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Benny85
Wenn einer mein Haus, so wie ich es haben will, nicht planen möchte, plant es ein anderer - völlig in Ordnung. Da ich selber einen Bauarchitekten in der Familie habe, ist mir jedoch nicht unbekannt, dass dieser Beruf viel von Empfehlungen und Referenzen lebt... tja, das ist dann natürlich blöd...
Passivhaus, Mehrfamilienhaus, Öko-Holzhaus, alles schön und gut, aber das Hauptgeschäft ist und bleibt nun mal die junge Familie mit begrenztem Budget, die in die eigenen vier Wände will und zwar in das 1.) Einfamilienhaus auf dem 2.) eigenen Grundstück. Wenn ein Architekt das nicht nötig hat, prima, dann freuen sich eben 10 andere, die mich und meine Motivation idealerweise besser verstehen. Ganz einfach.
Ich denke die Wahrheit liegt da irgendwo in der Mitte. Ja, die meisten Objekte die gebaut werden sind die typischen Familien-Einfamilienhaus, aber die Nachfrage nach ökologischer Bauweise steigt eben auch in dem Bereich, da ist es nur folgerichtig, wenn sich Architekten auf sowas spezialisieren. Für die großen Architekturbüros ist das Einfamilienhaus-Geschäft meines Erachtens tatsächlich nur Zubrot.Das stimmt aber nicht so.
Mein Neffe (der oben erwähnte Architekt) meint, dass die Einfamilienhaus nur eine Nebenbeschäftigung für viele gute Büros sind. Sie suchen sich Kunden aus, die zu 99% das akzeptieren, was das Büro entwirft. Das Hauptgeschäft sind öffentliche Gebäude, Städteplanung, Wettbewerbe...
Mit großen Sachen wird Geld verdient.
Die 0815 Familie geht entweder zu einem GU, "entwirft" ihr Haus mit einem Zeichenknecht mit der kleinen Bauvorlageberechtigung oder nimmt gleich ein fertiggeplantes Holzständerhaus.
Der Preisdruck und Flächenmangel wird sicher auch dazu führen, das sich immer mehr Architekten auf Raumsparkonzepte beim Bauen spezialisieren werden, ich kann mir vorstellen, das das auch ein interessantes Betätigungsfeld für kreative Köpfe ist.
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