Von Passivhäusern und Plastiktüten und Styroporpelz

4,80 Stern(e) 4 Votes
C

chand1986

Männer, diese Art der Argumentation, ich hör sie zu lange, zu oft, macht mich im ernst auch sauer.
Könntest du konkretisieren, welche Art der Argumentation du genau meinst?

Denn zumindest ich fühle mich von deinem Beitrag recht positiv angesprochen, sagt er doch, dass wenn eine Entscheidung A anliegt ( jetzt z. B. wegen CO2-Reduktion ), der Staat durch eine Maßnahme B diese erwirken soll:

Dann macht man eben den Markt so, dass es in die richtige Richtung geht, und wer dennoch Cayenne Turbodiesel will, ok, die paar Cayennes kann die Welt ab.
Neinein, es ist immer verdächtig, wenn ganz hoch moralisch angesetzt wird, statt zu schauen, wie es ist und was aus dem Ist folgt. Karsten
Und wie folgerst du etwas aus "dem was ist", wenn du keinen Kompass hast, der dir eine Zielvorgabe gibt? Ohne einen solchen ( die von dir so gescholtene Moralität ist Teil eines solchen Kompasses ), ist fast jeder Schluss möglich - die meisten solcher Schlüsse würdest aber auch du verwerfen.

Sich vorzustellen, wie die Welt sein sollte, um dann eventuell zu erreichen, dass sie sich ein wenig dort hin bewegt: Wenn man da schon den moralinsauren Zeigefinger wittert, stellt sich mir jedes mal die Frage nach Alternativen.
Deshalb meine ( rethorischen ) Fragen nach "dem Markt" und "Staat".
 
Nordlys

Nordlys

chand. moralistisch, ich könnte auch sagen "idealistisch", ist auch ein ismus, wird es immer dann, wenn Du denkst, dein Gesprächspartner spricht nicht mehr, er belehrt: seine Meinung steht fest, verwirr ihn nicht mit Tatsachen.
Oder anders: Wenn Dinge alternativ-los werden, wenn gut und böse klar verteilt sind (Greenpeace und noch übler: Sea Shepherd), wenn auch Zwang zum Erreichen der Erlösung gerechtfertigt wird.
Ja, es gibt zu Recht benannte Ziele: NOx muss runter. CO2 Menge muss begrenzt werden (das ist nicht automatisch "Ausstoß stopp". Wenn ich etwas verbrenne, was 5 kg CO 2 macht und dieses Etwas hat vorher 5 kg gefressen, ist die Menge 0 trotz Ausstoß).
Aber es gibt- hier fängt das Moralistische oder Idealistische an, Denkverbote und Gebote.
Gebote: Verzicht, kleinbäuerlich, dezentral, nachhaltig, ohne Industrie
Verbote: Kernkraft, industrielle Lösungsansätze, Fusionsenergie
Fürs Letztere wird sogar Forschung eingestellt.
Die Folgen. Meine Heimat SH ist ne Windkraftspargel Landschaft extrem. Dezentral. Der Strom kann nicht weg (Grosstechnikverbot), die Wind-sichere offene See ist auf Deutscher Seite Windkraft frei. Oder fast frei. In Dk ist es genau umgekehrt. Wenig Mühlen an Land, Massen in der See, große Relaisstationen im Meer und Leitungen bringen die so zentral gewonnene Windenergie nach Kopenhagen-Aarhus. den Rest an Land erledigen allgegenwärtige kleine Blockheizkraftwerke mit Gas befeuert, die auch Fernwärme ins hinterste Dorf bringen. Der normale dänische Haushalt hat keine Heizung außer einem Bullerofen. Er hat Fernwärme aus Erdgas oder Biogas. Karsten
 
kaho674

kaho674

Aber es gibt- hier fängt das Moralistische oder Idealistische an, Denkverbote und Gebote.
Gebote: Verzicht, kleinbäuerlich, dezentral, nachhaltig, ohne Industrie
Verbote: Kernkraft, industrielle Lösungsansätze, Fusionsenergie
Neinein, es ist immer verdächtig, wenn ganz hoch moralisch angesetzt wird, statt zu schauen, wie es ist und was aus dem Ist folgt. Karsten
.. moralistisch, ich könnte auch sagen "idealistisch",..., wird es immer dann, wenn Du denkst, dein Gesprächspartner spricht nicht mehr, er belehrt: seine Meinung steht fest, verwirr ihn nicht mit Tatsachen.
3 faszinierende Beiträge.
Ich guck auch mal wie es ist: Schmetterlinge zu 80% tot. 2 Kernkraftwerke explodiert, Eisbären sterben, Fische alle weggefischt, Meer voll mit Plastikmüll, Giraffen sterben aus, usw.

Problem? Nicht doch! Alles eine Frage der Prioritäten. Hauptsache Freiheit?
 
