Grundstückspreise und Bodenrichtwert und Tipps zur Grundstückssuche

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11ant

11ant

aber ich glaube, damit schneiden sich die Dorfbewohner doch auch ins eigene Fleisch, weil so tatsächlich nur noch Leute mit dicker Brieftasche und SUV sich ihr Grundstück im Dorf leisten können.
... was letztere aber nichts nützt, wenn niemand an sie verkauft. Nur hin und wieder sagt jemand statt "nein" einen völlig überzogenen Abwehrpreis. Wenn das Gegenüber dann (unerwartet) sagt "hab´ ich, und sogar dabei", dann ist der Besitzer oft so anständig, zu seinem Wort zu stehen. Das bedeutet aber nicht, daß ab da jedes Grundstück an diesem Ort so teuer wäre. Schon am nächsten Tag kann eine Straße weiter jemand fragen, der sympathisch ist und einen entsprechend guten Preis gemacht bekommt. Es ist oft schlicht die Einordnung der Idylle als "Ware", die den Kaufwilligen die Türen verschließt. In gute Hände gibt man das Land gern, nur eben nicht an den Typ "Meistbietender" (weil man den schlicht als Sorte Mensch nicht neben sich an der Theke stehen haben will).
 
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Benny85

Immerhin sind anscheinend Grundstücke bei euch ausgeschrieben. Bei uns ist ebay Kleinanzeigen voll, voll, voll mit Gesuchen, auch "Finderlohn" wird inzwischen angeboten.

Eure Region kenne ich nicht, aber ihr seid noch sehr bei einem Wunschtraum unterwegs. Macht erstmal Kassensturz, was ihr euch leisten könnt und wollt. Nicht nur Grundstücke sind teuer, sondern die Baukosten ziehen derzeit nochmal deutlichst an. Und ehrlich gesagt würde ich Bestand nicht einfach ausschließen. Aus guter Substanz kann man was machen.
Kassensturz ist bereits erfolgt, die Entscheidung, mit ernsthaften Kaufabsichten auf Grundstückssuche zu gehen, fällt man nicht, wenn man noch gar nicht weiß, was man sich leisten kann. Finanzierbarkeit wurde mit Hilfe vom Kreditvermittler auch schon gecheckt. 525k wären insgesamt finanzierbar, so dass die Annuitätsbelastung uns nicht überfordert (Zinsbelastung+Voraussichtliche Nebenkosten entsprechen dabei etwas mehr als die jetzige Miete, Tilgung wird als Teil der Sparquote betrachtet, es bleibt noch ein Puffer bei der Sparquote für sonstigen Vermögensaufbau und wir behalten etwas von unserem Eigenkapital, um einen finanziellen Puffer für unvorhergesehenes zu haben). Insgesamt stünden für Grundstück und Hausbau somit ca 550k zur Verfügung, dabei können wir beim Bau noch von Eigenleistung profitieren, da mein Vater selbstständig im Bereich Haustechnik ist. Alles was mit Heizung, Strom und Wasser zu tun hat würden wir selbst machen können, da die Expertise in der Familie vorhanden ist, dazu noch Trockenbau, Böden, Malerarbeiten etc. Meiner Einschätzung nach wären wir aus finanzieller Sicht schon im grünen Bereich, wir möchten jetzt aber ungern schon das halbe Budget für ein überteuertes Grundstück verschleudern...
 
11ant

11ant

dabei können wir beim Bau noch von Eigenleistung profitieren, da mein Vater selbstständig im Bereich Haustechnik ist. Alles was mit Heizung, Strom und Wasser zu tun hat würden wir selbst machen können, da die Expertise in der Familie vorhanden ist,
Außer daß ich die auf diesem Wege erzielbare Reduktion der Baukosten ohnehin mit einem Fragezeichen versehe: freut Euch, falls das gelingt, aber kalkuliert stets ohne Verwandtschaftsrabatte.
dazu noch Trockenbau, Böden, Malerarbeiten etc.
Sachlich selber machen können und auch in den Baufortschritt eingetaktet selber machen können ist zweierlei.
wir möchten jetzt aber ungern schon das halbe Budget für ein überteuertes Grundstück verschleudern...
Vielleicht ist das noch nicht deutlich genug herausgekommen: die auf dem Deep Market zu findenden Grundstücke sind oftmals sogar "billiger" als die Angebote, die man online sieht.
 
