Naja, ob der jetzt stellvertretend für die Alterskohorte seiner Zunft steht, sei mal dahingestellt.
Ein Architekt kann ja gerne seine private Meinung haben, aber er lebt letztlich davon, Kunden zu beraten und deren Wünsche zu planen - nicht, sie ihnen auszureden. Und da wird das Einfamilienhaus auch in 30, 40 Jahren noch ganz oben auf der Hitliste stehen, davon bin ich fest überzeugt. Würde mir ein Architekt so kommen, bliebe es beim Erstgespräch.
Es hat ja Gründe, warum die Bevölkerungsmehrheit diese Wohnform bevorzugt und dafür bereit ist, finanziell bis an die Schmerzgrenze zu gehen.
Es werden auch wieder Zeiten kommen, wo weniger Fläche versiegelt wird, weil mehr (gute!) Bestandsimmobilien auf dem freien Markt zu haben sind. Zur Wahrheit gehört übrigens auch, dass in vielen Orten, in denen aktuell reichlich gebaut wird, davor wiederum jahrelang neubautechnisch wenig bis gar nichts passiert ist. Unser Neubaugebiet wurde z. B. in 2019 erschlossen, das Vorgängergebiet in 2000. Zwischendurch ist aber sowohl die Bevölkerung als auch die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze deutlich gewachsen. Die sprudelnden Gewerbe- und Lohnsteuereinnahmen gerne haben zu wollen, aber keine Siedlungsflächen bereitzustellen, weil Klima und so, funktioniert nun mal nicht. Ohne diese Neubaugebiete würde der Wohnungsmarkt im Übrigen noch finsterer aussehen als ohnehin schon, denn in der Regel wird für jedes neue Einfamilienhaus irgendwo eine Wohnung frei.
Das manche derjenigen, die ihre Schäfchen bereits ins Trockene gebracht haben, das alles ziemlich anders sehen, ist natürlich klar.