Hauskauf - Komplizierte Lage

4,80 Stern(e) 10 Votes
Zuletzt aktualisiert 16.11.2024
Sie befinden sich auf der Seite 14 der Diskussion zum Thema: Hauskauf - Komplizierte Lage
>> Zum 1. Beitrag <<

P

pagoni2020

edit: Beim nochmaligen lesen ist mir aufgefallen, dass der Beitrag vielleicht etwas arg einseitig und vereinfacht geschrieben ist. Also bitte nicht zu streng lesen.
Nee, keine Sorge; hier werden u.U. ernsthafte Dinge besprochen, da kanns auch schon mal knistern und Keiner sollte zu schreckhaft sein.
Ich glaube die Kritik war so zu verstehen das "deine" Generation dank des Babybooms in unserer demokratischen Regierung das Glück hat, zu jeder Zeit in ihrem Leben die Mehrheit der Wähler zu stellen und entsprechend eventuell ein gutes Stück des eigenen Wohlstandes auf den Kosten der jüngeren Generation liegt.
Du vermutest wohl, früher seien die Taler vom Himmel gefallen. Es war mein/unser Leben und so haben wir es angenommen, das würde ich Dir genauso raten. Wir waren Flüchtlingskinder, Andere hatten mehr.....na und, Spass hatten wir trotzdem? Hättest Du tauschen wollen? Sicher nicht !
Kollegen, die 5 Jahre früher geboren waren sind damals beruflich in eine Welle gerutscht, wo man sich nur noch durch Suizid vor der Karriere retten konnte, danach war jahrelanger Stopp wegen Wechsel im System. Sollte ich mich deswegen beschweren? War ich zu spät für den "...Boom"? Jeder bekommt sein eigenes Leben, der eine am Ufer des Ganges und der andere in Goldstaub gepudert, was soll ich da zum Babyboom sagen, es geht immer besser aber auch immer schlimmer. Thats it.
Du weißt offenbar wenig über das Früher, ich kann Dir bei Bedarf gerne Umstände nennen die Du niemals erleben möchtest oder musst. Wir waren sicher keine Helden früher, beim besten Willen nicht, aber dieses heutige Gejammer finde ich kaum zu etragen, für mich klingt das oftmals eher nach Lebensuntüchtigkeit, wenn immer die Anderen schuld sind oder es Anderen immer besser geht als einem selbst.
Bauen 1959 und Bauen 2021 hat soviel gemeinsam wie Apfelkuchen mit ner Frikadelle.
Mein 1959 gebautes Eltern-Reihenhaus hatte ca. 90qm auf 3 Etagen, Ölofen, Holzofen im Bad, Baden samstags nacheinander, ansonsten kaltes Wasser. Darin lebten wir mit 2 Familien, also untervermietet wg. chronischem Geldmangel (KFW gabs leider nicht :D ). Unser familienübergreifendes Kinderzimmer für Drei war im Dachspitz OHNE jegliche Dämmung (im Sommer) und Heizung (im Winter), da gabs Wärmflasche. Das nannte man Bauen
Das sind ein paar lustig klingende Beispiele und rückblickend romantisiere ich das manchmal, genauer betachtet war Vieles davon aber demütigend, schmerzhaft und sehr ungerecht. Viele meiner Freunde durften von den Eltern z.B. aus nicht aufs Gymnasium, heute muss das jedes Kind schon wg. der Eltern. Vom erarbeiteten Lehrgeld wurde die Hälfte zuhause abgeben als Kostgeld.
Dennoch war mein Leben schön bzw. habe ich es bestmöglich gestaltet, wie Alle im Bekanntenkreis und Keiner hat so gejammert wie das heute an der Tagesordnung ist, von unseren Eltern hätten wir Nichts eingefordert.
Welches Haus baust Du heute? Mit KNX, Garage, WDVS, Wärmepumpe, Öko-Produkte, natürlich Fußbodenheizung und Kinderbad für die Prinzen uvm? Das ist doch auch toll so und ich freue mich selbst auch für meine Kinder und uns, dass sich so viele Dinge derart gebessert haben. Die Kinde haben heute teilw. Gehälter und Arbeitsrechte, von denen wir niemals geträumt hätten, sie können studieren mit staatl. Hilfe was immer sie wollen. Geh einfach davon aus, dass es früher eben NICHT besser und einfacher war, dann liegst Du ganz richtig.
Deshalb ein möglicher Anspruch der jüngeren Generation an dem Geld der Älteren.
Wovon leitet man diesen "Anspruch" ab, ich bin platt.....einen ANSPRUCH auf meinen Geldbeutel zu Lebzeiten., WOW.
Das Gesetz tut es beim Erben, also NACH dem Tod, von Babyboom lese ich da Nichts. Oder ist es eine vermutete, "moralische" Pflicht weil es die Eltern sind. Was aber, wenn Du das Doppelte verdienst wie Dein Bruder und dieser auch irgendwie "Pech" (irgendein anderer ...boom) gehabt hat, hat dieser Bruder
Die explodierte Anzahl der Altersheimplätze zwischen 1960 zu 2020 könnte Dir zeigen, wie weit sich die jüngere Generation von den Eltern abgelöst hat. Man will (verständlicherweise) maximale Freiheit, Unabhängigkeit von den Alten, wenigste Verpflichtungen aber die Kohle soll schon vor dem Tod fließen, weil man den "Anspruch" fühlt, otmals auch ohne jemals einen Finger dafür krumm zu machen.
Die Heime sind voll von einsamen Menschen, deren Minder in ihren Häusern wohnen; Besuch eher selten wegen Stress:D. Vor der vorzeitigen Erbauszahlung hatten sie irgendwie mehr Zeit:D.......wenns mal wieder möglich ist, dann geh selbst in Altersheime und prüfe, ob ich die Unwahrheit sage.
Bei uns ging Hausbauen seinerzeit nur, weil wir etwas bekommen und dafür verpflichtend etwas gegeben haben aber dieses Geben (Pflege oder Fürsorge) ist heute nicht mehr ganz so hip, weil Viele so im Stress sind. Ich finde es übrigens schade für beide Seiten, ich mag Familie nämlich schon immer sehr gerne.
Die Ungerechtigkeit ist jedem seit langem bekannt, aber es scheint der Großteil der Bevölkerung (wer war das noch gleich?) kein Interesse an einem Wandel zu haben.
Welche ist das genau? Welchen Wandel? Ich erlebe die junge Generation heute eher schnell nervös, wenn sich Wandel bereits im Kleinsten zeigt und man nach Hilfe ruft. Nenn mir doch mal den nötigen Wandel, den ich alter Knochen verhindere oder nicht will bzw. an dem ich Dich hindere ihn auszuführen oder zu leben? Das interessiert mich wirklich !
 
