Grundstückspreise und Bodenrichtwert und Tipps zur Grundstückssuche

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H

hampshire

Noch ein Vorschläge zur erfolgsversprechenden Suche (auf einen vorangegangenen wolltest Du wohl nicht eingehen):
  • Miete Dir in den bevorzugten Gegenden eine Plakatwand, mache Dich sympathisch als Nachbar und rufe zur Kontaktaufnahme auf.
  • Besuche die öffentlichen Sitzungen der Bauausschüsse. Da sitzen Menschen wie Du und ich. Du bekommst Infos und Kontakte.
  • Stelle Dich an einem Wochenende an den Würstchenstand an einen Baumarkt und spendiere jedem für einen Tipp ein Getränk und eine Wurstsemmel.
  • Erstelle eine Facebookseite oder Instagram Story zu Deiner Grundstückssuche und berichte von Deinen Aktionen und Erfahrungen, schaue, dass Du Traffic darauf bekommst, die bezahlte regionale Werbung kostet nicht viel.
Mache etwas Außeralltägliches, falle auf und erzeuge Reichweite. Eigen-Marketing eben.

Wenn Du nicht die finanziellen Ressourcen hast mit "Brute-Force" die anderen Suchenden auszustechen, brauchst Du eine andere Strategie. Neben den Finanzstarken gewinnen die Kommunikatoren, die Einfallsreichen und die Sympathischen häufiger als diejenigen, die machen was alle machen.
Du hast ja schon angefangen nach anderen Lösungen zu suchen, in dem Du hier nachfragst. Würze Dein bereits gut strukturiertes Vorgehen mit Herz, Phantasie und Strategie.

Zur Kritik an der Situation:
Wohraumknappheit bekämpft man doch nicht mit Verteilungspolitik. Ausweisung von mehr Bauland hätten Kommunen ebenfalls in der Hand.
In der singulären Betrachtung der Wohnraumknappheit in Bezug auf Einfamilienhäuser wäre das Ausweisen von mehr Baugebiet eine Lösung für Menschen in genau Deiner Situation.
In der Betrachtung der Wohnraumknappheit als gesellschaftliche Herausforderung geht es um wesentlich mehr, z.B. um Teilhabe und Ressourcenumgang - hier kommt man um Idee eines Ausgleichs für Finanzschwächere nicht drum herum. Ob man das dann "Verteilungspolitik" nennt oder wie auch immer.
Warum wird sowas heute nicht mehr gemacht?
  • Weil das ausgesprochen dumm wäre. Wir würden weiter ungezügelt Flächen versiegeln und uns unserer Lebensgrundlage berauben. Nach mir die Sintflut.
  • Weil das hochgradig unsozial wäre. Die Stärkeren können sich nehmen was sie wollen ohne die Konsequenzen mitzufinanzieren, die Schwächeren gucken dann noch mehr "in die Röhre" als jetzt schon.
  • Weil es für einen in Zusammenhängenden Menschen absurd ist, Probleme mit ihrer Ursache zu bekämpfen oder zu erwarten, dass sich etwas verbessert, wenn man einfach weiter macht wie zuvor.
 
B

Benny85

Noch ein Vorschläge zur erfolgsversprechenden Suche (auf einen vorangegangenen wolltest Du wohl nicht eingehen):
  • Miete Dir in den bevorzugten Gegenden eine Plakatwand, mache Dich sympathisch als Nachbar und rufe zur Kontaktaufnahme auf.
  • Besuche die öffentlichen Sitzungen der Bauausschüsse. Da sitzen Menschen wie Du und ich. Du bekommst Infos und Kontakte.
  • Stelle Dich an einem Wochenende an den Würstchenstand an einen Baumarkt und spendiere jedem für einen Tipp ein Getränk und eine Wurstsemmel.
  • Erstelle eine Facebookseite oder Instagram Story zu Deiner Grundstückssuche und berichte von Deinen Aktionen und Erfahrungen, schaue, dass Du Traffic darauf bekommst, die bezahlte regionale Werbung kostet nicht viel.
Mache etwas Außeralltägliches, falle auf und erzeuge Reichweite. Eigen-Marketing eben.

