Warum gehen die Baupreise nicht runter?

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Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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M

Maulwurfbau

Nicht Alle haben solche Erhöhungen erhalten.
Es geht mir nicht um einzelne kleine Gruppen oder Einzelfälle, der allgemeine Durchschnitt ist gemeint. IG Metall hat gute 10 % erhöht andere Bereiche auch. Egal.

Die Diskussion ist Müßig. Preiserhöhungen gehen nie wieder zurück. Akzeptiert es mal und hört bitte auf euch an Details, Kontexten, oder sonst was festzuhalten. Plus, es geht um Baupreise nicht um Zinsen.

Ich kann verstehen, dass es schwer ist diese Tatsache zu akzeptieren. Die menschliche Psyche ist da nicht drauf getrimmt. Zudem empfindet man es als ungerecht, wenn einer vor 3 Jahren noch für gute 25% weniger gebaut hat.
Wie gesagt, die Diskussion ist im Grunde irrelevant.
Ein Einfamilienhaus, wenn selbst genutzt, ist auch keine Wert Anlage, sondern eher Luxus. Insofern ist es da auch eher sinnlos alte Preise von Luxusgütern zu betrauern.
 
A

Arauki11

Es geht mir nicht um einzelne kleine Gruppen oder Einzelfälle, der allgemeine Durchschnitt ist gemeint. IG Metall hat gute 10 % erhöht andere Bereiche auch. Egal.
Ich weiß, dass und sehe es ja bei meinen Kindern, wo Einkommen und Extras besprochen werden, dass ich manchmal fast erschrecke. Insofern habe ich Deine Aussage mit €900.-/qm einfach mal nur auf mich und meine Generation gemünzt und habe gemerkt, dass dies alleine so nicht stehen sollte.
Preiserhöhungen gehen nie wieder zurück. Akzeptiert es mal und hört bitte auf euch an Details, Kontexten, oder sonst was festzuhalten. Plus, es geht um Baupreise nicht um Zinsen.
Eine ernsthafte Diskussion ohne jeglichen Kontext wird immer sinnfrei und realitätsfern sein.
Dass die allg. Preise in Zahlen steigen sind ist ja nicht erst seit 1990 so, früher war sowieso immer Alles billiger und auch das Gras grüner. Obwohl ich ja damals schon auf Erden unterwegs war habe ich heute nur eher selten das Gefühl, dass die Dinge "früher besser" waren; der finanzielle Aspekt auf jeden Fall nicht aber das hatte in unserem Umfeld auch nicht einen ähnlichen Stellenwert im täglichen Leben.
Man musste aber schon immer (zumindest der überwiegende Teil der Bauherren) sein Geld für den Hausbau von der Bank holen und dann die jeweils gültigen Bauzinsen nicht als Kontext zu sehen zeigt eben das verträumt, verfälschte Bild, das offenbar zu Frust führt.
Sonst könnte man ja sagen, heute ist Alles so toll, weil ja Alle diese hohen Gehälter haben und nicht nur €1.000.- wie früher.
Ich kann verstehen, dass es schwer ist diese Tatsache zu akzeptieren. Die menschliche Psyche ist da nicht drauf getrimmt. Zudem empfindet man es als ungerecht, wenn einer vor 3 Jahren noch für gute 25% weniger gebaut hat.
Nach dieser Betrachtung müsste sich Jeder ungerecht behandelt fühlen, weil es immer andere Zeiten und Situationen gab, in denen einzelne Dinge besser/billiger waren. Leider scheint dieses Negativdenken bereits gesellschaftsfähig zu sein.
"Die Mär von den goldenen Zeiten" aus einer Studie des IWD beschreibt das Thema Bauen Heute und Damals ganz gut.
...es geht um Baupreise nicht um Zinsen.
Niemand leugnet gestiegene (Bau)preise, zumindest ist mir noch keiner in Freiheit über den Weg gelaufen.
Beim Bau 1990 hatte ich fast 10% Bauzinsen, 2021 unter 1%. Wieso sollte das kein Unterschied sein, da werden gestiegene Baupreise ja schon fast zur Nebensache (Vorsicht: Scherz). Als ich damals umschulden konnte von knapp 10% auf knapp 4% war ich glücklich. Das Ganze nicht im Zusammenhang (Kontext) sehen zu wollen führt zwangsläufig zu sinnfreien Diskussionsverläufen.
Zudem empfindet man es als ungerecht, wenn einer vor 3 Jahren noch für gute 25% weniger gebaut hat.
Das geht mir und so manch Anderem ebenfalls nicht so.
Jede Zeit hat seine Chancen, Vor- und Nachteile, so empfinde ich das Leben, sonst müsste ich ja in mir Ungerechtigkeit fühlen, weil ich wiederholt und zu jew. völlig anderen Bedingungen gebaut habe.
Mein Netto-Zuwendungen sind seit 2011 um exakt 10% gestiegen, insofern zähle ich mich sicher nicht zur Haute Volaute, und dennoch fühle ich mich nicht als Verlierer. Es gab solche und solche Zeiten, Jammern oder Klagen ist keine Option für mich, sachliche Kritik dagegen schon.
Ein Einfamilienhaus, wenn selbst genutzt, ist auch keine Wert Anlage, sondern eher Luxus. Insofern ist es da auch eher sinnlos alte Preise von Luxusgütern zu betrauern.
Das ist eine platte, keinesfalls allgemeingültige Aussage, die für Dich persönlich auch so zutreffen kann.
Für uns bedeutet es sogar einen hohen Wert neben dem finanziellen Aspekt, nämlich selbstbestimmt im eigenen Haus zu wohnen. Über die Jahre habe ich verschiedenste Wohnformen gelebt und nun wieder im eigenen Haus fühle ich es als die für uns optimale Form; somit stellt es für uns einen unbeschreiblich hohen Wert dar, für den wir gerne auch mehr Geld bezahlt oder an anderen Stellen verzichtet haben und nicht nachrechnen, ob es sich in Zahlen rechnet.
Somit ist es die für uns beste Anlage von Allen, nämlich die in unser jetziges Leben und insbesondere unser Wohlbefinden.
Unnötigen Luxus aus meiner Sicht sehe ich jeden Tag auf der Straße, in überfüllten Kinderzimmern, Garagen, Restaurants, Urlaubsorten uvm. oder am letzten Samstag in der prallgefüllten Shopping-Mall, wo ich mich fragte, warum sie denn alle hier sind mit ihren angeblich leeren Geldbeuteln.
Wie schon an anderer Stelle erwähnt wurde: Geld ist da, alleine die Frage der Prioritätensetzung ist anders geworden.
 