P

pagoni2020

Es mag hier sein, dass @pagoni2020 sich in der Situation befindet, Eure "Eltern"-Generation widerzuspiegeln - Fakt ist aber, dass auch er sich etwas aufgebaut hat.
Exakt. Vom zitierten "Babyboom" wurden weder unsere 8% Bauzinsen bezahlt noch die Fürsorge/Pflege unserer Eltern über 20 Jahre hinweg oder andere unserer Probleme gelöst. Wir haben als FAMILIE profitiert voneinander und wir sind eine lange und teilw. schwierige Verpflichtung eingegangen. Es war wie es war und wir haben da Beste gemacht daraus....mit vielem Stolpern aber eben SELBST und ohne zu Jammern oder weitere Gegenleistung zu fordern !
Die heutige Generation hat vielleicht damit zu kämpfen, geeignetes und bezahlbares Bauland oder Häuser zu finden, aber in der gleichen Situation war auch @pagoni2020 , und er hat es geschaft, ein schickes Grundstück zu finden.
Natürlich hat auch die heutige Generation auch ihre Probleme, ich sehe sie ja auch und höre davon. Aber wem wollen wir es denn vorjammern, unser Gejammer damals hätte auch Niemand hören wollen? Wir konnten nur bezahlbar auf dem Land bauen mit einem Arbeitsweg von 1,5 Std. einfach; ich wundere mich heute, was ich manchmal so als "Anspruch" so lese.
Ich gönne meinen Kinden die maximale Freiheit, sorge für mich selbst und sie für sich. Sehr gerne lasse ich ihnen etwas zurück, so viel wie möglich sogar. Würde ich nicht so denken hätte ich mir leichter eine schicke Jugendstiletage hier in Dreden gemietet und würde mein Geld wild verleben. Wir reden darüber sehr offen aber einen jetzigen Anspruch auf mein Eigentum würde kein Kind fühlen. Da ist wohl etwas schiefgelaufen irgendwo.
 
