Ich gebe Dir Recht, aus der Ferne ist es natürlich schwer zu beurteilen und einzuschätzen, da man eben hier ganz viele Ebenen der Kommunikation (Mimik, Verhalten, Stimme ...) nicht hat. Da kann man furchtbar danebenliegen und ein „schönen Tag noch“ war dann tatsächlich so gemeint, wie Du es beschreibst.
Ich wäre da halt als Woanders-schreibender Nachbar etwas expliziter und hätte wohl „ich wünsche Euch noch“ vor „einen schönen Tag“ gesetzt - oder gleich „viele Grüße“, um eben Missinterpretationen zu vermeiden. Aber stimmt schon, mit hinreichend „negativer Einstellung“ könnte man das auch falsch verstehen. Da Hotzenplotz den Nachbarn aber schon etwas anders kennengelernt hat, kann er es sicher am besten einschätzen.
Auch hier bin ich voll bei Dir. Daher schrieb ich ja auch unter 2., dass ich zunächst versuchen würde, herauszufinden, wo der Schuh wirklich drückt, um eben eine gute Basis für eine gute Nachbarschaft zu versuchen wieder herzustellen. Falls ich das nicht geschrieben hatte, so war es anhand der Reihenfolge gemeint. [emoji6]
Kumpelhaft wäre bei mir jetzt auch nicht die erste Wahl, weil das für mich eine Nähe suggeriert, die (noch) nicht da ist und daher für mich Schauspielerei wäre. Empfände als respektlos, und Menschen, die mir was vorspielen, würde ich mit entsprechender Distanz betrachten - wäre hier ggf. kontraproduktiv.
Vielleicht meintest Du aber auch mit „kumpelhaft“ was ich als „locker und normal“ sehen würde, in Abgrenzung zum „Gestelzten und Formalen“, was mMn schnell als oberlehrerhaft und überheblich verstanden werden könnte. Ich würde einfach ganz normal, in stink normaler Sprache mit ihm freundlich über die Sache reden und versuchen rauszuhören, wo denn der Schuh wirklich drückt. Das wäre der Ansatz, wohl wissend, dass es aber auch einen Typ (3) gibt. Aber klar, mit der Grundannahme, dass der Gegenüber eigentlich nichts Böses möchte, kommt man in ganz vielen Fällen am weitesten, aber eben nicht in allen.