7. „Ein Haus ohne begehbare Dusche ist sozialer Wohnungsbau“
Preistreiber ist an erster Stelle das Bad.
Ja, ich lebe im Sozial-Bau. Ohne bodentiefe Duschen. Und mein Haus ist alles andere, als ein Vorzeige-Objekt, es ist nur klein, 4-eckig und praktisch. Nicht schön und repräsentativ. Muss auch niemandem gefallen. Na fast, mir und Steffi halt und wir sind genügsam.
Wir haben zwei Bäder, weil ich im EG ein Bad mit Dusche wollte, für Gäste eines und für uns, wobei speziell ich das Gäste Bad auch oft nutze. Das Bad im OG ist sehr groß, fast eindrucksvoll. Es ist ein Genuss, am Morgen in dieses Hauptbad zu gehen. Spielend hätte ich da aber noch weitere 20T versenken können. Jedoch - ich hab dem widerstanden. Bodentiefe Duschen und lauter tolle Sachen die es da noch gibt, sind der Trend. Voll in. Ich habe in die Abläufe der bodentiefen Duschen jedoch gar kein Vertrauen (einfach ein persönliches Stör Gefühl, rational nicht begründbar), und in einem Holz-Ständerhaus ist ein Defekt an der Stelle ein Super-Gau, kann respektable Schäden hervorrufen. Also normale Duschen - mit 6 cm hohem Einstieg in Duschwanne. Trotz meines Unfalls im Januar, wochenlang (monatelang) geh-unfähig und Krücken und Rollator: Geduscht hab ich - und zwar problemlos, somit werd ich auch mit 80+x noch in so eine Dusche rein kommen. Zwei mal x-tausend gespart. Die anderen Sachen sind zeitlos ausgesucht, Mittelklasse Standard. Jedoch - Bad ist teuer.
Interessant wird es, wenn im Freundeskreis mehrere bauen, sodass man sich dann im Zugzwang fühlt. Problematisch wird es, wenn man sich mit dem Partner nicht einig wird: der eine quengelt, dass schon immer der grösste Traum ein Wintergarten ist, der andere klein bei gibt, wenn er dafür seine Dachterrasse bekommt.
Haben viele nicht gebaut, wissen aber alles besser. Kenne ich. Nicht beeinflussen lassen - sein Ding durch ziehen. Depperte Ratschläge ignorieren, Fachleute fragen, keine Laien, selbst denken ist auch erlaubt.
Und gut, wenn man einen verlässlichen Ehepartner hat wie ich meine Steffi, die mir mir an einem Strang zieht. Das lief problemlos. Jedoch hat uns der Berater im Bemusterungszentrum schon so manche Story anonym erzählt - er hatte die Zeit dafür, wir waren nämlich so fix durch, dass er einen halben Tag Urlaub gewonnen hatte.
8. falsche Eigenleistungen
Es kommt vor, dass fehlende 20000€ in der Finanzierungsrechnung vom Bänker als Eigenleistung positioniert werden, damit die Kalkulation stimmt oder auch die Zinsquote eine bessere wird. Vor Baubeginn wird kaum nachgedacht, dass man diese Leistungen eventuell nicht selbst leisten kann.
Man kann errechnen, dass man für die Ersparnis von Lohnkosten in Eigenleistung ca. 10 Wochen benötigt, wenn man denn so schnell wäre wie der gelernte und routinierte Handwerker (20000€ bei 50€/die Std macht 400 Std, 40Std-Woche ergibt 10 Wochen)
Vergesst das mit den Eigenleistungen. Augenwischerei. Schwachsinn pur. Bin ich auch darauf rein gefallen. Ich Idiot. Bis dahin hielt ich mich für einen intelligenten Menschen, dann erst mal real gesehen für dämlich. Hab ich abgehakt, war ein Fehler.
Geht nur, wenn man eine 20 Mann Verwandtschaft hat, handwerklich begabt, willig und bereit, mal eben (..."") sehr viel Zeit einfach so zu investieren. Gibt es, ist aber selten.
Ich hab getan, was ich konnte. Das war sehr viel, ich habe 10 Monate nur für diese Bude gelebt und für den Beruf. Und ohne weitere Hilfe extern und gegen $ wäre ich heut noch nicht in dem Haus.
9. falsche Berechnung der Eigenleistungen
„So ein Topf Farbe kostet nicht die Welt!“ „20€ kostet ein Qm Laminat, also kostet mich 100 Qm Wohnfläche 2000€.
Man muss gescheite Sachen kaufen. Gut war bei uns: Bei der Bemusterung/den Sachen waren *alle* Hilfs-Materialien mit dabei, reichlich bemessen. Großer Plus Punkt. Jedoch - so 5 T für Kleinkram sind fix weg, kann man einrechnen, die braucht man einfach.
10. „das machen wir dann später peu a peu!“
Ein Auto kann super draußen stehen. Zwei auch. Die Dinger sind verzinkt, die rosten nicht. Auto´s / Haustür = 5 m, man wird auch im Stark-Regen nicht nass....
Auch ich habe den Carport verloren - brauchte Geld anderweitig. Und ehrlich, ich brauch ihn nicht. Wir haben fast einen Natur-Carport....Glück. ich Bau auch keinen mehr - rausgeschmissen Geld. Meine Einfahrt ist eine der wenigen Dinge, die ich noch belegen muss und eine Gartenhütte baue ich noch. Weder Geld, noch Möglichkeit damals dafür, da die Straße erst letzte Woche gemacht wurde, Höhen erst jetzt bekannt. Terrasse und alles hab ich mir mit viel Leistung, Glück und so weiter aus den Rippen geleiert. Einfahrt ist nur von der Gründung/Verdichtung (bis 60 Tonnen) fertig und mit Split belegt. Könnte man noch 10 Jahre mit leben, alle paar Jahre mal Split nachfüllen. Der Burner ist Füll- und Mutterboden. Von den Sachen fast 500 Tonnen - es gab Zeiten, da bekam ich Schnapp-Atmung. Alles gelöst. Aber ich hab nicht den Preis bezahlt, den andere für das Zeug aufrufen, sondern einen guten Trick gefunden in meinem Fall.
11. „das bezahlen wir von unseren laufenden Gehältern“
Aus dem Cash Flow geht schon einiges, aber man muss aufpassen. Nach Lampen und Co haben wir im Oktober 14 auch erst mal 4 Wochen Schwarzbrot mit Recycling-Margarine gegessen.
12. Bauverzug
Manche glauben, dass ihre Klausel im Vertrag über den Verzug der Hausübergabe die Hausbaufirma sie absichert
Volle Zustimmung.