B

Benny85

Außer daß ich die auf diesem Wege erzielbare Reduktion der Baukosten ohnehin mit einem Fragezeichen versehe: freut Euch, falls das gelingt, aber kalkuliert stets ohne Verwandtschaftsrabatte.

Sachlich selber machen können und auch in den Baufortschritt eingetaktet selber machen können ist zweierlei.
Sicher, wir kalkulieren definitiv das Risiko mit ein, dass mein Vater, wir selbst oder weitere Helfer aus unserem Freundes- und Familienkreis - aus welchen Gründen auch immer - ausfallen, und auch dass wir das Zeitlich nicht auf die Reihe kriegen. Aber dass das möglich ist und auch finanziell einiges bringt wenn man keine zwei linke Hände und Manpower in der Verwandtschaft hat, weiß ich aus Erfahrung, nicht nur vom Bau meiner Eltern mitte der 90er (Architektenhaus 200m² mit Keller - Planung, Baggerarbeiten, Bodenplatte, Geschossdecken und Dachstuhl Fremdleistung, alles andere Eigenleistung, Bauzeit 1 Jahr, Kosten ca. 500000 DM), sondern auch von diversen Baustellen aus dem weiteren Familienkreis, auf der ein oder anderen war ich selbst als Helfer beteiligt.

Vielleicht ist das noch nicht deutlich genug herausgekommen: die auf dem Deep Market zu findenden Grundstücke sind oftmals sogar "billiger" als die Angebote, die man online sieht.
Das hab ich schon verstanden, danke auch diesbezüglich für deine Aufklärarbeit, dein Beitrag zu diesem Thread ist aufschlussreich und wertvoll für mich.
So ganz fehlt mir jetzt nur eine greifbare und für uns durchführbare Strategie, um in absehbarer Zeit zum Ziel zu kommen.

Für Zugang zum "Deep Market" ist ja offenbar extremes Networking angesagt, um sich das Vertrauen der Verkaufswilligen zu erarbeiten. Dafür ist es schonmal erforderlich, dass man den Leuten sympatisch ist, was ja schon die wenigsten ohne bewusste Täuschung beeinflussen können. Der Schwierigkeitsgrad ist hierbei in Ostwestfalen auch noch um einiges höher, als anderswo - Der Menschenschlag hier ist besonders distanziert und zurückhaltend, Freundschaften entstehen oft erst nach jahrelanger Bekanntschaft, und dass wir beide introvertiert sind setzt dem ganzen noch die Krone auf - Klar, wenn man etwas wirklich will, kann man auch aus seiner Komfortzone herauskommen, aber das ist psychische Schwerstarbeit, die nur wenige extrovertierte nachvollziehen können. Corona tut sein übriges, dass es an Gelegenheiten zum Netzwerken mangelt.
Dazu kommt das Henne-Ei-Problem: Wie ins Dorfleben einbringen, wenn man noch nicht im Wunschort wohnt? Dann die zeitliche Komponente: Es nützt uns nichts, fünf Jahre schwerste Netzwerkarbeit zu verrichten, um dann ein Grundstück für einen Schnäppchenpreis zu bekommen, wenn der Schnäppchenpreis in fünf Jahren über dem heutigen Mondpreis liegt. Die Preise steigen ja voraussichtlich weiter, da das Angebot knapp bleibt, sich die Nachfrage aber weiter erhöht. Dann haben wir für die Finanzierung bis zur Rente auch weniger Zeit und müssten entweder durch höhere Tilgung eine größere monatliche Belastung in Kauf nehmen, oder das Risiko eingehen, von der Rente, von der meine Generation noch nichtmal weiß, wie hoch sie ausfallen wird und ob sie überhaupt kommt, noch weiter Tilgen zu müssen.
Erwähnte ich bereits, dass ich ein moralisches Problem damit habe, sich nur mit Leuten anzufreunden, weil man etwas von ihnen will? Ich schätze die betreffenden Personen hätten damit ebenso ein Problem, wenn sie erfahren, dass ich mich nur mit ihnen abgebe, weil ich an ein Grundstück kommen will.