M

MachsSelbst

Die Bauzinsen waren hoch in den 90ern, ja. Allerdings waren auch die Zinsen auf Spareinlagen, gemessen an heutigen Maßstäben, exoribant.
Es gab diese Sparbriefe, wo man sein Geld auf 5 oder 10 Jahre festlegen konnte. Da gabs dann auch 10% drauf und am Ende nochmal nen stattlichen Bonus.
Und ganz wichtig:
Die Sparzinsen lagen deutlich höher als die Inflation. Sparen lohnte sich also...
Auch die Löhne sind damals noch ordentlich gestiegen. IG Metall:
1990 6%
1991 6,7%
1992 5,4%

In den Jahren danach dann etwas gemäßtiger. Aber ab 1995 lag die Inflation dann auch unter 2,3%... bis 2021...
So konnte man gut Eigenkapital aufbauen und musste dann nur noch relativ geringe Summen, zu hohen Zinsen, finanzieren.

Wirklich gut war die Situation nur für diejenigen, die um 2010 herum noch zu günstigen Baukosten und niedrigen Zinsen gebaut haben.
Ende der 2010er Jahre standen dann sehr niedrige Zinsen immens gestiegenen Baukosten gegenüber... und wer da gebaut hat, dem grätscht jetzt die Inflation in die Beine... denn die Lebenshaltungskosten sind massiv gestiegen.

Und natürlich haben sich auch die Erwartungen ans Leben verschoben. Die wenigsten möchten heute noch 20 Jahre lang einzig und allein für ihr Häuschen leben, arbeiten und auf alles andere verzichten.
 
H

hauskauf1987

Ich verstehe nicht warum man sich die Illusion macht, dass Preise wieder runter gehen. Alles was im Zuge einer Inflation hochgegangen ist, geht nie wieder runter. Außer der Staat gerät in eine starke Deflation, oder es gibt eine Währungsreform aufgrund von Hyperinflation o.Ä., dann wird aber auch kaum einer Bauen, dann ist nämlich die Sache am dampfen für alle.

Dafür muss man ja nur in die Geschichte schauen. Ist irgendein Preis aus den 90er Jahren jemals wieder gekommen? Für irgendein Produkt? Nope.