Zuletzt bearbeitet:
C

chand1986

dein Gesprächspartner spricht nicht mehr, er belehrt: seine Meinung steht fest, verwirr ihn nicht mit Tatsachen.
Die Diskussion, wenn es um große Fragen geht ( Klimawandel + CO2, Energiewende, aber auch Geopolitik + Flüchtlinge z. B. ) findet aber selten zwischen Leuten statt, die über die selben Tatsachen ihre unterschiedlichen Ansichten diskutieren.
Die Leute konstatieren schlicht unterschiedliche Tatsachen(!) - und eine echte Diskussion ist somit ausgeschlossen. Man fühlt sich dann von der Gegenseite schlicht immer belehrt, weil "die anderen" ja dann so tun, als wüssten sie etwas, was man selbst viel besser verstanden zu haben meint.

Ich versuch da ja mit Logik und Wissenschaft ranzugehen, aber auch das wird von einigen Leuten als Bevormundung gesehen. Schließlich schaffen die Gesetze der Natur auch Denkkorridore. Wenn etwas physikalisch Quatsch ist, kann man es zwar denken, aber es führt zu nichts. Der Hinweis darauf ist bereits ein Gebot/Verbot?

Ein Beispiel aus deinem eigenen Kommentar:

( ...[ ] Wenn ich etwas verbrenne, was 5 kg CO 2 macht und dieses Etwas hat vorher 5 kg gefressen, ist die Menge 0 trotz Ausstoß).
Da würde ich sofort "Stopp" rufen. Mit diesem Ansatz ist Öl und Kohle verbrennen nämlich kein Problem - schließlich hat beides vor Millionen von Jahren jenes CO2 gebunden, das nun wieder freigesetzt würde.

Logisch richtig wäre, wenn man denn deinen Ansatz einer Bilanz nimmt, dass nur so viel verbrannt werden sollte, wie zeitgleich durch Prozesse anderen Orts gebunden wird. Käme ja keiner auf die Idee es logisch zu finden, wenn man heute verbrennt und nächstes Jahr wieder einsammelt - was passiert in der Zwischenzeit?

So. Ich habe jetzt quasi einen von dir präsentierten Fakt als falsch dargestellt ( oder als unglücklich formuliert ). Damit will ich dich aber weder maßregeln, noch ist das ein moralischer Zeigefinger. Es ist der Hinweis, dass der zitierte Ansatz nicht hält was er verspricht, weil er logisch nicht aufgeht. Den nachwachsenden Rohstoff Holz zu verbrennen macht auch nur dann Sinn, wenn man die Wälder dafür nicht schneller abholzt als sie nachwachsen, als Fallbeispiel.

Wenn ein solcher Hinweis aber als Denkverbot oder Maßregelung erkannt würde, dann ist eine fruchtbare Diskussion von vornherein zum Scheitern verurteilt.
 
C

chand1986

Problem? Nicht doch! Alles eine Frage der Prioritäten. Hauptsache Freiheit?
Nun ja. Karsten sieht sich ja als Liberaler, nicht als Libertärer. Somit ist er Regelungen durch eine übergeordnete Instanz nicht generell abgeneigt. Wenn im Weltmaßstab was gemacht werden soll ( sagen wir: Plastikmüll aus den Ozeanen gefischt ), wird er transnationale, staatliche Übereinkünfte zum Erreichen dieses Ziels nicht geißeln. Aber evtl. ein Plastiktütenverbot an der Supermarktkasse, wenn die Alternativen nur teurer zu haben sind? Wer weiß.
 
Marvinius II

Marvinius II

3 faszinierende Beiträge.
Ich guck auch mal wie es ist: Schmetterlinge zu 80% tot. 2 Kernkraftwerke explodiert, Eisbären sterben, Fische alle weggefischt, Meer voll mit Plastikmüll, Giraffen sterben aus, usw.

Problem? Nicht doch! Alles eine Frage der Prioritäten. Hauptsache Freiheit?
Schade, auf einen sachlichen Beitrag wieder emotionale Botschaften eines *-ISMUS Anhängers....

Manche Leute können halt ohne einen festen Glauben nicht leben. Freiheit ist eben schwierig...
 
Zuletzt aktualisiert 25.11.2024
Im Forum Wärmepumpen / Lüftungsanlagen gibt es 774 Themen mit insgesamt 11339 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Von Passivhäusern und Plastiktüten und Styroporpelz
Nr.ErgebnisBeiträge
1Lüftung im Neubau (zentral vs. dezentral), Geräuschbelästigung 69
2Verbot anderer Wärmequellen bei Fernwärme rechtens? 11
3Fernwärme Nutzung - Verbrauch und Kosten normal? 16
4Fernwärme erreicht nicht KfW55 Anforderungen?! 13
5Fernwärme Ja oder Nein 20

Oben