S

Schelli

Hinzu kommt die verbreitete Angst, der Staat könnte das erwertete Erbe abgreifen, sobald die Eltern ins Pflegeheim müssen. Gibt man nichtn so gerne zu, so ist es aber oftmals, behaupte ich !
Die Pflegeversicherung ist ja auch ein seltsames Konstrukt. Die Leistung läuft in der Regel antiproportional zum Beitrag, denn: Wenn jemand fleißig war, hohe Beiträge geleistet und parallel ein Häuschen abbezahlt hat entsteht für ihn ein entscheidender Nachteil zu jemandem, der keinen oder kaum Beiträge bezahlt hat und noch dazu keine offiziellen Besitztümer hat. Bei meinen Eltern ist Pflege aktuell kein Thema und ich hoffe, dass, sollte der Fall eintreten, wir es ohne Pflegeheim schaffen. Läuft es jedoch anders hätte ich aber gar kein Problem damit, die entsprechende "Vorsorge" freimütig zuzugeben.
 
P

pagoni2020

Die Pflegeversicherung ist ja auch ein seltsames Konstrukt. Die Leistung läuft in der Regel antiproportional zum Beitrag, denn: Wenn jemand fleißig war, hohe Beiträge geleistet und parallel ein Häuschen abbezahlt hat entsteht für ihn ein entscheidender Nachteil zu jemandem, der keinen oder kaum Beiträge bezahlt hat und noch dazu keine offiziellen Besitztümer hat. Bei meinen Eltern ist Pflege aktuell kein Thema und ich hoffe, dass, sollte der Fall eintreten, wir es ohne Pflegeheim schaffen. Läuft es jedoch anders hätte ich aber gar kein Problem damit, die entsprechende "Vorsorge" freimütig zuzugeben.
Das stimmt !
Einerseits ist es gut, dass es sie gibt andererseits kommst Du nicht aus dem Staunen heraus, was damit dann Alles einhergeht. Im Vergleich dazu ist die Genehmigung von Kfw-Zuschüssen wohl ein Kindergeburtstag. Verrückt auch die einzelne Bewertung dessen, was der Person noch möglich scheint bzw. was als Zeit dafür angesetzt wird.
Wie Du schreibst gibt es da vielerlei Kritikpunktem aktuell kenne nich mich da nicht mehr exakt aus. Wenn ich aber den Umgang mit den Pflegekräften im Allgemeinen sehe befürchte ich da eher weniger Gutes.
Am Ende sitzt der altgewordene Mensch da und ist meist hilflos diesen Dingen und Menschen ausgesetzt. Ich finde es toll, dass in einem Sozialstaat inzwischen Vieles für Kinder bzw. deren junge Eltern möglich gemacht wurde und sicher auch noch verbesserungwsürdig ist. Gleiches würde ich mir jedoch auch für unsere ältere Generation wünschen und fände dies genauso erforderlich. Irgendwann kommen wir doch Alle dorthin, mehr oder weniger gesund, das scheint nicht Jedem wirklich bewusst zu sein.
 
Zuletzt aktualisiert 16.11.2024
Im Forum Bauplanung gibt es 4904 Themen mit insgesamt 97892 Beiträgen
Oben