Gussek Haus aus Nordhorn stellt Insolvenzantrag

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Maverick101

Entgegen so mancher Berichtserstattung kann ich jetzt definitiv sagen, dass laufende Bauvorhaben nicht uneingeschränkt fortgeführt, sondern eher sich selbst überlassen werden. Bei Häusern die noch nicht gestellt wurden, will man das wohl mittels Treuhandvertag und Vorkasse durchziehen, die Resonanz hält sich wohl aber auch in Grenzen, verständlicherweise.
 
11ant

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Entgegen so mancher Berichtserstattung kann ich jetzt definitiv sagen, dass laufende Bauvorhaben nicht uneingeschränkt fortgeführt, sondern eher sich selbst überlassen werden. Bei Häusern die noch nicht gestellt wurden, will man das wohl mittels Treuhandvertag und Vorkasse durchziehen, die Resonanz hält sich wohl aber auch in Grenzen, verständlicherweise.
Wirklich schlau werde ich aus Deinen Worten mitnichten: was sagt welche gegenteilige Berichterstattung?
Aus laufenden Bauvorhaben werden im Insolvenzfall regelmäßig stillstehende Bauvorhaben, Schockstarre statt Fortführung; danach, sobald sich der Verwalter orientiert hat und seine Vorläufigkeit losgeworden ist, meist fallgruppenweise diese oder jene Entscheidung über das weitere Vorgehen.
"Häuser, die noch nicht gestellt wurden" wären nach meinem Verständnis solche, die sich im Stadium "im Produktionsplan disponiert, aber noch nicht weiter" befinden. Vorkasse wegen was, Treuhandvertrag mit wem ? - ein Insolvenzverwalter ist Kraft Gesetzes Treuhänder des Vermögens der Insolvenzschuldnerin, und mit Gläubigern oder Dritten macht er keine Treuhand- sondern faktisch Freihandverträge.
Mit der begrenzten Resonanz meinst Du wohl (wen wundert´s ?), daß Kunden bei Projekten in diesem Stadium sich nahezu vollzählig gegen eine Fortführung mit dem insolventen Unternehmen entscheiden (und solche, deren Häuser sich bereits "post Montage" in der Phase des Ausbaues befinden, die Entlassung aus dem Bauvertrag bevorzugen, um sich schleunigst um Neuvergabe der restlichen Gewerke bemühen zu können?
Regelmäßig sind lediglich die abnahmenahen Kunden an einer Fertigstellung durch das Unternehmen interessiert, aber dieses Stadium betrifft so eher nur die steinernen Bauunternehmen.
 
J

Josefstraße

Aktuell siehts wohl so aus, dass am 01.11. das Insolvenzverfahren eröffnet wird. Vor wenigen Tagen wurden laut Nordhorner Flurfunk 250 Mitarbeiter entlassen, nachdem der bereit stehende Investor abgesagt hat gestern auch die restlichen 95.
 
11ant

11ant

Aktuell siehts wohl so aus, dass am 01.11. das Insolvenzverfahren eröffnet wird.
Das sieht nach einem für ein Insolvenzverfahren erfolgreichen Geschäftsgang aus, d.h. der vorläufige Verwalter konnte sich offenbar ohne Schwierigkeiten einen Überblick verschaffen ...
Vor wenigen Tagen wurden laut Nordhorner Flurfunk 250 Mitarbeiter entlassen, nachdem der bereit stehende Investor abgesagt hat gestern auch die restlichen 95.
... und auch der Investor konnte wohl bereits erkennen, daß vom Insolvenzverwalter selektiv die schönen Stücke zu kaufen attraktiver ist als den ganzen Laden mit allen Rechten (und Pflichten) zu übernehmen.

Was das für den Markt und die Mitarbeiter bedeuten wird, läßt sich noch nicht daraus ableiten, das muß die Zeit noch zeigen. Für die Kunden bedeutet es (aus meiner Sicht erwartungsgemäß) ein geordnetes Zusteuern auf ein Ende. Ohne Leute und weitere betriebliche Ressourcen wird der Verwalter die Aufträge nicht mehr abarbeiten können. Für die abnahmenahen Kunden bedeutet das wohl eine baldige Entlassung aus dem Bauvertrag und insofern rechtlich freie Bahn für das Engagieren der fertigstellenden Auftragnehmer. Mit Mängelbehebungen & Co. werden die Kunden in die Röhre schauen. Geld verlieren werden diejenigen Kunden, die Zahlungseinbehalte freigeben und dann mit Quote Gläubiger der berechtigten Anteile dieser Einbehalte werden (wo häufig eine Rechtsverfolgung wegen der damit verbundenen Kosten die schlechtere Alternative zum "Erleiden von Unrecht" ist).

Die Entlassung der Mitarbeiter ist "rechtlich zwingend", wenn der Verfahrensgang keine Fortführungsperspektive oder konkrete Übernahmezusage bietet. Ich vermute als wahrscheinlichsten Weg, daß der Investor (wer war denn das ?) nun frei am Arbeitsmarkt aus ihnen diejenigen auswählt, die er gerne übernommen hätte.
 
P

Papierturm

Heute ist die Insolvenz angemeldet worden. Mit diversen Fristen und Ankündigungen.

Eine hat es meiner Meinung nach in sich.

Ich zitiere:
IN 65/24: In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gussek Haus Franz Gussek GmbH & Co. KG, Euregiostraße 7, 48527 Nordhorn (AG Osnabrück, HRA 130053), vertr. d.: 1. Gussek-Haus Franz Gussek Beteiligungsgesellschaft mbH, Euregiostraße 7, 48527 Nordhorn, [...], hat der Insolvenzverwalter am 01.11.2024 gem. § 208 InsO angezeigt, dass die Insolvenzmasse zur Erfüllung der fälligen bzw. der künftig fällig werdenden sonstigen Masseverbindlichkeiten nicht ausreicht.
Das ist für Insolvenzgläubiger meinem Verständnis nach einer sehr schlechte Nachricht.
 
J

Josefstraße

das Insolvenzverfahren wurde heute eröffnet, Details in den Bekanntmachungen Niedersachsen / AG Nordhorn.

"hat der Insolvenzverwalter am 01.11.2024 gem. § 208 InsO angezeigt, dass die Insolvenzmasse zur Erfüllung der fälligen bzw. der künftig fällig werdenden sonstigen Masseverbindlichkeiten nicht ausreicht."

daß der Investor (wer war denn das ?)
bin leider überfragt. Was man so hört klingt das alles aber alles andere als ernsthaft.
 
Zuletzt aktualisiert 21.11.2024
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