Welche Heizungsanlage ist aktuell am Besten?

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Zuletzt aktualisiert 14.11.2024
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M

Martin206

Ich muß hier etwas "zurückgreifen" - war leider ein paar Wochen nicht hier.

Luftwärmepumpe ist in weiten Teilen Deutschlands (Süden, Osten, Mittelgebirgsregionen, etc.) nicht unkritisch. Auch wenn es im KfW40-Haus "gut gehen kann", so ist das Risiko von zu hohen Betriebskosten doch hoch ...vor allem da es nicht nur auf das Gerät ankommt, sondern auch auf eine gute Planung und Installation ...die ist viel schwerer zu bekommen als man denkt.

Passt das eben nicht, kann der Unterschied zu Gasheizung (bei heute noch geltenden Gaspreisen) schnell recht klein werden (.

Was ist schlimm dran, wenn sich ein Heizsystem ggü. den anderen erst in 10 Jahren bezahlt macht?
Üblicherweise wohnt man im Eigenheim mind. 5x 10 Jahre oder gar länger.
Und 15-20 Jahre hält ein Heizsystem voraussichtlich ...also wenn es nach 10 Jahren schon in Summe vorteilhaft ggü. anderen ist, hat es sich doch gerechnet.
Die Frage ist auch wie stark die Vorteile in den Folgejahren dann sind... also wenn der Mehrinvest reingespart ist.
__

> "Im ungedämmten Altbau wäre dagegen eine Heizung mit hohen Fixkosten und geringem Verbrauch (z.B. Erdwärmepumpe) die bessere Alternative."

Ganz sicher nicht!
Das ist zu einfach gedacht. Hier wirken noch ganze andere Faktoren mit rein ...so z.B. daß eine Wärmepumpe bei hohen Vorlauftemperaturen wie diese in Altbauten meist benötigt werden grundsätzlich einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad haben. Wärmepumpen reagieren auf die Umgebungsbedingungen teils recht anders als Gas, Öl, Pellets und Co.
(Hätte man hier eine Pelletheizung statt der Erdwärme als Beispiel genommen sähe es anders aus.)
Siehe hierzu auch den Beitrag von €uro v. 29.9.12.

Was genau geeignet ist ergibt sich aus der Heizlast- und der Wärmebedarfsberechnung.
Und natürlich auch aus dem indiv. Verbraucherverhalten.

Die Heizlast kann man auch selbst "berechnen" zumind. so genau wie es für die Auswahl der Heizungsart nötig ist. (Nein, ich werde jetzt keinen Link setzen. Einfach mal in etwa "Heizlast wie geht das" googeln, da wird sich schon was finden.)

Die "überwiegende solarthermische Wärmeversorgung des Hauses" ist sicher eine tolle Sache.
Aber es ist die teuerste Variante, da man 1. eine sehr große Solarthermie-Anlage braucht (Größenordnung 50qm Solarthermie + mind. 5.000L-Spezialspeicher) und zweitens einen zweiten Wärmeerzeuger für die "sonnenarmen" Wochen und Monate.

Photovoltaik macht nur unabhängig, wenn man auch einen Speicher (Akku) mit einbaut ...der liegt in sinnvoller Größe aber allein bei 10.000€ und mehr.

Grundsätzlich - wenn das Haus dazu paßt - würde ich zu Erdwärme + Kontrollierte-Wohnraumlüftung/Wärmerückgewinnung raten.
Beim Haus zu Kfw55 oder besser. Hängt von der heute möglichen Investitionssumme ab... und wie man die Energiekosten der Zukunft einschätzt.

Solarthermie in diesem Fall weglassen.
Nicht da der Wirkungsgrad schlecht wäre, sondern da die Erdwärme so günstig Wärme liefert, daß sich der zusätzl. Investment nicht mehr einsparen läßt.

Auch grundsätzlich: So viel wie nötig - aber so wenig wie möglich.

Also nichts mit exklusivem Schnickschnack bei der Heizung, sondern z.B. eine Kompakt-Sole-Wärmepumpe (Wärmepumpe, Pumpen, Warmwasser-Bereitung/-Speicher, Steuerung ...alles in einem schrankähnl. Gerät ca. 60x70x200cm) und eine gut / indiv. dimensionierte Fußbodenheizung. Am besten ein Konzept das ohne ERR (Raumthermostate) auskommt, also sich "selbst regelt".

Mit Holz oder Pellets heizen wird langsam zu teuer.
Außer man hat eigenes Holz und Lust + Möglichkeit dies zu machen.

Die Idee mit Solarthermie + Wärmepumpe oder Holzscheitkessel finde ich nicht gut.
Hab ich ja schon erwähnt warum ...so im großen und ganzen.

