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Die beste Grundlage für die Orientierungsanfrage ist der Vorentwurf, (wie man ihn ja auch für die Bauvoranfrage verwenden würde), also ein omnipotentes Reifestadium der Entwurfsplanung. EH55/Gebäudeenergiegesetz sind bei gleicher Ausstattung auch in etwa preisgleich herstellbar, erst ab EH40 haben die Holzrahmentafler hauptsächlich bedingt durch die günstigere "Aufrüstbarkeit" bei WDIS-Wandaufbauten die Nase vorn, auch sind hier Vorsprünge / Auskragungen & Co. günstiger dämmbar.Wenn Du einen Hausentwurf hast, kannst Du ihn ebenso in massiv wie auch Fertigbauweise erfragen. Es gibt dann später einige Modifizierungen, aber das macht ja jedes Bauunternehmen. Energetisch können sie beide.
Aus der Perspektive der Orientierungsanfrage gesehenIch versuche das gerade zu verstehen: Das heißt die Entwurfsplanung/Leistungsphase 3 müsste im Grunde genommen auf eine Bauweise Holz oder Stein zugeschnitten sein („Weichenstellung“)
stellt man diese mit dem Vorentwurf, also dem Ergebnis der Leistungsphase 2 (Embryo); das Ergebnis der Leistungsphase 3 (Entwurf, Fötus) ist für beide Zwecke bereits unnötig weit gereift. Hat man zum Zeitpunkt der Veranstaltung der Anfragerunde die Planung bereits bis ins Stadium der Leistungsphase 3 vorangetrieben, ist dies nicht schädlich, aber unnötig. Man kann für beide Zwecke durchaus auch den Entwurf verwenden.
Aus der Perspektive der Weichenstellung gesehen
macht es den meisten Sinn, das Ergebnis der Anfragerunde darin einfließen zu lassen, ob man den Vorentwurf hölzern oder steinern zum Entwurf weiter reifen lassen will. In den Zeichnungen auch zum Bauantrag (Leistungsphase 4) sind die Wände oft noch vermeintlich homogen / monolithisch als Black Boxes dargestellt, die sich augenscheinlich nur in ihrer Gesamt-Wandstärke unterscheiden. Das führt häufig zu dem Mißverständnis, die Umarbeitung auf die andere Bauweise sei marginal, schließlich könne man ja auch eine hölzerne Wand in einer Gesamtdicke Kaliber 365 oder 425 mm aufbauen. Tatsächlich ist der Entwurf jedoch nicht mehr omnipotent wie eine Stammzelle, sondern sollte sich der Entwerfer aus Gründen von Konstruktionsunterschieden bereits damit befaßt und entschieden haben, ob das Haus als Hölzchen oder Steinchen geboren werden soll. Nur arrogant-akademische Architekten setzen sich damit nicht auseinander und überlassen solche "schnöden Petitessen" der "Arbeitsebene" (= den Bauzeichnern).
Mit einem Entwurf statt mit einem Vorentwurf anzufragen ist insofern nicht tragisch, wie die Anfrageempfänger ja gebeten werden können, den Entwurf als Vorentwurf zu interpretieren, also auf ihr jeweiliges Bausystem zu übersetzen. Sind in den Entwurf bereits mit der jeweils "anderen" Bauweise günstiger zu lösende Konstruktionsdetails eingeflossen, führt dies bei der Konzeption der Umsetzung ggf. zu preistreibenden Umwegen. Die "Geschlechtsanpassung" eines Steinentwurfes für eine hölzerne Umsetzung gelingt dabei etwas weniger aufwendig als umgekehrt. Und nur im Falle von "Holz zu Stein" geht Deine Annahme recht, tendenziell würde die Außenhülle dabei dicker. Die unverfälschtesten Ergebnisse werden herauskommen, wenn die Grundlage der Anfrage keine Vorfestlegungen enthält, die aus der Perspektive der einen oder anderen Hälfte der Teilnehmer näher an der "anderen" Bauweise liegen könnten.und es ist im Grunde Quatsch, wenn ich mit meinem Holzentwurf Steinhäuser anfrage, weil ich keine oder eben nicht vergleichbare Angebote enthalte? Ich bin bislang davon ausgegangen, dass da von der tendenziell dickeren Außenhülle beim Steinhaus abgesehen, etwa ähnliche Angebote rauskommen.
Aus der Perspektive der Entwurfsperson gesehen
sollte den Ergebnissen der Orientierungsanfragerunde die Gelegenheit gegeben werden, einen Fingerzeig für die Kursbestimmung zu geben, in welcher Bauweise die Realisierung auf dem günstigsten Wege gelingen wird.
Es wäre jedoch überzogen, von der Weichenstellung zu erwarten, in jedem Fall als "Gamechanger" wirken zu müssen !
Im konkreten Fall ist der Wunsch nach einer (ibs. Voll-) Verklinkerung ein starkes Indiz, mit der höheren Gewinnchance auf einen steinernen Sieger zu setzen.
Eine der "beiden Fraktionen" nicht in die Anfrage mit einzubeziehen, hätte freilich zur Folge, auf die Dimension des Weichenstellungs-Impulses zu verzichten und womöglich die im konkreten Einzelfall günstigere Alternative von vornherein auszuschließen.Am Ende bin ich, trotz meiner initial geäußerten Präferenz für nachwachsende Rohstoffe, da auch nicht dogmatisch oder wie unser Finanzminister a.d. sagen würde „technologieoffen“ und könnte auch ohne spezifische Stein- vs. Holzangebote leben.
Da Riemchen nicht vorgemauert, sondern flächig appliziert werden, wäre bei einem WDVS dessen Dämmschicht dann auch Träger dieser Wandverkleidung. Es gibt für energetische Sanierungen durchaus auch solche Verbundprodukte, die m.E. ibs. bei einem Neubauprojekt nicht der wahre Jakob wären, ja. Vollklinker kannst Du einer hölzernen Wand ebensogut vormauern lassen wie einer steinernen. Es ist eher der Wunsch nach QNG, mit dem sich eine vollflächige Klinkerverblendung beißt. Daß ein Steinhaus BEG/KFN/QNG ausschlösse, da irrst Du allerdings.An anderer Stelle wurde ja bereits angemerkt, dass Holzhaus und Vollklinker vielleicht auch nicht unbedingt natürliche Partner sind. Bleibt als Nachteil für das Steinhaus die nicht mögliche QNG-Förderung. [-] Ja, ich habe daraus mitgenommen: "keine Klinkerriemchen mit WDVS" und "rede dem Bauunternehmer nicht bei der Materialauswahl rein".
Einzig sicher verloren haben nur die, die mit dem Vorgespräch trödeln. Du wirst als unerfahrener Torrero never ever früher ins Ziel einlaufen können als unberaten. Selbst dann nicht, wenn Du nach der dümmsten Methode vorgehen würdest (darauf zu setzen, bei einer großen Zahl an Angefragten stiege die Chance, daß unter ihnen die schnellsten Antworter dabei wären). Melde Dich, eMails kann man auch samstags "einwerfen". Für die nächste Woche sind noch Vorgesprächs-Termine frei.Sehr schade, dann werden wir den Stier wohl selbst bei den Hörnern packen müssen.