Warum gehen die Baupreise nicht runter?

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Zuletzt aktualisiert 08.11.2024
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T

thangorodrim

Aktuelles von der Studienlage:

Allianz-Studie aus dem November 2023 findet, dass Wohneigentum zurzeit zu teuer ist verglichen mit Miete:
Erst wenn zusätzlich zu den Mietpreissteigerungen die Immobilienpreise um 20 Prozent im Vergleich zu 2022 sinken würden – und damit um weitere zehn Prozent zum derzeitigen Niveau – würde sich der Hauskauf im Vergleich zur Rendite lohnen.
Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) meldet, dass der Kaufpreis von Bestandsimmobilien fällt:
Die Preise für deutsche Wohnimmobilien sind 2023 einer Studie zufolge so stark gefallen wie seit mindestens 60 Jahren nicht. Eigentumswohnungen verbilligten sich um 8,9 Prozent, Einfamilienhäuser um 11,3 Prozent und Mehrfamilienhäuser um 20,1 Prozent
(inflationsbereinigt natürlich noch mehr).

Gleichzeitig steigt der Baukostenindex immer noch an (wenngleich jetzt auch ein bisschen langsamer. Der BKI meldet:
Baukostenindex war im 3. Quartal 2023 so hoch wie noch nie, der Indexwert lag demnach bei 160,6 (2015 = 100). Zum Vergleich: Im 3. Quartal 2020 lag der Index noch bei einem moderaten Wert von 115,1.
Puh, fast 40%. Ich glaubte, etwas von einer Studie gehört zu haben, die beschrieb, dass 2024 für die Bauindustrie weiterhin ein hartes Jahr bleibt. Aber ab 2025 gehe es bei leicht sinkenden Baukosten wieder aufwärts. Kann aber die Quelle grad nicht ausmachen (und das ist sicher eine Fehleinschätzung denn gemäß Konsensus hier im Forum sinken Baukosten nicht).

Undifferenziertes Fazit: Lieber mieten und auf ein Schnäppchen aus dem Bestand warten. Neubau scheint ökonomisch unattraktiv.
 
WilderSueden

WilderSueden

Dein Fazit sehe ich eher umgekehrt. Mittlerweile sollte auch dem Allerletzten klar sein, dass er eine unsanierte Bude von Anno 1970 nicht einfach so weiterbetreiben kann. Ist man nicht zufällig ein Universalhandwerker und kennt jeden Spartrick wie nordanney, geht sowas in den Bereich von 1500-2500€/qm. Dafür sind die Bestandshäuser um einiges zu teuer. Junge Gebrauche sind selten und werden nicht zu Schnäppchenpreisen verramscht, also keine echte Alternative
 
A

Allthewayup

Ich denke man muss bei diesen Statistiken - allen voran bei den Einfamilienhaus zwischen Bestand und Neubau unterscheiden. Denn neu gebaute Einfamilienhaus auf hohem Energie- und Ausstattungsstand sind definitiv nicht um 11% im Preis gefallen. Hier in der Region werden solche Objekte samt Grundstück immer noch häufig im 7-stelligen Bereich gehandelt und wechseln regelmäßig den Besitzer. Von Flaute merkt man da wenig. Der Neubauboom ist allerdings auch hier vorbei. Rohbauer kämpfen (preistechnisch) um Aufträge. Unser Nachbar hat neulich seine Bautätigkeiten eingestellt, sein Werkzeug verkauft (Kellerschalung, Maschinen, etc.) und den Job (Firma) vorzeitig an den Nagel gehangen und ist nun im Ruhestand. Er hat nur Rohbauten gemacht und für dieses Jahr keinen einzigen Auftrag mehr in der Pipeline gehabt meinte er. Sonst waren es immer 7-10 Häuser im Jahr.
 
M

masterflok

Ein großes Problem beim Neubau sind die gestiegenen Anforderungen. Wenn ich alleine sehe, welcher Aufwand betrieben werden muss um von einer KFW Förderung für Familien mit mittleren Einkommen profitieren zu können, der muss sich nicht wundern, dass nicht mehr gebaut wird. Hinzu kommt eine neue, absurde Ersatzbaustoffverordnung, die genau das Gegenteil bewirkt was sie eigentlich bezwecken sollte.
 
Zuletzt aktualisiert 08.11.2024
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