Und vor allem nichts glauben was einem nicht irgendwie einleuchtet ...so wie z.B. mit 26°C Vorlauf in der Wandheizung dann bis zu 23°C Raumtemperatur zu erreichen ...das geht evtl. dort wo es nicht kälter als +10°C wird (Süditalien, Afrika ...da wo Energiefuxx wohl unterwegs ist) ...aber nicht in weiten Teilen D's.

Wandheizung im Neubau hat heute auch ein meist verkanntes Problem:

Große Fläche sind heute mit Fenstern ...man will ja Licht und Sonne.
Da bleiben nicht mehr viele Wände für die WH ...und selbst wenn die reichen, sollte man wissen, daß man diese "strahlenden Wände" nicht einfach durch Schränke, große Bilder, etc. "beschatten" darf ...sonst funktioniert das Prinzip nicht mehr. Übrigens muß man bei WH auch auf einen warmen Fußboden verzichten (.

So, soweit erst mal.

Gruß
-Martin-
 

€uro

....Luftwärmepumpe ist in weiten Teilen Deutschlands (Süden, Osten, Mittelgebirgsregionen, etc.) nicht unkritisch.
Mir ist kein System bekannt, welches pauschal bzw generell "unkritisch" wäre!
... vor allem da es nicht nur auf das Gerät ankommt, sondern auch auf eine gute Planung und Installation ...die ist viel schwerer zu bekommen als man denkt.
Eine exakte Dimensionierung und Planung ist bei jeder Anlage erforderlich, selbst bei einer angeblichen trivialen Gasbrennwert mit HK. Selbst bei Letzterer werden erhebliche Fehler gemacht.

Die jeweils obere Kurve ist das, was ich in Praxisanlagen vorgefunden habe. Eine gute Planung/Dimensionierung ist übrigens sehr leicht und preiswert zu bekommen
... Die Heizlast kann man auch selbst "berechnen" zumind. so genau wie es für die Auswahl der Heizungsart nötig ist. .....Einfach mal in etwa "Heizlast wie geht das" googeln, da wird sich schon was finden.)...
Wohl kaum, einmal Geschätzt => bleibendes Rätselraten!
Ohne Raumheizlasten ist eine gesamtheitliche Beurteilung kaum möglich bzw. sinnvoll. Die Normheizlast fällt dabei sozusagen als "Nebenprodukt" an. Insofern kann man sich jegliche "Vorabschätzung" sparen.
...Photovoltaik macht nur unabhängig, ....
Man muß ja nicht unbedingt unabhängig sein, es reicht völlig aus, wenn eine Photovoltaik in der Jahresbilanz ebenso viele kWh liefert, wie für Heizung, Warmwasser, Lüftung u. ggf Haushalt benötigt werden.
...Auch grundsätzlich: So viel wie nötig - aber so wenig wie möglich.
Korrekt!
...Wandheizung im Neubau hat heute auch ein meist verkanntes Problem:...
An Außenwänden energetisch schlechter als eine Fußbodenheizung, es sei denn, verbesserte Dämmung. Andererseits wesentlich weniger träge!
...,daß man diese "strahlenden Wände" nicht einfach durch Schränke, große Bilder, etc. "beschatten" darf ...sonst funktioniert das Prinzip nicht mehr.
Gleiches gilt für Fußbodenheizung => in- bzw. nichtaktive Heizflächen. Dass muß bei der Auslegung berücksichtigt werden. Zusätzlich spielt die Wahl der FB Belags eine erhebliche Rolle. Dicke "Perser" bzw. Parkett, reduzieren die Energieeffizienz z.T. deutlich.
Vergleichbar mit einem Handtuch-HK im Bad, der damit entsprechend abgedeckt wurde. Ist dieser in der Bilanz berücksichtigt, dürfte es schwierig mit den RT werden. Da hilft dann meist nur noch, Vorlauftemperatur u/o Massestrom erhöhen. Ein Wochenende, insbesondere Wärmepumpe, sind hier überhaupt nicht begeistert.
...Übrigens muß man bei WH auch auf einen warmen Fußboden verzichten (.
Bei den zuträglichen OFT bei Wärmepumpe als Wärmeerzeuger, sind "warme Füße" wohl kaum noch ein Kriterium.

v.g.
 
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Energiefuxx

Generell würde ich immer Solar mit einbeziehen. Allerdings muss da auch differenziert werden. Die effizienteste und einfachste Anlage ist nun mal die Drain-Back-Solaranlage mit drucklosen Speichen, kombiniert mit Wandheizung. Die Auslegung derwadheizug berät ca. 50% der Grundfläche. Es werden ja keine 100% der Wände mi Möbel zugestellt.
Die Drain-Back-Anlage sollte unterstützt werden mit Wärmepumpe oder Pelletkessel. Großer Speicher ist Pflicht, damit auch alle Wärme gespeichert werde kann.

