Es geht mir nicht um einzelne kleine Gruppen oder Einzelfälle, der allgemeine Durchschnitt ist gemeint. IG Metall hat gute 10 % erhöht andere Bereiche auch. Egal.
Ich weiß, dass und sehe es ja bei meinen Kindern, wo Einkommen und Extras besprochen werden, dass ich manchmal fast erschrecke. Insofern habe ich Deine Aussage mit €900.-/qm einfach mal nur auf mich und meine Generation gemünzt und habe gemerkt, dass dies alleine so nicht stehen sollte.
Preiserhöhungen gehen nie wieder zurück. Akzeptiert es mal und hört bitte auf euch an Details, Kontexten, oder sonst was festzuhalten. Plus, es geht um Baupreise nicht um Zinsen.
Eine ernsthafte Diskussion ohne jeglichen Kontext wird immer sinnfrei und realitätsfern sein.
Dass die allg. Preise in Zahlen steigen sind ist ja nicht erst seit 1990 so, früher war sowieso immer Alles billiger und auch das Gras grüner. Obwohl ich ja damals schon auf Erden unterwegs war habe ich heute nur eher selten das Gefühl, dass die Dinge "früher besser" waren; der finanzielle Aspekt auf jeden Fall nicht aber das hatte in unserem Umfeld auch nicht einen ähnlichen Stellenwert im täglichen Leben.
Man musste aber schon immer (zumindest der überwiegende Teil der Bauherren) sein Geld für den Hausbau von der Bank holen und dann die jeweils gültigen Bauzinsen nicht als Kontext zu sehen zeigt eben das verträumt, verfälschte Bild, das offenbar zu Frust führt.
Sonst könnte man ja sagen, heute ist Alles so toll, weil ja Alle diese hohen Gehälter haben und nicht nur €1.000.- wie früher.
Ich kann verstehen, dass es schwer ist diese Tatsache zu akzeptieren. Die menschliche Psyche ist da nicht drauf getrimmt. Zudem empfindet man es als ungerecht, wenn einer vor 3 Jahren noch für gute 25% weniger gebaut hat.
Nach dieser Betrachtung müsste sich Jeder ungerecht behandelt fühlen, weil es immer andere Zeiten und Situationen gab, in denen einzelne Dinge besser/billiger waren. Leider scheint dieses Negativdenken bereits gesellschaftsfähig zu sein.
"Die Mär von den goldenen Zeiten" aus einer Studie des IWD beschreibt das Thema Bauen Heute und Damals ganz gut.
...es geht um Baupreise nicht um Zinsen.
Niemand leugnet gestiegene (Bau)preise, zumindest ist mir noch keiner in Freiheit über den Weg gelaufen.
Beim Bau 1990 hatte ich fast 10% Bauzinsen, 2021 unter 1%. Wieso sollte das kein Unterschied sein, da werden gestiegene Baupreise ja schon fast zur Nebensache (Vorsicht: Scherz). Als ich damals umschulden konnte von knapp 10% auf knapp 4% war ich glücklich. Das Ganze nicht im Zusammenhang (Kontext) sehen zu wollen führt zwangsläufig zu sinnfreien Diskussionsverläufen.
Zudem empfindet man es als ungerecht, wenn einer vor 3 Jahren noch für gute 25% weniger gebaut hat.
Das geht mir und so manch Anderem ebenfalls nicht so.
Jede Zeit hat seine Chancen, Vor- und Nachteile, so empfinde ich das Leben, sonst müsste ich ja in mir Ungerechtigkeit fühlen, weil ich wiederholt und zu jew. völlig anderen Bedingungen gebaut habe.
Mein Netto-Zuwendungen sind seit 2011 um exakt 10% gestiegen, insofern zähle ich mich sicher nicht zur Haute Volaute, und dennoch fühle ich mich nicht als Verlierer. Es gab solche und solche Zeiten, Jammern oder Klagen ist keine Option für mich, sachliche Kritik dagegen schon.
Ein Einfamilienhaus, wenn selbst genutzt, ist auch keine Wert Anlage, sondern eher Luxus. Insofern ist es da auch eher sinnlos alte Preise von Luxusgütern zu betrauern.
Das ist eine platte, keinesfalls allgemeingültige Aussage, die für Dich persönlich auch so zutreffen kann.
Für uns bedeutet es sogar einen hohen Wert neben dem finanziellen Aspekt, nämlich selbstbestimmt im eigenen Haus zu wohnen. Über die Jahre habe ich verschiedenste Wohnformen gelebt und nun wieder im eigenen Haus fühle ich es als die für uns optimale Form; somit stellt es für uns einen unbeschreiblich hohen Wert dar, für den wir gerne auch mehr Geld bezahlt oder an anderen Stellen verzichtet haben und nicht nachrechnen, ob es sich in Zahlen rechnet.
Somit ist es die für uns beste Anlage von Allen, nämlich die in unser jetziges Leben und insbesondere unser Wohlbefinden.
Unnötigen Luxus aus meiner Sicht sehe ich jeden Tag auf der Straße, in überfüllten Kinderzimmern, Garagen, Restaurants, Urlaubsorten uvm. oder am letzten Samstag in der prallgefüllten Shopping-Mall, wo ich mich fragte, warum sie denn alle hier sind mit ihren angeblich leeren Geldbeuteln.
Wie schon an anderer Stelle erwähnt wurde: Geld ist da, alleine die Frage der Prioritätensetzung ist anders geworden.