Das Problem ist halt, dass deine Zahl so wenig Aussagekraft hat. Ich kann daraus einen Quadratmeterpreis nur ganz grob schätzen, es ist einfach zu viel Variabilität in den restlichen Positionen: Grundstück, Außenanlagen, Garage/Carport, Küche. Die Gesamtrechnung sollte man natürlich immer machen, schon alleine um zu verhindern, dass ein Anbieter Kosten in andere Punkte verschiebt ("Preis ab OK Bodenplatte"). Aber bei einem eher günstigen Grundstück 700k aufwärts als absolutes Minimum in den Raum zu werfen, finde ich nicht richtig. Das geht garantiert günstiger, auch als Holzständer
Ich kann das gerne noch einmal aufdröseln und wie gesagt, das ist eine Rechnung ohne jegliche Eigenleistung.
Grundstück inkl. Kaufnebenkosten, Bodengutachten, Vermessung |
92600 EUR |
Bodenplatte inkl. Ringender, Sockelputz, Schnurgerüst, Rückstauklappe und Mehrspartenhauseinführung |
44000 EUR |
Haben wir uns ein Angebot von einem lokalen Unternehmen machen lassen. |
Haus schlüsselfertig inkl. Photovoltaik-Anlage mit Batteriespeicher, Hauseingangspodest/Treppe, Betonpodest Wärmepumpe, Carport, kleiner Schuppen, normale Ausstattung |
545500 EUR |
Hier gibt es natürlich Einsparpotenzial. Photovoltaik-Anlage weg -25K, Angebot eines anderen Anbieters war -30K. |
Einrichtung inkl. Küche und neue Leuchtmittel |
30000 EUR |
Alle anderen Möbel nehmen wir mit. |
Baunebenkosten inkl. Gebühren, Baustrom-/-Wasser, Versicherungen, Erdarbeiten, Hausanschlüsse, Endeinmessung, Pflasterarbeiten |
26500 EUR |
Außenanlage inkl. Terrasse und Sonnenschutz |
15000 EUR |
Für mehr wird kein Geld mehr da sein, d.h. alles andere müssen wir später irgendwie in Eigenleistung erbringen. |
Summe |
753600 EUR |
Einsparpotenzial sehe ich da nur beim Haus selbst und die hatte ich ja schon angesprochen. Photovoltaik-Anlage weg, anderer Anbieter. Eine andere Bauweise macht es bestimmt noch einmal billiger, aber dann ist es natürlich auch ein anderes Haus. Ich habe mir einige Angebote eingeholt und musste für mich erkennen, dass diese Bauweise keiner für 100K weniger anbieten wird. Und tut mir einen gefallen und erzählt den Leuten nicht, dass z.B.
Hanse Haus eine QNG+ Villa für
327.359 EUR baut. Das ist doch vollkommen an der Realität vorbei und niemals das, was man am Ende bezahlt. Das ist auch genau der Trick, den alle GUs in den Musterhausparks machen und versuchen, die tatsächlichen Kosten zu verschweigen. Im Prospekt sieht das erst einmal gut aus und am Ende sind aus den 327K auf einmal doch 450K geworden, weil dies und jenes noch gefehlt hat und hier und dort will man etwas geändert haben...
Ich kann ja nur von meinen Erfahrungen sprechen und die teilen und dann muss jeder selbst seine Schlüsse daraus ziehen. Und meine Erfahrung ist, dass man sich ganz schön viel Mühe machen muss, um die tatsächlichen Kosten ordentlich zusammenzukriegen und nicht den Fehler machen sollte irgendeinem Prospektpreis zu vertrauen. Und wenn einer sagt, eine Bodenplatte kostet nur 25K, dann würde ich stutzig werden. Und wenn einer sagt, ein QNG+ Haus kostet nur 327K, dann würde ich stutzig werden. Und wenn einer nicht versucht, die ganzen sonstigen Kosten einzubeziehen, dann würde ich mir selbst die Mühe machen, denn bei den Preisen und Kreditkosten können einem 30-50K am Ende ganz schnell das Genick brechen, wenn man auf einmal nachfinanzieren muss.
Kleiner Tipp am Rande: Ich habe mir auf der Homepage von Fertighausexperte eine Zusammenstellung aller möglichen Kosten gekauft, mit der ich meine Rechnung gemacht habe. Das hat mir auch geholfen, überhaupt erst einmal einen Überblick zu bekommen, auf was man so alles achten muss. Dann kann man auch bei den Angeboten gezielt Nachfragen stellen und klären, was im Angebot drin ist und was man noch extra in seiner Rechnung berücksichtigen muss.