Ein kg Butter hat 1998 4,80€ gekostet, 2007 5,58€, 2013 6,24€, 2018 8,10€ und heute in etwas 11-13€. Das gilt im Mittel auch für alles andere.
Der ganze Thread ist einfach irrelevant, mMn.
Im Grundsatz richtig, zumal auch die Löhne strak steigen (zurecht)
Materialpreise haben sich stabilisiert, wenn die Zinsen jetzt nochmal nen Schwung machen werden mehr Menschen bauen (können)
 
B

Buchsbaum066

Das Hauptproblem ist doch die Geldentwertung. 200 DM sind nicht mehr 100 Euro sondern nur noch 30 Euro.
Ihr habt immer noch nicht verstanden, dass primär nicht die Preise gestiegen sind sondern ihr immer weniger für das Geld, in dem Fall Euro, bekommt.

Kroatien ist das beste Beispiel. Mit der Euro Einführung 2023 sind alle Preise explodiert. Und vieles hat sich mehr als verdoppelt. Praktisch über Nacht. Weil sich die Kroaten eine marode Weichwährung ans Bein gebunden haben.

Deutschland hatte die stabilste Währung auf der Welt. Die DM war überall anerkannt. Ein Monatsverdienst war im Durchschnitt 4 -5 Unzen Gold.
Heute ist es nicht mal mehr eine ganze Unze.

Mit der DM waren wir überall auf der Welt angesehen und für uns war es aufgrund unserer stabilen Währung auch entsprechend günstig.
Heute haben wir italienische, französische oder griechische Verhältnisse.

Mittlerweile haben wir in Deutschland die längste Lebensarbeitszeit und die niedrigsten Renten. Wir haben die geringste Wohneigentumsquote
nach der Schweiz in Europa. Rumänien hat mehr als 95 Prozent Eigentumsquote während in Deutschland 53 Prozent kein Wohneigentum besitzen.

Insofern muss man sagen, dass die Baupreise in Euro steigen. In Gold oder Bitcoin oder Aktien gerechnet dann eher sinken.
Möglicherweise sinken sie auch in US Dollar. Noch vor 20 Jahren war es sehr beliebt mit Fremdwährungskrediten seinen Hausbau zu finanzieren.

Denn auch der Vermögensaufbau gerade der jungen Generation ist schwierig geworden. Hohe Steuerlast einhergehend mit geringen Renditen bremsen die Bildung von Eigenkapital natürlich extrem aus. Sieht man hier im Forum sehr gut. Auch ein Aspekt ist das sinkende Rentenniveau in Deutschland. Wo früher Oma oder Opa nochmal ordentlich Geld zuschießen konnten, da ist es halt auch bei vielen knapp.

Und wer heute das Glück hat zu Erben, der muss oft das Familienerbe welches Generationen aufgebaut wurde, für den Neubau einbringen.

Leider hält die Uhr des Lebens nicht an und man muss die Situation so nehmen wie sie ist. Kaum wer kann und will 20 Jahre warten bis sich mal ein Markt dreht.

Es gibt aus meiner Sicht, auch wenn es hier wieder zu massiven Diskussionen führen wird, nur einen sinnvollen Weg.

Bestehendes Eigenkapital in Gold anlegen und jeden Monat physisch zukaufen. 1 Unze mindestens. Ich gehe davon aus, dass in Anbetracht der weiteren Ausweitung der Staatsschulden und der weiter extensiven Geldentwertung in Euro man in spätestens 3 -5 Jahren ein Haus für unter 100 Unzen Gold bauen wird. Wie schon erwähnt, in Gold sind die Immobilienpreise gecrasht.
 
B

Buchsbaum066

Im Grundsatz richtig, zumal auch die Löhne strak steigen (zurecht)
Materialpreise haben sich stabilisiert, wenn die Zinsen jetzt nochmal nen Schwung machen werden mehr Menschen bauen (können)
Mein Lohn ist seit 5 Jahren nicht gestiegen. Die Mehrzahl der Beschäftigten hat real keine Lohnsteigerungen gesehen.
Mag sein, dass es bei Tarifbetrieben höher gegangen ist. Das sind aber nicht die Mehrheit der Betriebe. Steigende Abgaben wie Pflege und Krankenkassen-Beiträge ab 2025 fressen ja neben der kalten Progression auch wieder einen erheblichen Teil der Lohnerhöhungen auf.

Das einst versprochene Klimageld, die Erhöhung des Kindergeldes oder die Entschärfung der kalten Progression wurde ja gerade abgesagt.
Die Zinsen werden sicher einen Schwung machen, allerdings nach oben.
 
Zuletzt aktualisiert 15.11.2024
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