Unkalkulierbarkeit der Baukosten - Platzt das Projekt deswegen?

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E

Elokine

Auf jeden Fall erstmal die Garage zeitlich nach hinten schieben und das Budget als Puffer verwenden. Die kostet doch locker 20k, oder? Ihr habt doch einen großen Keller, da braucht man (erstmal) keine Garage.

Und mit dem Bauunternehmen sprechen, was sie für Möglichkeiten sehen. Z.b. Bodenbeläge rausnehmen und selbst machen. Außenanlage auf das Notwendigste reduzieren (nur schottern statt pflastern).

Habt ihr schon ein Kind? Wenn nicht, Dachausbau inkl. Bad nach hinten verschieben und die Einliegerwohnung so lange als Schlafzimmer nutzen.
Material einkaufen und zwischenlagern schrieb schon jemand.

Insgesamt flexibel sein! Eure finanzielle Gesamtsituation ist zwar nicht bekannt, aber wenn es irgendwie machbar erscheint und ihr mit dem Bauunternehmen einen Partner habt, mit dem man sprechen kann, würde ich es durchziehen.
 
H

hang_häuschen

Ohne die exakten Fakten oder euren tatsächlichen finanziellen Spielraum jetzt genauer zu kennen, aber mit den gegeben Informationen halte ich es für vernünftiger das Projekt durchzuziehen.
Alle Optionen scheinen bescheiden, aber was kann bei euch im schlechtesten Fall passieren? Euch geht zwischendurch das Geld aus. Rohbau und ein Teil der Haustechnik sollte aber machbar sein. Sprich, eine trockene warme Bude mit funktionierendem Bad und Improvisierter Küche. Viel mehr braucht man zum überleben erst mal nicht. Und das kann man dann auch eine Weile so machen. Die Inflation spielt euch beim Abzahlen des Kredits erst einmal in die Hände.
Alles weitere wird sich zeigen. Es wird noch viel passieren, bis ihr wisst, wo ihr am Ende tatsächlich steht.

Versuche die Unsicherheiten bei den Materialien evtl. durch sehr frühe Bauftragungen abzufangen und lagere Heizung, Fließen und Badkeramik, Ziegel, Photovoltaik, Küche irgendwo zwischen (Mietgarage, Verwandschaft, ...).
Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Mittel.
Und in ein Schlüsselfertigeshaus zu ziehen ist unter den gegeben Umständen momentan nicht drin. Lieber im eigenen halbfertigen Haus leben, als in einer alten ranzigen Mietwohnung.
Ich hoffe du kannst dann das eine oder andere noch selbst machen, denn hinten raus gibt es natürlich einiges zu tun. Aber auch unerfahrene können (im repräsentativen Bereich - Finger weg von Gas/Wasser/Strom, wenn man keine Ahnung hat) dank Youtube und so tollen Foren wie diesem hier, inzwischen sehr viel mehr selbst machen, als vor zehn, zwanzig Jahren.

Das Problem ist, dass ihr, wenn ihr jetzt abbrecht, eure Förderung verliert und die ersten 50k damit verpuffen. Das holt ihr so schnell nicht wieder rein, wenn ihr euch von KfW55 löst. Zumal euch der Zins davonläuft, so schnell könnt ihr gerade gar nicht gucken.

Kann sein, dass die große Blase platzt, aber das heißt erst einmal nichts, als das sich der Markt danach erst einmal komplett neu sortieren muss. Die Rohstoff- und Energiepreise werden noch immer da sein. Lohnkosten werden trotzdem anziehen.
Sprich, günstiger wird bauen meiner Einschätzung nach so schnell nicht möglich sein.

Das gute an eurer Ausgangsposition: Die Löhne werden über kurz oder lang der Inflation folgen. Und in ein paar Jahren wird eure Raten relativ günstiger. Dann ist früher oder später auch noch der Garten drin.

Ich bin Jahrgang '82. In meiner Kindheit war es mehr oder weniger üblich, dass die Nachbarn im Neubaugebiet jahrelang noch Erdhaufen, gekaufte Kräne und Minibagger im Vorgarten stehen hatten.

In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute
An sowas habe ich auch schon gedacht. Ich denke, soweit das wir drin wohnen könnten würden wir auf jeden Fall kommen. Garage können wir noch weglassen, andere Sachen vielleicht auch noch. Malern und Böden hatten wir eh schon rausgenommen.

Unsere Löhne steigen definitiv, abgesehen von der Inflation steigt mein Partner noch weiter auf und bekommt jährlich seine Gehaltserhöhung und ich arbeite derzeit noch halbtags wegen kleinem Kind, gehe aber früher oder später auf Vollzeit zurück. Die Kreditrate wurde so gewählt, dass wir sie auch jetzt schon gut bezahlen können.
 
H

hang_häuschen

Kurze Frage, stand nicht im Vertrag, dass sich die Preise später ändern können? Ich meine, du hättest sowas geschrieben. Dann könnte er vertraglich im Recht sein.
Im Vertrag stand, die Preise sind bis 03.03. verbindlich, für eine spätere Auftragserteilung behalten sie sich Preisanpassungen vor. Die Auftragserteilung war allerdings am 14.02.
 
kati1337

kati1337

Wie darf es denn dann überhaupt sein, dass wir durch dieses Angebot derart gebunden sind und einen Vertrag haben, aber die Baufirma lustig die Preise erhöhen darf obwohl wir vor dem 03.03. unterschrieben haben?
Ich frage mich das auch die ganze Zeit. Das ist natürlich schwer zu beurteilen aus der Ferne, ohne euren Schriftverkehr zu kennen.
Aber normalerweise haben entweder beide Parteien eine Vertragsbindung, oder keine.
Sofern ihr nicht irgendwas unterschrieben habt wo steht, dass die Preise freibleibend sind o. ä. .
Hattest du die Formulierung schon mal irgendwo eingestellt?

Welche rechtliche Bindung ein "unterschriebenes Angebot" hat frage ich mich halt auch?
Normalerweise schließt man einen Werkvertrag, der ist bindend.
 
PhiIipp

PhiIipp

Ich denke, soweit das wir drin wohnen könnten würden wir auf jeden Fall kommen.

[...]

Unsere Löhne steigen definitiv, [...] bekommt jährlich seine Gehaltserhöhung und ich [...] auf Vollzeit zurück. Die Kreditrate wurde so gewählt, dass wir sie auch jetzt schon gut bezahlen können.
Das klingt gut. Zieht es durch und macht das beste daraus. Es wird euch nicht an die Existenz gehen. Ihr müsst euch im klaren sein, dass ihr Komfort einbüßen muss.
So bekloppt das jetzt vielleicht klingt, ich meine es aber durchaus ernst: Nehmt es sportlich und seht es als Abenteuer. Dann kommt ihr am Ende auch als Gewinner aus der Situation.
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2024
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