"Nötigt" der Immobilienmarkt immer mehr Familien zum Bauen?

4,80 Stern(e) 5 Votes
Dr Hix

Dr Hix

Die Wertentwicklung spiegelt nicht die Lohnentwicklung wieder
Das hat aber nichts mit "Extremlagen" zu tun. Ich bezog mich mit diesem Hinweis auf Orte, in denen der "Wert" einer Immobilie sich am Budget des Höchstbietenden bemisst. Derartige Kauffälle werden niemals in irgendeiner (vernünftigen) Relation zur allgemeinen Lohnentwicklung stehen.

Das kommt sicherlich auch außerhalb der typischerweise in solchen Diskussionen erwähnten Städte vor, dürfte dort allerdings nicht die Regel sein, sondern sich auf einzelne Lagen beziehen.
Wir haben hier auch ein Wohnviertel mit Bodenpreisen jenseits der 600€, deswegen kriegt aber noch niemand seinen Altbau außerhalb dieses Viertels für 500k aufwärts losgeschlagen.
 
W

wurmwichtel

Die Diskussion hatten wir schon öfters. Die Mittelschicht geht ja von bis und wird nicht nur vom Median repräsentiert
Das ist richtig. Trotzdem ändert es nichts, das derjenige mit einem Einkommen unterhalb des Medians in der Regel kein Eigentum kaufen kann weil er zu wenig hat.
Die Konkurrenz zwischen Privat und Gewerbe ist da nicht ganz unschuldig. Den Rest erledigt die Lobby.

Das Grundproblem ist, dass vieles beim Hausbau als Standard angesehen wird, was eigentlich Luxus ist. Aber: "Man baut ja nur einmal." Es ist doch kein Wunder, dass die Häuser immer teuer werden....
Verglichen mit der heutigen Preislage würde ein Rohbau, nach der Energieeinsparverordnung von 1995 errichtet, etwa die Hälfte kosten. Der Unterhalt zum Heizen wäre zwar zwischen 70 und 100% höher, aber was interessiert es wenn man 50k€ und mehr gegen 600€ pro Jahr stellt?
Ökobilanz? Vergiss es! Das interessiert die Entscheider einen scheißdreck.

...Genauso ist die aushäusige Kinderbetreuung in der Stadt besser als auf dem Lande, wo dann die Frau und Mutter eher zuhause bleiben kann, weil der Hausbau dort günstiger ist...
Kann ich so nicht bestätigen. In unserer alten Heimat (knapp 180.000 Einwohner) hätten wir um einen Kitaplatz kämpfen müssen. In der Pampa wurde uns der zwar nicht gerade hinterhergeschmissen aber es war unproblematisch ihn zu bekommen. Günstiger ist er dazumal auch noch weil die Kommune im Gegensatz der beschriebenen Großstadt keine privaten Kitaträger hat.

...Die Perlen am Markt gehen sowieso zu 99 % unter der Hand weg. Ohne Kontakte keine Chance...
Da kann man nur an die Eigeninitiative appellieren.
Wer sich freilich nur auf Suchmaschinen im Netz und allerhöchstens Zeitungsannoncen konzentriert, wird so nicht fündig.
Wir nutzten Geoportale um Baulücken zu finden und sind dann hingefahren um zu schauen ob es passt. Danach war Türklinkenputzen bei den Nachbarn und Eigentümern angesagt.
 
Winniefred

Winniefred

Ist hier auch so - auf dem Land um unsere Stadt herum gibts ausreichend Kitaplätze. Teilweise gehen sogar Kinder aus unserer Stadt hier in den ländlichen Kommunen zur Kita, weil in der Stadt nichts zu bekommen ist. Eine Freundin wohnt 50km von uns entfernt auf dem Land (wir wohnen schon am Stadtrand) und in deren Kita dort gehen Kinder, die in meiner Stadt wohnen. Ich vermute allerdings mal, dass die Eltern dann auch da irgendwo arbeiten oder zumindest auf halber Strecke.
 
Zuletzt aktualisiert 19.12.2024
Im Forum Bauplanung gibt es 4899 Themen mit insgesamt 97946 Beiträgen
Oben