Wenn Du nicht die finanziellen Ressourcen hast mit "Brute-Force" die anderen Suchenden auszustechen, brauchst Du eine andere Strategie. Neben den Finanzstarken gewinnen die Kommunikatoren, die Einfallsreichen und die Sympathischen häufiger als diejenigen, die machen was alle machen.
Du hast ja schon angefangen nach anderen Lösungen zu suchen, in dem Du hier nachfragst. Würze Dein bereits gut strukturiertes Vorgehen mit Herz, Phantasie und Strategie.
Interessante Tipps, danke dafür.

Zur Kritik an der Situation:

In der singulären Betrachtung der Wohnraumknappheit in Bezug auf Einfamilienhäuser wäre das Ausweisen von mehr Baugebiet eine Lösung für Menschen in genau Deiner Situation.
In der Betrachtung der Wohnraumknappheit als gesellschaftliche Herausforderung geht es um wesentlich mehr, z.B. um Teilhabe und Ressourcenumgang - hier kommt man um Idee eines Ausgleichs für Finanzschwächere nicht drum herum. Ob man das dann "Verteilungspolitik" nennt oder wie auch immer.

  • Weil das ausgesprochen dumm wäre. Wir würden weiter ungezügelt Flächen versiegeln und uns unserer Lebensgrundlage berauben. Nach mir die Sintflut.
  • Weil das hochgradig unsozial wäre. Die Stärkeren können sich nehmen was sie wollen ohne die Konsequenzen mitzufinanzieren, die Schwächeren gucken dann noch mehr "in die Röhre" als jetzt schon.
  • Weil es für einen in Zusammenhängenden Menschen absurd ist, Probleme mit ihrer Ursache zu bekämpfen oder zu erwarten, dass sich etwas verbessert, wenn man einfach weiter macht wie zuvor.
Das mit der Flächenversiegelung verstehe ich. Andererseits ziehen die Menschen nun mal dahin, wo die Arbeit ist, es werden ja dafür anderswo Flächen frei, die man ja auch wieder renaturieren könnte. Eine andere Maßnahme wäre ein Bebauungs- und Eigennutzungszwang, wie das ja mittlerweile bei kommunaler Vergabe von Bauland schon geschieht, aber das müsste man auch mal auf bestehende Baugrundstücke ausweiten. Die Leute horten Baugrundstücke und vererben sie immer weiter, ohne sie je zu nutzen. Würde auch die Spekulation eindämmen und wäre aus meiner Sicht deutlich sozialer, als einfach alle Ortsfremden auszuschließen.

Deinen Zweiten Punkt kann ich nicht nachvollziehen, bzw. sehe ich das anders. Kommunales Bauland kann doch nach sozialen Gesichtspunkten vergeben werden. Der Status quo mit der künstlichen Baulandverknappung und dem Zulassen der Spekulation führt doch dazu, dass die Preise immer weiter steigen und man selbst mit zwei guten Gehältern genau überlegen muss, ob man sich Immobilieneigentum überhaupt leisten kann. Wer weniger hat, ist Zeit seines Lebens Mietsklave und finanziert den Lebensstil anderer. Mein Vater war damals Alleinernährer der sechsköpfigen Familie. Wäre es damals wie heute gewesen, hätte jeder Bankangestellte einen Lachkrampf bekommen, wenn er mit seinem Bauvorhaben um die Ecke gekommen wäre.
 
11ant

11ant

Von @Tolentino wurde es schon nahe an dem was ich meine erklärt. Wenn man sich einen Aufpunkt gesucht hat, schaut man in den entsprechenen Gegenden zu Fuß. Daß man sich dabei die Sohlen durchlaufen solle, habe ich nie propagiert. Meinen Barthel-Tipps füge man noch die von @hampshire hinzu, dann sollten am Erfolg schon nicht mehr viele Wege vorbeiführen.
 
