Neid auf unkreative, protzige Flächenversiegelung in anthrazit-grau-weiß ohne Zukunftperspektive? Eher nicht. Aber danke für das beliebteste Totschlagargument der Deutschen.
Hier kann man fast täglich nachlese, wie versucht wird, Bebauungspläne auszuhebeln. Selbst bei großzügiger Geschossflächenzahl. Ich glaube nicht mehr an Weitsicht, Verantwortungsgefühl und Vernunft.
Nun ja: Ich finde Bebauungspläne gut - und die sollen auch nicht ausgehebelt werden. Und ich stelle trotzdem bei dir fest, dass du DEINE Vorstellungen auf alle anderen übertragen möchtest. Wer das nicht "zulässt" ist "böse" und zerstört die Welt. Kann man so machen. Muss man nicht.
Verdichtetes Bauen (einen Punkt, den du erwähnt hast), finde ich zum Beispiel gut und sinnvoll. Vorhandenes Bauland soll sinnvoll und optimal genutzt werden. Es sind dann eben oftmals solche Leute, welche angeblich "weit" denken, die dann Bauplätze für Enkel und Urenkel "in Reserve" halten - und dann schockiert sind, dass ja gar keinen von denen an dem Ort bauen, geschweige denn wohnen will. Zudem muss differenziert werden zwischen Stadt/Agglomeration und "ländlich/dörflich". Die Ausgangslage ist da nämlich ziemlich different.
Ach noch was: Auch ein 150m2-Haus ist "Flächenversiegelung". Und deine Aussage von "protzig" unterstreicht deinen Neid sowie deine Unfähigkeit, auch andere als deine Vorstellungen eines Hauses zu akzeptieren auf plakative Weise. Nachhaltig bauen geht auch ohne 08/15-Büntzli-Haus (entschuldige mich für den Ausdruck: Jeder kann bauen wie er will): Durch gute Isolation, nachhaltiges Heizsystem, nicht zu grosse Grundstück usw. Unser "protziges" Haus ist überall begrünt (jede Dachfläche), das Wasser wird gesammelt und genutzt - nur so zum Beispiel.