Warum gehen die Baupreise nicht runter?

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Zuletzt aktualisiert 21.11.2024
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MachsSelbst

Wieso unseriös? Hier im Forum wird doch von morgens bis abends gepredigt, dass ein Neubau unter 3.000 EUR/m² bestenfalls einer Sozialwohnung entspricht und man was vernünftiges im Grunde erst ab 3.500 EUR/m² bekommt.

Das Flair 152 gibts in meiner Region für 275.00 EUR. Das sind 1.800 EUR/m². Bisschen aufmustern, Böden verlegen, Wände pinseln, sind's vielleicht 350.000 EUR. Da hat man dann beim Aufmustern, Böden usw. schon tüchtig reingehauen und liegt bei 2.300 EUR/m².

Wer sich mehr leisten kann, bitte, der kann auch gerne für 4.000 EUR/m² bauen. Kein Thema, kein Neid.
Aber dieses Gejammer bauen könne sich keiner mehr leisten. Wie gesagt, den einfachen Standard kriegt für unter 2.000 EUR/m².
Farbe fürs komplette Haus kostet vielleicht 1.500 EUR, nen Trockenbauschleifer 150. Gutes Vinyl 30 EUR/m², also um die 4.000 (Bäder werden ja gefliest). Küche von IKEA locker unter 10.000 EUR.

Ist halt ne Menge Arbeit. Aber immer noch besser als sich geschlagen zu geben und in einer Mietbude zu versauern, weil man den Märchen glaubt es gäbe nun mal kein Haus unter 3.000 EUR/m².

Wie ich immer sage... wenn ich mir keinen Mercedes E-Klasse leisten kann, laufe ich dann zu Fuß? Oder kaufe ich mir lieber nen Golf?
 
M

MachsSelbst

Achso. Und ich glaube für meine Kinder ist es auch ganz lehrreich zu sehen, dass man sehr vieles selbst machen kann und nicht für jeden Nagel in die Wand der Handwerker anrücken muss... so wie das bei einigen wenigen hier in der Siedlung der Fall ist.
 
N

nordanney

Ist halt ne Menge Arbeit. Aber immer noch besser als sich geschlagen zu geben und in einer Mietbude zu versauern, weil man den Märchen glaubt es gäbe nun mal kein Haus unter 3.000 EUR/m².
Du willst es einfach nicht verstehen, oder? Einzugsfertig bauen lassen oder Eigenleistungen einbringen ist ein riesiger Unterschied.
Wir reden IMMER von Bauten ohne Eigenleistungen. Und da passen +/- 3.000€/qm auch aktuell noch immer sehr gut.

Und ja, ich weiß, wovon ich rede. Bin gerade in der Auszahlungsphase für eine KfW 55 Sanierung eines 60er Jahre Altbaus. Von der Altsubstanz (60er ohne jegliche Renovierung) auf heutigen energetischen Standard bzw. 60% des Innenausbaus (2-Familienhaus) auf gehobenen Standard kosten nur ca. 500€/qm. Ja, da reden wir von allem, außer einer neuen Garage und Baunebenkosten und Außenanlagen.
Und ja, meine Kunden im Job bauen im Schnitt alle ab 3.000€/qm zzgl. dem üblichen Drumherum. Aber dann ist das Haus komplett mit Handwerkern gebaut - egal ob Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus.

Und ich glaube für meine Kinder ist es auch ganz lehrreich zu sehen, dass man sehr vieles selbst machen kann und nicht für jeden Nagel in die Wand der Handwerker anrücken muss... so wie das bei einigen wenigen hier in der Siedlung der Fall ist.
Auf jeden Fall!
 
T

thangorodrim

Was Photovoltaik betrifft: bei den E-Autos versucht China ja durch staatliche Subventionen die Konkurrenz zu eliminieren. Ist das auch bei Photovoltaik der Fall und führt zu den relativ günstigen Preisen? Wäre ja lustig, wenn China bei uns die Energiewende subventioniert.