Das Problem ist meist, das der Heizungsbauer oder Planer die Anlagen nicht kennt und lernresistent ist. Das soll nicht abwertend klingen, sondern es ist auch ein Gesellschaftsproblem und mit anderen Wirtschaftgütern genauso. Der Kunde darf und soll nicht nachdenken, sondern den Worten der (Konsum)-Industrie und dessen Werbung folgen, die sämtliche Normen, Bestimmungen, technische Formeln vergewaltigt die nicht verstanden werden dürfen (z.T. meist auch nicht von den Verkäufern) und diese vorschiebt, weil auch nur zu dem Zweck entwickelt .

Die Frage sollte doch sein: Wie muß eine Solaranlage für den Kunden beschaffen sein und warum muss diese als Druckanlage ausgeführt werden?

1. beständige, langfristige und zuverlässige Funktion

Das kann nur bewerkstelligt werden wenn:

a) keine Überhitzung - bzw. die Kollektoren nicht in den Stillstand geraten, denn dadurch entstehen die meisten Schäden.
b.) frostfrei - , gleiche Sachlage wie oben
c.) kalkfrei - denn dies mindert die Leistung bis zu 50%
d.) garantiert rostfrei - denn im Schnitt müssen die Speicher alle 10 Jahre ausgetauscht werden
oder sind dermaßen innen korrodiert, daß eine angemessenen Leistung nicht mehr möglich ist.


2. Auf überflüssige und reparaturanfällige Komponenten verzichten.

Eine Solaranlage ist keine Heizungsanlage und muß auch nicht zwingend so gebaut werden wie eine Druckanlage. Bei selbstentleerenden Drain-Back-Anlagen mit drucklosen Speichern können auf die Materialien verzichtet werden, die erst einmal im Einkauf Geld kosten und bei einer Überhitzung und Frost, sowie nach einigen Jahren meist ausgetauscht werden müssen. Bei Drain-Backanlagen mit drucklosen Speichern sind folgenden Komponenten nicht erforderlich:
- Ausdehnungsgefäße
- Durchflussmengenregler
- Sicherheitsventile
- autom. Entlüfter
- Glycol-Wärmeträgerflüssigkeiten (richtige Drain-Back-Anlagen werden mit normalem Wasser gefahren)
- Füllarmaturen
- Opferanoden

Diese Gerätschaften schlagen bei der Installation meist mit 700 -1000 € zu Buche, womit sich der Kunde direkt den Ärger mit einbauen läßt, da diese Teile in Abständen von 5-10 Jahren mindestens einmal ausgewechselt werden müssen.
Geht man noch ein Stück weiter, so werden in der Kombination Stahlspeicher und Fußbodenheizungen Trennstationen benötigt, was wiederum ein Posten von 1000-2000 € ist. Diese Trennstationen müssen eingebaut werden, weil Fußbodenheizungen aus Polypropylen nicht sauerstoffdicht sind und diesen ohne Trennstation in den Stahlspeicher transportieren, was eine unverzügliche Korrosion und Verschlammung des Speichers zur Folge hätte. Nimmt man drucklose Speicher aus Polypropylen, so bestehen diese aus demselben Material wie die Fußbodenheizung und man kann die Fußbodenheizung direkt mit dem Speicherwasser ohne Trennstation bedienen. Also kein Rost und keine Verschlammung in der Fußbodenheizung und Speicher und das meist 40 Jahre lang. Da die meisten Heizungsbauer mit Stahlspeichern aufgewachsen sind und es nur ganz wenige Anbieter gibt, die diese robusten, temperaturbeständigen, statisch festen Schichten-Speicher (ohne reparaturanfällige Innenfolie) herstellen, wird es noch eine Zeit dauern, bis dies auch in den Köpfen der "Experten" sich durchsetzt. Endkunden die nach zahlreichen Beratungen und Messebesuchen geschlaucht sind, haben das anschliessend durchschaut und besinnen sich auf eine rationelle Bauweise mit einem Drain-Back-System und drucklosem Speicher, die dem Kunden wirklich Geld , Energie, Wartung und Ärger erspart.
Das ganze noch ergänzt mit einer effizienten Flächenheizung, dann ist der Kunde dort wo er mehr als zufrieden ist.
Das es auch "Groß" geht beweist eine Anlage mit 130.000 ltr Schichtenspeicher und 200 VRK`s in Deutschland.
 
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