Letztendlich muss man auch schauen, wie "spartanisch" die Ausstattung tatsächlich sein darf. Vielleicht bin ich da auch etwas verwöhnt, aber unsere Mietwohnung hatte 2 wirklich schöne Bäder (8m² + 4m²), wir hatten eine schöne große Küche und ansonsten auch einer sehr schöne, großzügig geschnittene Küche. Ja, es ist kein Eigentum und eine ETW, aber trotzdem war es mir wichtig im Eigenheim in den für mich wichtigen Bereichen, wie hochwertige (aber kein Luxus) Bäder, ausreichend große Küche und ordentliche Bodenbeläge keinen Rückschritt zu machen. Hier kommt dann schnell der Frust, weil man evtl. nicht in den nächsten 10 Jahren die finanziellen Mittel hat daran groß etwas zu ändern.
Bei dem Grundpaket der Fertighäuser gibt es keine ebenerdigen Duschen, wenig bodentiefe Fenster und auch keine schön gestaltete Außenanlage. Zudem ist Platz auch oft knapp kalkuliert. Wir kommen aus einer 155m² Wohnung. Mit 155m² Haus würden wir aber untergehen, da wir zu den 155m² eine Garage, einen gemeinsam genutzten Hauswirtschaftsraum eine 35m² Trockenraum und eine 15m² großen Abstellkeller hatten. Fläche für Treppenhaus, Windfang etc. muss man ja auch noch von der effektiven Grundfläche abziehen. So kommt man zu dem Schluss das man bei gleichen Raumverhältnissen mindestens 180m² + Garage oder Gartenhaus benötigt. Ich glaube viele Leute kalkulieren da heute einfach zu knapp, zumal gefühlt jeder auch noch einen großen Ess-, Wohn-, Kochbereich einplant + Gäste-WC zusätzlich zum Bad im EG. Ich finde da bleibt nicht mehr viel übrig für die Nutzräume (Schlafzimmer, Hauswirtschaftsraum, Kinderzimmer, Hauptbad, Abstellräume, Arbeitsräume (Büro, Werkstatt, Bügel-/Wäschebereich). Ein Dachboden ist für mich kein Abstellraum, weil 50% der Sachen die ich abstelle, will ich zum einen nicht durchs ganze Haus tragen, zum anderen passen sie nicht durch die Dachluke. Ein Dachboden ist erfahrungsgemäß eher ein Archiv, als ein wirklich nutzbarer Raum.
Kalkuliert einfach das was ihr braucht an Raum und Ausstattung und plant dabei einen Puffer ein (min. 20t€). Beachtet, dass ihr auch wirklich alle Nebenkosten erfasst habt plus auch hier noch ein wenig Puffer. Dann schaut, wo ihr preislich landet und überlegt ob ihr im ungünstigsten Fall in der Lage seid, 10-15% Mehrkosten zu tragen. Die müssen nicht kommen, aber wie es immer ist, treten die unerwarteten Kosten immer bei den Finanzierungen auf, die eh schon Spitz-auf-Knopf kalkuliert sind. Kein Eigenheim ist es wert, dass man dafür alles aufgibt. Kinder freuen sich mehr über die gemeinsame Zeit mit den Eltern im Urlaub als über schöne Blumen im eigenen Garten. Ob das Kinderzimmer gemietet ist oder im Besitz, macht für sie absolut keinen Unterschied.