Zuerst lief es ja noch ganz gut, so hatte es zumindest den Anschein. Blöd war nur, dass sich der GU inzwischen mit 2 seiner langjährigen Kompagnons überworfen hatte, so dass nur noch der Klempner übrig blieb. Also musste jemand anderes für die Rohbaufertigstellung gefunden werden: Muhamet. Keine Ahnung, was der konnte, mauern jedenfalls nicht. Das Dach wurde gedeckt, das ging relativ flott und unspektakulär. Nur hätte die Dachfolie, die nun bereits seit 7 Monaten drauf war, erneuert werden müssen. Da habe ich mich aber bequatschen lassen, weil der Dachdecker meinte, die wäre qualitativ besser, als die die er neu drauf machen würde. Ja, was willst du dazu sagen? Und weiter ging es mit dem Trockenbau. Die Dampfsperre und die Unterkonstruktion wurden gemacht, als wir im Urlaub waren, da war schon nichts mehr zu sehen, als wir wieder da waren. Der Trockenbauer war von Mai bis September vor Ort. Mitte Juni kamen die Fenster und da ging das Theater eigentlich los, weil ich mit dem Einbau und der Abdichtung nicht zufrieden war und deshalb von meinem Einbehaltungsrecht Gebrauch gemacht habe. Da kamen dann mehrere böse Mails, wie z.B. dass das Vertrauensverhältnis gestört wäre, weil in der Zeit in der ich im Urlaub war (600 km Entfernung) 2x eingebrochen wurde und wertvolles Werkzeug geklaut wurde und ich ja auch einen Schlüssel habe. Völlig logisch, na klar. Deshalb wolle er jetzt den Bauvertrag kündigen. Das konnte er aber mal vergessen.
Dann kamen die Innenputzer und mehrere Fensterabdichtungsversuche (in Summe 3 Versuche). Kosten für Fenster: 18.000 €, Einbau und Abdichtung Nr. 1: angeblich 10.000 €: Abdichtung Nr. 2: 3.000 €; Abdichtung Nr. 3: 5.000 € . Alle für die Katz.
Vorher ist aber noch Muhamet mit einem Vorschuss von 10.000 € abhanden gekommen, aber nicht ohne uns noch den falschen Außenputz auf die Hausvorderseite aufzubringen, nämlich Kleber statt Leichtputz.
Alles vom GU finanziert, der aber nun Probleme bekam.
Seit September gab es einen externen Bauberater, der erst als Gutachter vom GU angebracht wurde, dann aber als Bauberater fungieren sollte mit einer 50% Kostenteilung, auf Grund der finanziellen Schieflage des GU aber erst mal komplett von mir bezahlt wurde. Ebenso bezahlte ich inzwischen die bestellte Haustür, die Estrichverlegung und das Material für die Fußbodenverlegung im Keller.
Der Bauberater kam einmal die Woche auf die Baustelle und nahm alle Mängel, die ich ihm zeigte ins Protokoll auf. Bei schwerwiegenden Sachen war sein Dauerspruch: Na das ist aber blöd. Anschließend verschwand er wieder, bis die Woche drauf. Keine Mängelrüge, keine Fristsetzung, kein gar nix außer dem Protokoll. Wenns richtig Ernst wurde, war er nicht erreichbar und das über Tage.
So z.B. als die Fußbodenheizung im EG und OG gelegt wurde. GU kam mit Klempner und Helfer am Mittwoch. Am Freitagvormittag- ich brachte wie jeden Tag Kaffee- fragte er mich nach der Bezahlung der nächsten Rechnung, worauf ich ihm sagte, erst nach Mängelabstellung. Daraufhin rastete er aus und forderte den Klempner und Co. zum sofortigen Verlassen der Baustelle auf. Er ließ den Estrichtermin platzen und ich musste diesen bezahlen. Dann kam das Estrichaufheizgerät, allerdings mit 63 Ampere. Da flog die Sicherung nach 2 Tagen raus und ich musste einen Elektriker holen. Danach (Tag 4) fing das Gerät von vorne an und brauchte dem zufolge länger. Ich teilte dies dem GU mit, daraufhin kam vom Klempner die Mail, dass er die Herausgabe zum ursprünglichen Termin mit Polizeigewalt erzwingen würde. Wieder war der Bauberater nicht erreichbar.
Bis dahin hatten wir vom Klempner noch keinerlei Informationen zur vorgesehenen Wärmepumpe oder Sanitärsachen. Der vertraglich vereinbarte Fertigstellungstermin war aber der 20.11.20. Dafür hatten wir aber mit der Estrichaufheizung gleich einen Wasserschaden, weil die Deppen vergessen hatten, die Hähne zum Spitzboden abzudrehen. Jedenfalls teilte mir der Klempner Ende Oktober per Mail mit, dass er seine Firma zum 31.12.2020 schließt und ob er sich nun um die Wärmepumpe kümmern soll, was ich dann verneinte. Was er gar nicht verstehen konnte, weil doch der 31.12.20 außerhalb des Ausführungszeitraumes wäre. Na klar! So nun war auch noch der Klempner abgesprungen.
Der GU kam ja von außerhalb und übernachtete in der von mir vermittelten Pension und zog dort all abends beim Bier über mich her, von wegen, dass ich die Rechnungen nicht bezahle. Macht sich natürlich im Dorf auch ganz toll.
Nachdem ich ihm nach Fensterabdichtungsversuch Nr. 3 wieder eine Mängelanzeige geschickt hatte, ging er mal wieder an die Decke. Inzwischen hatte ich aber mitbekommen, dass er selber offensichtlich nicht wirklich Ahnung vom Bau hat. Als ich ihn daraufhin fragte, welchen beruflichen Abschluss er hat, antwortete er ….............. Fleischer.
Da wurde mir dann einiges klar!