Von Passivhäusern und Plastiktüten und Styroporpelz

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Zuletzt aktualisiert 24.12.2024
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Marvinius II

Marvinius II

Karsten, es geht darum, was innerhalb eines definierten Zeitraumes mit dem Gesamtsaldo(!) aller Biomassenutzung passiert. Ist dieser Null, also innerhalb dieses Zeitraumes soviel nachgewachsen wie verbrannt, ist es neutral.

Wenn die Leute erst verbrennen und dann pflanzen, muss die Welt 50 -100 Jahre ( Wachstum des Baumes ) mit einem Mehr an CO2 auskommen ( und einem weniger an Baum ). Faktor Zeit. Für jeden verbrannten Baum einen neuen zu pflanzen ist unzureichend.
Ein Wald, aus dem man immer nur so viel entnimmt, wie in der Zeit zwischen zwei Entnahmen insgesamt nachwächst, das ist sinnvoll. Aber nicht einen Baum zu verbrennen und dann einen zu pflanzen.

Faktor Zeit: Wenn ein Standardbaum 50 Jahre zum wachsen braucht und du mit Holz heizen möchtest, brauchst du, um neutral zu sein, ein Wäldchen(!), dass nach 50 Jahren Entnahme durch dich die selbe Biomasse an Holz hat wie am Anfang.

Wegen des Faktors Zeit kriegst du einen verfeuerten Baum mit einem gepflanzten Baum nicht CO2 neutral innerhalb sinnvoller Zeiträume. Geht nicht.

Und wenn Zeiträume egal wären, das ist mein Argument, wären auch Öl und Kohle wieder gut. auch die sind Kreislaufprodukte. Auf der Millionen-Jahre-Skala halt.

Dass Holz so viel Besser/ökologischer als Brennstoff ist, wage ich zu bezweifeln, aus diesen Gründen. Auch Grüne erzählen viel Mist, wenn der Tag lang ist. Verfeuern ist einfach nicht das Gelbe vom Ei, egal, wovon.
Zwei Punkte übersehen:

A) Durch einen höheren CO2 Gehalt der Atmosphäre beschleunigt sich das Pflanzenwachstum. Der Zeitraum bis zum Ausgleich wird kürzer

B) Es existieren schon jetzt technische Möglichkeiten CO2 aus der Atmosphäre kurzfristig in Treibstoff zu verwandeln.
(Strom elektrolysiert Wasser, es entsteht Wasser- und Sauerstoff, Wasserstoff kann man großtechnisch mit CO2 zu Methanol, Benzin oder Diesel umsetzen) Damit lässt sich der Kreislauf innerhalb von Minuten schließen.

Punkt B) hat im Moment keine Lobby. Mit der ganzen CO2 und Klimaerwärmungspanik kann man (noch) besser Geld verdienen. Einfach mal nachdenken, nicht nachreden!
 
C

chand1986

Zwei Punkte übersehen:
Nein.

A) Durch einen höheren CO2 Gehalt der Atmosphäre beschleunigt sich das Pflanzenwachstum. Der Zeitraum bis zum Ausgleich wird kürzer
Nein.

B) Es existieren schon jetzt technische Möglichkeiten CO2 aus der Atmosphäre kurzfristig in Treibstoff zu verwandeln.
(Strom elektrolysiert Wasser, es entsteht Wasser- und Sauerstoff, Wasserstoff kann man großtechnisch mit CO2 zu Methanol, Benzin oder Diesel umsetzen)
Ja.

Damit lässt sich der Kreislauf innerhalb von Minuten schließen.
Nein.

-----

Zur Erläuterung:

A) ist verkehrt, weil die Geschwindigkeit eines Prozesses, sagen wir hier mal dc(CO2)/dt nur bei identischen zu verbrauchenden CO2-Mengen etwas über das Verhältnis "der Zeiträume bis zum Ausgleich" aussagen kann. Sie sind aber nicht identisch, wenn man postuliert, mehr CO2 würde hier einen Zeitraum verkürzen ( mehr im Vergleich zu was? ).

