnte ja selbst ein Eigenheim.
Hyperinflation ist bei einer gestreuten Anlage übrigens kein Risiko.

Naja ich investiere ja auch nicht in ein Auto. Das brauche ich persönlich auch, kostet aber im Endeffekt nur Geld. Dass es notwendig ist um Geld zu verdienen (in meinem Fall) ist eine Randerscheinung. Trotzdem fällt es im Wert.

Was ich gelten lasse ist, dass ich mit einem Haus in mich investiere. In mein Wohlbefinden, mein Gemüt, vielleicht sogar Gesundheit.

Ansonsten ist das Eigenheim eher Luxusgut als Investition. Man nennt es nur so, um sich die immensen Ausgaben schön zu reden.
 
kati1337

kati1337

Hyperinflation ist bei einer gestreuten Anlage übrigens kein Risiko.
Echt, wie das?
Ich weiß, dass der Weltmarkt die Pleite eines Landes abkönnte, allerdings hängt in der Wirtschaft doch alles sehr global zusammen? Ich finde der aktuelle Krieg zeigt das ja sehr schmerzlich, wie es wirtschaftlich weltweit scheiße läuft deswegen.

Ansonsten sehe ich die Immobilie doch mehr als Investment als zB ein teures Auto. Einfach weil ein teures Auto nach X Jahren irgendwann beim Wert 0 angekommen ist. Die Immobilie behält ja zumindest irgendwie einen Teil ihres Wertes. Auch alte Häuser aus den 70ern kriegt man ja nicht für nen Appel und 'n Ei. Da liegt man ja immer noch gut 6stellig.
Für mich fühlt sich die Immibilienrate ein bisschen an wie "Zwangssparen". Das was ich da an Kosten habe (Zinsen, Wertverlust des Hauses usw) vergleiche ich mit der früheren Miete. Und das was danach übrig bleibt ist mein "Gewinn" vs mieten.

Ich kenne mich aber auch und weiß, dass die blanke Theorie von "Mieten und Anlegen" für mich nicht funktionieren würde. Ich glaube mir würde die Disziplin fehlen das nicht zumindest teilweise zu verkonsumieren. Dafür ist die Karibik zu schön. :P
 
WilderSueden

WilderSueden

Bei Hyperinflation stehst du mit dem Haus auch schlecht da. Zum einen werden Schulden bei einer Währungsreform zu anderen Quoten umgerechnet als Guthaben. Und zum anderen gibt es dann sicherlich irgendeine Abgabe und Immobilienbesitzer sind da das leichteste Ziel. Die haben noch was und können nicht einfach ins Ausland
 
Tassimat

Tassimat

Ich finde der aktuelle Krieg zeigt das ja sehr schmerzlich, wie es wirtschaftlich weltweit scheiße läuft deswegen.
Den aktuellen Krieg steckt die Weltwirtschaft gefühlt halbwegs gut weg.
Da finde ich den Blick nach Chinas viel bedrohlicher: Null-Covid-Politik und eine gigantische Immobilienblase, die kurz vor dem Platzen ist.
 
Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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