Es bleibt mir also weiterhin nur die Mund-zu-Mund-Propaganda durch Arbeitskollegen, Freunde und Bekannte, und die Aushänge im Dorfladen. Wenn das nicht zum Ziel führt, und es keine weiteren Ideen gibt, ist der Traum vom Eigenbau wohl leider ausgeträumt, bevor er begann, oder wir müssen viel knapper für den Bau kalkulieren, weil ein Großteil des Budgets nur für das Grundstück draufgeht.
 
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Y

Ysop***

Also die Baulücken werden vermutlich nicht von selbst auf dich zuflattern. Da müsst ihr leider über euren Schatten springen und Klinken putzen. Hier schrieb vor gar nicht langer Zeit jemand, der auf diese Weise sogar ein gutes Grundstück ergattert hat. Und die Nachbarn sparsam geschaut haben, weil sie selbst gerne das Grundstück gehabt hätten - aber nun mal passiv blieben.

Wenn du davon ausgehst, dass die wenigsten Besitzer akuten Verkaufsdrang haben und den Bauplatz lieber in der Familie halten möchten, dann reduziert das auch wieder die Möglichkeiten. Aushänge irgendwo oder Inserat im lokalen Blättle in der Hoffnung, dass sich welche melden. Das funktioniert nur mit sehr viel Glück.

Und dann müsst ihr euch überlegen, was euch wichtig und bezahlbar ist. Ggf. gibt es auch Bauträgerprojekte? Oder eben doch Häuser zum Umbauen?
 
Y

Ysop***

Kassensturz ist bereits erfolgt, die Entscheidung, mit ernsthaften Kaufabsichten auf Grundstückssuche zu gehen, fällt man nicht, wenn man noch gar nicht weiß, was man sich leisten kann. Finanzierbarkeit wurde mit Hilfe vom Kreditvermittler auch schon gecheckt. 525k wären insgesamt finanzierbar, so dass die Annuitätsbelastung uns nicht überfordert (Zinsbelastung+Voraussichtliche Nebenkosten entsprechen dabei etwas mehr als die jetzige Miete, Tilgung wird als Teil der Sparquote betrachtet, es bleibt noch ein Puffer bei der Sparquote für sonstigen Vermögensaufbau und wir behalten etwas von unserem Eigenkapital, um einen finanziellen Puffer für unvorhergesehenes zu haben). Insgesamt stünden für Grundstück und Hausbau somit ca 550k zur Verfügung, dabei können wir beim Bau noch von Eigenleistung profitieren, da mein Vater selbstständig im Bereich Haustechnik ist. Alles was mit Heizung, Strom und Wasser zu tun hat würden wir selbst machen können, da die Expertise in der Familie vorhanden ist, dazu noch Trockenbau, Böden, Malerarbeiten etc. Meiner Einschätzung nach wären wir aus finanzieller Sicht schon im grünen Bereich, wir möchten jetzt aber ungern schon das halbe Budget für ein überteuertes Grundstück verschleudern...
Da müsste mal jemand aus deiner Region einen Blick drauf werfen, ob das für einen Hausbau genug ist.
 
Zuletzt aktualisiert 23.11.2024
Im Forum Kaufberatung / Substanzbewertung gibt es 486 Themen mit insgesamt 11460 Beiträgen


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