Je mehr CO2, desto schneller das Wachstum, aber desto größer auch der nötige Verbrauch bis zum Ausgleich. Da man auf dem Weg dorthin zwangsläufig an der Konzentration vorbeikommt, mit der verglichen werden soll ( ab hier sind die Funktionen identisch ), kann man niemals schneller sein, nur langsamer.
Ergo: Mehr CO2 benötigt immer länger zum "Ausgleich" als weniger.

B) ist halbrichtig. Die Technik existiert, besteht jedoch aus einer Aneinanderreihung schlechter Wirkungsgrade ( Wasserelektrolyse, Brenstofferzeugung mit dem Wasserstoff, Nutzung des Brennstoffes ).
Die Frage ist also, wie groß der CO2-Anteil an der initial einzusetzenden Primärenergie ist, um das CO2 im Kreisprozess zu halten. Hätten wir CO2-freie Energieerzeugung im Überfluss, wäre die Methode tutti.
Mit einem Energiemix, der auch Gas und Kohle enthält, beginnt die Rechnerei. Wie kommt das aus? Weißt du es? Ich behaupte, das ist nichts.
Wirkungsgradketten mit mehreren Schritten führen sehr schnell zu schlechten Gesamtwirkungsgraden. Und nur die sind entscheidend!

Einfach mal nachdenken, nicht nachreden
Mit bestem Dank zurück
 
kaho674

kaho674

Je mehr CO2, desto schneller das Wachstum, aber desto größer auch der nötige Verbrauch bis zum Ausgleich.
Kannst Du für einfache Sterbliche noch mal erläutern?
Gehst Du hier davon aus, dass der Verbrauch an CO2 proportional zum Wachstum ist? Wenn ja, ist das realistisch? Wachstum bei Pflanzen hängt ja nicht nur von CO2 ab...
 
Nordlys

Nordlys

Ich geb zu, hier nun nur noch staunend zuzusehen, weil mein Kielä
Gesamtschulabi Friedrichsort, gleich hinter der Panzerfabrik, das nicht mehr abdeckt.
 
C

chand1986

Ich geb zu, hier nun nur noch staunend zuzusehen, weil mein Kielä
Gesamtschulabi Friedrichsort, gleich hinter der Panzerfabrik, das nicht mehr abdeckt.
Eine einfache Analogie tut es auch.

Wenn du zwei identische Herdplatten für genau 3 Minuten anmachst, eine auf Stufe 9, eine auf Stufe 5, hast du nach Abschalten eine lediglich warme und eine heiße Platte.

Wenn diese nun abkühlen, verliert die heiße Platte zu Beginn im Vergleich zur lediglich warmen viel schneller Temperatur ( in °C pro Minute bspw. ). Dennoch braucht sie länger, um wieder vollständig abgekühlt zu sein, verglichen mit der anderen Platte. Grund: Die Funktionen, die den Temperaturverlust pro Zeit abhängig von der jeweils aktuellen Temperatur beschreiben, sind für beide Platten identisch. Deshalb nutzt es nichts, am Anfang schneller zu sein, weil man heißer war - man ist immer hinterher.

Ersetze "Temperatur" durch CO2, "Abkühlfunktion" durch Pflanzenwachstum und die beiden verschieden heißen Platten durch zwei Zustände mit mehr bzw. weniger CO2.

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Gehst Du hier davon aus, dass der Verbrauch an CO2 proportional zum Wachstum ist? Wenn ja, ist das realistisch? Wachstum bei Pflanzen hängt ja nicht nur von CO2 ab...
Es ist annähernd proportional. Der Grund, dass A) dennoch nicht stimmt, ist ein anderer, oben von mir beschriebener.
 
kaho674

kaho674

Es ist annähernd proportional.
Angesichts der derzeitigen CO2 Verpestung würde das ja implizieren, dass die wenigen unberührten Wäldchen auf der Erde exorbitant wachsen. Da Hätte ich so meine Zweifel. Andere Faktoren, wie z.B. Wasser und einfach Platzmangel / Licht sind da als natürliche Grenze m.E. nicht einfach zu vernachlässigen, selbst wenn man es global betrachtet. Der Regenwald kann nicht in den Himmel wachsen, auch wenn er es regelmäßig versucht. Wo ein Blatt ist, kann kein zweites sein. usw.
 
Zuletzt aktualisiert 24.12.2024
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