Wie habt ihr Meinungsverschiedenheiten mit dem Partner gelöst?

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A

Altai

Ich bin da ganz bei @chand1986, dem ist nichts hinzuzufügen.
Um es unmissverständlich zu sagen: Ich halte Dankbarkeit für einen untauglichen Ersatz für Wertschätzung. Das sind zwei grundverschiedene Konzepte. Dankbarkeit ist von unten nach oben gerichtet. Wertschätzung ist auf gleicher Höhe angesiedelt.
Die von @Farilo in den Ring geworfene Dankbarkeit stand in Verbindung mit Bescheidenheit und deshalb habe ich das eher auf die materielle Ebene bezogen.

@Müllerin nun wiederum ist ihrem Mann dankbar, weil er sie so liebt, wie sie ist? Für mich ist das ein sich kleinmachen, als ob sie es nicht wert wäre? Sagt sie, sie wertschätzt seine Toleranz gegenüber ihren Macken, ist es gleichberechtigt.

Wenn ich jemand dankbar bin, dann weil ich ihm was schuldig geblieben bin, weil er mehr getan hat, als ich zurückgeben kann. Deshalb bin ich sehr ungerne dankbar.
 
Nordlys

Nordlys

Es gibt unverdientes Glück, dafür bin ich dankbar: gesunde Kinder, meine Frau gefunden zu haben, manches, was sich im Beruf so gefügt hat, wie es eben günstig war. Diese Dankbarkeit ist durchaus religiös und 1ne ganz andere Ebene als das Farilo beschreibt. K.
 
Climbee

Climbee

Ich finde Chand beschreibt das ganz gut: Dankbarkeit ist ein "Niveauunterschied", Wertschätzung ist auf gleicher Augenhöhe.
Deswegem echauffieren sich hier wohl so viele über Farilos Einstellung (ich ja auch).

Das stimmt auch für die "religiöse" Dankbarkeit wie sie Nodlys anspricht - das ist ja auch irgendwie devot: danke, daß ich so unverschämtes Glück hatte (im Inneren hör ich den Zusatz "obwohl ich es nicht zwingend verdiene"). Was ich nicht bei allem so sehe - Dankbarkeit, weil man gesunde Kinder hat - klar, da hat man nicht soviel Einfluß, das ist wirklich ein gnädiges Schicksal. Die nette Frau? Naja, Nordlys, da mußtest du aber auch nett gewesen sein, damit sie Gefallen an dir gefunden hat - in dem Fall wäre mir persönlich die gegenseitige Wertschätzung - man weiß, was man am anderen hat - wichtiger.
Von nichts kommt nichts - auch hier!

Was für mich halt gar nicht geht ist, aufgrund finanzieller Überlegenheit Dankbarkeit und das Recht auf einsame Entscheidungen einzufordern. Hat für mich mit meiner Vorstellung einer Partnerschaft einfach nichts zu tun.
Schon gar nicht, wenn der andere Partner seine Leistung in Form von Kinderaufzucht, Haushalt, Pflege etc. durchaus einbringt, aber dafür halt keinen monetären Ausgleich erhält. Aber auch wenn ein Partner einfach mehr Geld hat und das einbringt, dann heißt das für mich noch lange nicht, daß der dann automatisch das letzte Wort haben darf. Das ist in meinen Augen für eine Partnerschaft einfach kontraproduktiv. Wir bauen UNSER Haus, wir finden dafür auch GEMEINSAM eine Entscheidung - da gibt mal der eine, mal der andere nach. Und das hat nichts damit zu tun, wer das Geld hat.
Was NICHT damit zusammen hängt, wie die Besitzverhältnisse geregelt sind (für den Fall der Trennung, aber auch nur dann ist es relevant)

Wer allerdings eine Partnerschaft in Form des Sugar Daddys mag - also er hält sein Püppchen aus und die hat aus Dankbarkeit daß er sein Füllhorn über sie ausgießt, entsprechend anpassungsfähig zu sein - naja, dann mag das mit der Dankbarkeit klappen (um gender-neutral zu bleiben: geht umgekehrt natürlich auch).

Ich will das nicht, ich will einen gleichberechtigten Partner und Entscheidungen auf Augenhöhe treffen - auch wenn das mitunter längere Auseinandersetzungen bedeutet. Wir haben immer einen Konsens gefunden. Und wenn das nicht so wäre, man sich über jede Kleinigkeit streitet und keine Einigung in Sicht ist, dann würde ich mir mal ganz andere Gedanken über diese Partnerschaft machen.
Aber neverever würde ich meinem Mann sagen: hör zu, ich hab hier das Geld, also halt die Klappe und akzeptiere meine Entscheidungen und sei gefälligst dankbar dafür!
 
H

HilfeHilfe

Abgerechnet wird immer wenn die Kinder aus dem Haus sind . Dann gibt’s meistens die große Leere . Hier entscheidet sich welches Modell besser ist . Die , die da wo alles gemeinsam offen hatten oder 2 Individuen mit jeweils Konten usw . Ich denke die letztere Fraktion wird sich bis aufs Blut zoffen als meins und deins sollte es zu einer Trennung kommen . Die hier beschriebenen Pärchen pro kontotrennung haben ja ein Riesen EGO und einen Partner mit Riesen EGO. Das EGO besitze ich zwar auch aber liebe meine Familie . Es wird nichts beiseite geschafft
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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