Wärmepumpen liegen aktuell auch überall auf Halde. Hersteller bauen schon wieder Personal ab, weil die Politik es einfach versäumt hat. Da sind gerade gute Paketpreise zu bekommen.
Was hat die Politik versäumt? Man kann es auch anders sehen: in all den Zeitungsartikeln zur Baukrise heißt es, dass die Bauwirtschaft unter den hohen Baukosten leidet. Wenn es die Politik nun schafft, dass Anbieter die Wärmepumpen noch günstiger anbieten können, dann hat die Politik doch alles richtig gemacht. Mitte 2023 gab es ein paar Artikel, die versuchten zu ergründen, warum zB im UK Wärmepumpen wesentlich weniger kosten. Da war was von wegen, dass in Deutschland Häuser viel individueller wären oder dass die Lohnkosten in Deutschland halt viel höher seien als im UK und man in Deutschland erst noch optimieren müsste oder so. Vielleicht wurde jetzt einfach optimiert?
 
N

nordanney

Was hat die Politik versäumt?
Vernünftige Politik zu machen. Heizungsgesetz ist doch für die Tonne. Rein in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln. Erst den ganz kurzfristigen, spontanen Boom auslösen und dann wieder zurückrudern. CO2-Preise sind lächerlich.
In anderen Ländern läuft es anders. Da wird Heizen mit fossilen Brennstoffen schon seit Jahren immer teurer, auf Fernwärme gesetzt, auf Großwärmepumpen, hohe direkte Förderungen bei Heizungstausch (oder es wird teurer mit der alten Heizung).
Daneben die üblichen Vergraulmaßnahmen für deutsche Unternehmen.

Und so werden dann tatsächlich Heizungen verbaut:

Absatz im 1. Quartal 2024 und (Veränderung gegenüber Q1-2023)
● Gesamtmarkt Wärmeerzeuger: 217 500 Stück (− 29 %)
● Wärmeerzeuger (Gas): 140 000 Stück (− 17 %)
● Heizungs-Wärmepumpen: 46 000 Stück (− 52 %)
● Wärmeerzeuger (Öl): 27 500 (+ 27 %)
● Biomasse: 4000 (− 81 %)
● Solarthermie: 46 500 m2 (− 60 %)
● Trinkwasser-Wärmepumpe 10 500 (−52 %)

==> verfehlte Politik in Richtung EE klar zu erkennen. Öl-Heizungen steigen an? Crazy, aber leider die Wahrheit. Die Überproduktion sorgt für sinkende Preise. Ja, da ist die Politik dran schuld. Aber nicht absichtlich...
 
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B

Buchsbaum066

Das Problem sind doch nicht die Baupreise. Es sind die Nettolöhne.

Ihr gebt von euren Bruttolohn etwa 50 Prozent Steuern und Abgaben ab. Das ist doch einfach nur krank.
Dann sollen wir noch mehr arbeiten damit der gierige Staat noch mehr einnahmen bekommt weil die Rekord Steuereinnahmen längst nicht mehr reichen.

Und heute jammern die Spitzenverdiener hier dass die Baupreise zu hoch sind. Warum jammert ihr nicht über die hohe Abgabenlast.

Wenn ihr heute ein Haus bauen lasst dann sind da 19 Prozent Mehrwertsteuer drin. Bei einem Hauspreis von 400.000 Euro sind da schon mal 80.000 Euro weg an den Staat. Wenn ich das vom Nettoeinkommen rechne sind das 160.000 Euro die ihr brutto verdienen müsst.

Wenn du heute nichts selber machen kannst brauchst du eigentlich nicht anfangen zu bauen. Fakt.

Und wenn man dann noch lesen muss dass Leute ihr gesamtes eigenkapital reinwerfen um dann noch 10k Cash zu halten. Leute!

Wenn ich lese von Leuten mit 7000 Euro Monatsnetto, was ja dann irgendwo 12 - 14000 Brutto sind sich kein Haus mehr leisten können, dann muss man es auch mal hinterfragen.

Und immer mehr. Steigende Kranken und Pflegeversicherung, Ehegattensplitting weg. Das wird für viele dann ein böses erwachen geben.
Ehegattensplitting weg wären bei mir 500 Euro weniger Netto. Viel Geld in Zeiten der Inflation.

Wobei ich mein Haus ja selbst gebaut habe und wie hier bekannt ganz ohne Kredit. Das geht natürlich auch. Da kommt man dann auch mit 1000 Euro je QM hin.
 
Zuletzt aktualisiert 21.11.2024
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