H

hampshire

Andererseits ziehen die Menschen nun mal dahin, wo die Arbeit ist, es werden ja dafür anderswo Flächen frei, die man ja auch wieder renaturieren könnte.
Das spricht ja dafür, dass man sich Gedanken darüber macht wo die Arbeit ist. Leider werden keine Flächen frei und eine Fläche, auf der ein Baufahrzeug gewütet hat kann erst durch die nächste Eiszeit renaturiert werden. Nur weil irgendwas Grünes wächst sind die Schäden im Boden nicht beseitigt. Haute wissen wir das mit Bestimmtheit, vor einigen Jahrzehnten waren wir da noch ahnungslos und haben daher auch andere Entscheidungen getroffen.
Kommunales Bauland kann doch nach sozialen Gesichtspunkten vergeben werden.
Das stimmt in Grenzen, denn Bauland kann man nicht ohne Verdichtung betrachten. Für Dich und mich, die wir uns ein Haus leisten können ist das super, dass wir Land kaufen und uns eine große Versiegelung für wenig Menschen leisten können. Für die Gesellschaft ist es besser das Verhältnis von Wohnendem zu versiegelter Fläche zu überdenken. In diesem Sinne bin ich mit eminem Hauskonzept sogar ein ganz schlechtes Vorbild. Würde man die kosten für eine Flächenversiegelung auf den Versiegeler (Bauherrn) umlegen könnte wohl kaum einer mehr bauen. Also mischt man das Verhältnis und gibt nicht mehr so viele Flächen zum Versiegeln für Einzelne frei.
Der Status quo mit der künstlichen Baulandverknappung und dem Zulassen der Spekulation führt doch dazu, dass die Preise immer weiter steigen und man selbst mit zwei guten Gehältern genau überlegen muss, ob man sich Immobilieneigentum überhaupt leisten kann.
Die Verknappung ist nicht künstlich, sondern notwendig. Eine Not soll gewendet werden. Dabei entsteht eine andere Not (Kosten für Bauherrn), die als geringer eingeschätzt wird. Das Konzept des Einfamilienhauses wird auf Dauer nicht für die Masse funktionieren. Rein mathematisch. Politisch ist es daher richtig sich darüber Gedanken zu machen. Dass ich das aus meiner persönlichen Sicht doof finde steht auf einem anderen Blatt. Ich finde auch Regenwetter doof, weiß aber, dass es nötig ist.

Ich weiß, dass ich mich hier auf scheinbar dünnem Eis bewege, da ich selbst ein Haus mit eher größerem Grundstück bewohne und mein eigenes Handeln nicht in aller Konsequenz am Gemeinwohl ausrichte. Ein Gelegenheitsraucher, der sagt, dass rauchen ungesund ist und dennoch hin und wieder zur Zigarette greift ist mir allemal lieber als ein Raucher, der wider besseren Wissens versucht sich zu rechtfertigen, indem er postuliert, dass rauchen eine tolle Sache ist und die Auswirkungen negiert. Man möge die Steine fliegen lassen.
 
K

Kati2022

Ich habe einen jungen Architekten in der Familie. Er absolvierte eine Kunstakademie und arbeitet jetzt in einem sehr renommierten Architekturbüro, das ausschließlich Holzhäuser (auch öffent. Gebäude) entwirft.
Als ich vor kurzem mit ihm über unsere Hausplanung sprach, dachte ich, mich trifft der Schlag:
• Haus? Wozu ein Haus? Du hast dich ne 4-Zimmer-Wohnung!
•170m2? Bist du bekloppt?
• Doppelgarage? Den Boden für eine Autoabstellfläche verdichten? Ein NO GO!
• Balkon? Geht nicht, zu unwirtschaftlich!
• Dachgaube? Kein Platz für Photovoltaik-Anlage!
• Erker mit Flachdach? Nur Wärmeverlust uns keinen Mehrwert!

Die jungen Architekten sehen in den Einfamilienhäusern keine Zukunft mehr. Bestandsgebäude sollen erneuert und Baulücken bebaut werden. Neubaugebiete sind sowieso OUT :rolleyes:.
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Benny85

Das spricht ja dafür, dass man sich Gedanken darüber macht wo die Arbeit ist. Leider werden keine Flächen frei und eine Fläche, auf der ein Baufahrzeug gewütet hat kann erst durch die nächste Eiszeit renaturiert werden. Nur weil irgendwas Grünes wächst sind die Schäden im Boden nicht beseitigt. Haute wissen wir das mit Bestimmtheit, vor einigen Jahrzehnten waren wir da noch ahnungslos und haben daher auch andere Entscheidungen getroffen.

