Warum gehen die Baupreise nicht runter?

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B

Buchsbaum

Wer hat es denn hier irgendwo geschrieben. Die Bank rechnet heute 920 € Neben- und Betriebskosten und Rücklagen für ein Einfamilienhaus in die Finanzierung ein.
Also sagen wir mal rund 1000 Euro kostet heute ein Standard Einfamilienhaus, nur die monatlichen Kosten. Jetzt werden wieder alle schreien, bei einem ist es weniger oder auch mal mehr.

Bleibt noch die Frage wer 40 Jahre finanzieren will und kann. Von 30 - 70 Jahren abzahlen? In diesen 40 Jahren muss aber auch schon wieder teilsaniert werden. Vielleicht will ja der Gesetzgeber in 20 Jahren 30 cm Styropordämmung an der Außenwand. wir wissen es nicht.

Ich würde sagen, selbst mit 5000 Netto wird es heute für ein neu gebautes Einfamilienhaus und bei halbwegs normalen Lebensstil schon recht eng. Egal wo in Deutschland. Und da reden wir von einem Bruttohaushaltseinkommen von etwa 10.000 Euro im Monat.

Das ist schon traurig.

Zugespitzt ausgedrückt, hätte man jemanden vor 22 Jahren erzählt, dass es heutzutage mit einem Monatseinkommen von 20.000 DM nicht mehr möglich ist ein Haus zu bauen, ja was hätte der gesagt? Schon echt krass.
 
H

HeimatBauer

Egal wo in Deutschland.
Nö. Der Baugrund, auf dem hier meine Mülltonnen stehen, kostet mehr als anderswo der Baugrund für ein Einfamilienhaus. Alleine der Baugrund schlägt hier mit etwa 1M zu Buche, und dann reden wir über Mindestbaugröße und Ortsrand.

auch hier: Wir haben uns dran gewöhnt einfach mal zu sagen "dann ziehe ich ehen nach XYZ um und baue dort ein Haus". Da ist ein Umdenken angesagt und das ist nicht immer angenehm.
 
K

KarstenausNRW

Wer hat es denn hier irgendwo geschrieben. Die Bank rechnet heute 920 € Neben- und Betriebskosten und Rücklagen für ein Einfamilienhaus in die Finanzierung ein.
Also sagen wir mal rund 1000 Euro kostet heute ein Standard Einfamilienhaus, nur die monatlichen Kosten. Jetzt werden wieder alle schreien, bei einem ist es weniger oder auch mal mehr.
Dazu schreibe ich gerne mal etwas und habe auch schon Tabellen eingestellt. Immerhin arbeite ich bei "der Bank" ;-)
Nein, "die Bank" rechnet (fast alle zumindest) KEINE pauschalen Neben- und Betriebskosten in die Finanzierung ein. Diese Kosten werden indirekt durch eine Lebenshaltungskostenpauschale berücksichtigt.
Zudem sollte man unterscheiden ob Neubau - da braucht es die ersten Rücklagen nach 20 Jahren (verfügbare Rücklagen, keine Ansparung) - oder Altbau. Da sollte man immer etwas auf dem Konto haben.
Bleibt noch die Frage wer 40 Jahre finanzieren will und kann. Von 30 - 70 Jahren abzahlen?
Der Irrglaube, "man" müsse mit 60 sein Haus abbezahlt haben, ist aufgekommen, als die Zinsen in den Keller gegangen sind. Das resultiert aus der dann vorhandenen Möglichkeit, die Tilgung problemlos nach oben schrauben zu können. War auch sinnvoll, da ansonsten Laufzeit von fast einem Jahrhundert (rechnerisch) rausgekommen sind.
Aber wo ist das Problem, in der Rente noch eine Restschuld zu haben? Vor diesem Problem steht jeder Mieter - also fast 2/3 der Deutschen müssen in der Rente noch in voller Höhe für ihre Unterkunft bezahlen. Darüber kann jeder Eigentümer nur lachen. Selbst mit einer Restschuld.
Meine eigenen Finanzierungen laufen - rechnerisch - bis ich 90 bin. So what? Ob ich jetzt in der Rente 400€ Rate habe oder nicht, interessiert mich absolut gar nicht. Damit werde ich in 15 Jahren noch immer etwa 1.500€ weniger als der Mieter nebenan bezahlen.
 
WilderSueden

WilderSueden

Nö. Der Baugrund, auf dem hier meine Mülltonnen stehen, kostet mehr als anderswo der Baugrund für ein Einfamilienhaus. Alleine der Baugrund schlägt hier mit etwa 1M zu Buche, und dann reden wir über Mindestbaugröße und Ortsrand.

auch hier: Wir haben uns dran gewöhnt einfach mal zu sagen "dann ziehe ich ehen nach XYZ um und baue dort ein Haus". Da ist ein Umdenken angesagt und das ist nicht immer angenehm.
Wobei das natürlich auch seine Grenzen hat. Die niedrigeren Grundstückspreise bezahlt man häufig mit Lebenszeit, 5 Tage die Woche eine Stunde hin und eine Stunde zurück ist kein Spaß. Von den Kosten mal abgesehen, denn häufig geht das günstigere Grundstück damit einher, dass eben nur noch das Auto fürs Pendeln bleibt statt ÖV zum 49€ Ticket. Für uns geht sich das nur aus, weil ich 4 Tage die Woche zu Hause arbeite.
Und auch dann muss man sich bewusst sein, dass das Grenzen hat. 500k für Grundstück, Haus, Baunebenkosten, Außenanlagen ist schon auf der günstigen Seite. Macht bei 20% Eigenkapital aber trotzdem noch 400k Kredit mit mindestens 2000€ Rate, davon 1600€ nur Zins. Für Durchschnittsverdiener ist das kaum zu schaffen.
 
K

KarstenausNRW

Für Durchschnittsverdiener ist das kaum zu schaffen.
Wobei der Durchschnittsverdiener weder 1950, noch 1980 und auch nicht 1995 bauen konnte. Das ist war schon immer "privilegierten" Besserverdienern vorbehalten. Der Durchschnittsverdiener hat schon immer, sofern machbar, eine Wohnung oder Gebrauchtimmobilie gekauft.
Wir, die wir uns hier austauschen, liegen (bis auf die Selberbauer) über, deutlich über oder extrem über dem Durchschnittshaushalt in D mit "nur" 3.8xx€ netto.

Hier diskutieren Privilegierte und privilegierte Projekte!
 
B

BackSteinGotik

Sorry, das war jetzt teilweise etwas überspitzt und ich sehe sehr wohl die Argumente der Preis-können-nur-steigen-Fraktion, aber gewisse Ungereimtheiten an den Konsequenzen dieser Aussage tue ich mich schwer zu akzeptieren. Ich komme aber auch aus der Ich-will-bauen-Fraktion mit Preise-können-fallen-Wunschdenken.
Ist eben die typische Kristallkugel, aber trotzdem scheint es ganz gute Hinweise zu geben. Der Index der Baukosten zeigt m.E. ganz gut, dass Preiseinbrüche im Neubau kaum vorgekommen sind. Stagnation - ja. Dazu passt das das geflügelte Wort - die beste Zeit zum Bauen war immer im Gestern. Trotzdem ist das "Jetzt" wohl immer die zweitbeste Wahl..
 
Zuletzt aktualisiert 18.12.2024
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