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Steffen80
Wir haben >10 Jahre gespart..von Anfang 20 bis 35 und ich würde es genauso wieder machen. Bei Einzug bin ich 36. Die letzten Jahre konnten wir schön entspannt zur Miete wohnen und das Leben genießen. Wir konnten auch gut leben und mussten nicht überlegen was wichtiger ist. Geld in Garten oder Urlaub? Wir hatten nicht die Belastung die so ein Einfamilienhaus mit sich bringt. Körperlicher Art (Garten etc.) und Verantwortung für Eigentum sollte keiner unterschätzen. Mit Mitte 20 arbeitet man in der Regel auch noch an seiner Karriere...mit Mitte 30 sieht das oft schon deutlich besser aus. Da hat man seinen Platz gefunden. Dazu kommt der Effekt des "Sparen lernen".Ich habe nicht gesagt, dass man einfach wie blöde Schulden machen soll, weil es am Ende ja ohnehin via Verbraucherinsolvenz zu regeln wäre. Ausgangslage der Überlegung ist immer ein anständiger, überlegter Schuldner mit an sich passenden Rahmenbedingungen, der unverschuldet in finanzielle Schwierigkeiten gekommen ist
Was das "Netto-Vermögen" angeht, setzt ihr beide voraus, dass euer Haus bei einem Verkauf mehr einbringt, als die Restschuld. Was aber, wenn das nicht hinhaut? Top-Lage und Umfeld wie heute - vermutlich kein Thema...aber wie sieht es mit dem typischen Einfamilienhaus in der Kleinstadt in 10-15 Jahren aus, welches binnen Monatsfrist verkauft werden müsste?
Noch dazu geht es ja nicht um die bloße Entscheidung ohnehin vorhandenes Eigenkapital in die Immobilienfinanzierung einzubringen, oder nicht. Es geht um die Frage, ob man bereit ist dieses erst mal über 10 Jahre (oder mehr) anzusparen und dabei die finanziellen Belastungen eines Hauskaufs zu ertragen OHNE in dieser Zeit die Vorteile des Hauses nutzen zu können. Erschwerend hinzu kommt natürlich noch, dass es sich oberhalb eines gewissen Levels ja nicht einmal dann lohnt solange zu sparen (siehe Berechnungen oben), wenn man am Ende gar nicht in eine finanzielle Schieflage gerät.
Kurzum: "Beruhigtes Schlafen" schön und gut, aber möchte ich angesichts einer limitierten Lebenszeit nur deshalb 6-7 Jahre länger auf mein Eigenheim warten, um im "worst case" (mit höherer Wahrscheinlichkeit) nicht in der Privatinsolvenz zu landen?
Mag sein, dass selbst darauf noch der ein oder andere mit "Ja" antwortet. Ich denke da gibt es andere Dinge auf der gedanklichen "Absicherungs-Liste" die so viel weiter oben stehen, dass einem lange vorher das Geld ausgeht (Versicherungen, Altersvorsorge, Ausbildung der Kinder etc.).
Gruss, Steffen