Das stimmt in Grenzen, denn Bauland kann man nicht ohne Verdichtung betrachten. Für Dich und mich, die wir uns ein Haus leisten können ist das super, dass wir Land kaufen und uns eine große Versiegelung für wenig Menschen leisten können. Für die Gesellschaft ist es besser das Verhältnis von Wohnendem zu versiegelter Fläche zu überdenken. In diesem Sinne bin ich mit eminem Hauskonzept sogar ein ganz schlechtes Vorbild. Würde man die kosten für eine Flächenversiegelung auf den Versiegeler (Bauherrn) umlegen könnte wohl kaum einer mehr bauen. Also mischt man das Verhältnis und gibt nicht mehr so viele Flächen zum Versiegeln für Einzelne frei.

Die Verknappung ist nicht künstlich, sondern notwendig. Eine Not soll gewendet werden. Dabei entsteht eine andere Not (Kosten für Bauherrn), die als geringer eingeschätzt wird. Das Konzept des Einfamilienhauses wird auf Dauer nicht für die Masse funktionieren. Rein mathematisch. Politisch ist es daher richtig sich darüber Gedanken zu machen. Dass ich das aus meiner persönlichen Sicht doof finde steht auf einem anderen Blatt. Ich finde auch Regenwetter doof, weiß aber, dass es nötig ist.

Ich weiß, dass ich mich hier auf scheinbar dünnem Eis bewege, da ich selbst ein Haus mit eher größerem Grundstück bewohne und mein eigenes Handeln nicht in aller Konsequenz am Gemeinwohl ausrichte. Ein Gelegenheitsraucher, der sagt, dass rauchen ungesund ist und dennoch hin und wieder zur Zigarette greift ist mir allemal lieber als ein Raucher, der wider besseren Wissens versucht sich zu rechtfertigen, indem er postuliert, dass rauchen eine tolle Sache ist und die Auswirkungen negiert. Man möge die Steine fliegen lassen.
Ich kann deine Argumente gut nachvollziehen und sehe auch die Notwendigkeit eines planvollen und maßvollen Umgangs mit den Flächenressourcen. Ich denke aber, dass die derzeitige Politik nicht konsequent zu Ende gedacht ist. Der Landschaftsschutz hat anscheinend einen viel höheren Stellenwert als die Erreichung der Klimaziele. Nahverkehr wird nicht ausgebaut, sondern sogar eher zurückgefahren, und die Menschen werden zum Pendeln gezwungen, weil sie sich teilweise schon die Mieten in Arbeitsnähe gar nicht leisten können, geschweige denn ein Baugrundstück. Statt dessen versucht man über CO2-Bepreisung zu steuern, was aber nicht funktionieren kann, irgendwie müssen die Leute ja zur Arbeit. Eine sinnvolle Planung des Flächenverbrauchs anhand des Bedarfs sehe ich einfach nicht. Und wie gesagt, eigentlich wäre ja auch noch massig Bauland vorhanden, das haben sich aber schon die Leute unter den Nagel gerissen, die eh schon ein Haus haben, in der Hoffnung, die Kinder mögen irgendwann mal in der Nachbarschaft bauen. Was ich nachvollziehen kann, ich würd's wahrscheinlich genauso machen, wenn ich die Möglichkeit und Kinder hätte. Ist aber eben egoistisch.
Das müsste mal eingeschränkt werden, oder eben Anreize geschaffen werden, dass vorhandenes Bauland auch tatsächlich zum Bauen und Wohnen genutzt wird.
Wenn man das spärliche Bauland, das man als Kommune zu vergeben hat, fast nur an Ortsansässige vergibt, die aber jeden Tag in die übernächste Großstadt pendeln, dann ist das ökologisch schon ziemlich fragwürdig.

Ich bin froh, dass meine Heimatstadt in den 90ern einen anderen Weg gegangen ist. Für unsere Familie war das ein sozialer Aufstieg, der nur möglich war, weil es städtisches Bauland günstig gab und wir als kinderreiche Familie von den damals schon vorhandenen Förderprogrammen der Politik profitieren konnten. Dazu noch viel Eigenleistung, wie gesagt, bis auf die Erdarbeiten, Bodenplatte, Geschossdecken und den Dachstuhl ist damals alles in Eigenleistung entstanden. Wir sind damals aus der 60m² Sozialwohnung direkt in unser Eigenheim umgezogen, was die Voraussetzung für meinen Werdegang und den meiner Geschwister war. Ich wüßte nicht, wie ich für mein Abi hätte lernen können, wenn ich mein Zimmer mit meinen drei jüngeren Geschwistern hätte teilen müssen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 30.11.2024
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