Nun geht's weiter. Zwar habe ich mal bei Heinz von Heiden das Wort "Aussitzen" benützt - entsetztes Abwehren, niemals nicht - aber wenn man sich die nachprüfbaren Ergebnisse anschaut, präsentiert sich ein anderes Bild.
Schön wäre gewesen, wenn irgendwann mal einer eine Lösung für alle unten mit Estrich verklecksten Terrassentüren gefunden hätte. Wir haben das vergeblich reklamiert. Ich nehme an, viele Leute machen das irgendwann stillschweigend selbst, Hauptsache, sie müssen es nicht mehr sehen. Ein Bauunternehmen muss das vielleicht nur aussitzen.
Die durch Bauverzug viel zu lange eingepackte Haustür hat auch gelitten. Der Klebstoff vom Abkleben ging nicht mehr ab. Ich erhielt nichteinmal Antwort auf die Frage, wie man denn das abbekommen könnte, softe Methoden hätten versagt. Sieht einfach verlottert aus, ebenso wie die von den Estrichlegern zerkratzte untere Haustürleiste. Schweigen im Wald. Wisst Ihr vielleicht, wie das von Kunststoff und Metallschiene (Aluminium) abgeht?
Es gab noch einen Posten, bei dem es mir wegen Lernens von Heinz von Heiden allerdings an Großzügigkeit fehlte, die Schadensersatzforderungen.
Diese entstanden u.A, dort, wo wir auf Grund von Fehlinformationen finanzielle Nachteile erlitten.
Einmal gab uns der Sachverständige zur den Vertragsverhandlungen mit, alle Abläufe sollten gen Süden (Kanal) verlegt werden, um lange Abwasserkanäle zu vermeiden. Das wurde Teil des Vertrags. Aber im Planungsgespräch banden uns 3 Architekten auf, das sei technisch unmöglich zu fertigen, wir müssten darauf verzichten. Mehrkosten: € 1.500.--. Das Argument war in der Sache nachher nicht zu halten. Im Gegenteil, auf Nachfrage erhielt ich die mündliche Auskunft des zuständigen Planers, man entwässere prinzipiell diagonal und sei prinzipiell nicht willens, davon abzuweichen. Schriftliche Argumentation von Heinz von Heiden, ja, das sei im Vertrag, aber es gebe keinen Auftrag dafür. Diese Vertrags/Auftragsgeschichte haben wir schon mal gehört beim Saunastrom. So ein Vertrag ist doch keine unverbindliche Broschüre.
Dem Außendienst gelang es bei den Vertragsverhandlungen, uns zu überzeugen, dass Heinz von Heiden niemals mehr als € 500.- pro Monat bei überschrittener Bauzeit bezahle, nur im Geschosswohnungsbau werde mehr bezahlt. Außerdem werde Heinz von Heiden bei Bauzeitvereinbarung eigentlich immer innerhalb der Zeit fertig, diese Baustellen würden bevorzugt behandelt. Ich bekomme heute noch rote Ohren vor Scham, dass ich das geglaubt habe. Natürlich hat es nicht gereicht. Wir reichten also die Mehrkosten zu. Wir haushalteten ausgesprochen sparsam, die Summe war überaus überschaubar. Grob hälftig bestand sie aus Kosten aus Verträgen, hälftig aus Anfahrten. Anerkannt wurde alles, wofür es einen Vertrag gab, z.B. Mietverträge. Abgelehnt wurden sämtliche Fahrtkosten, wobei wir 2 Anfahrten pro Woche, berechnet mit € 0,30 pro einfachem Km ansetzten. Als ich dem Sachverständigen die komplette Ablehnung der Fahrtkosten vorlegte, fragte er nur lapidar ...und, haben Sie etwa nicht anfahren müssen?...Doch, das mussten wir, und 2x pro Woche war absolut Sockel.
Nun bleibt noch die erzwungene Reparatur der gut 20 Fehlstellen des Elektrikers offen. Wüste Stellen, die Bauleitung ließ bei einer fehlerstrotzenden Elektrik trotzdem zuputzen. Das musste alles aufgeschlagen werden , teil von der Decke herunter bis auf Schalterhöhe, auch mal nur 30 cm. hinterher bekam der Elektriker das nicht mehr zu. Hier taxierte der Sachverständige die Arbeitszeit im Abnahmegespräch, er sollte eine faire Win-Win-Lösung erarbeiten (das ist übrigens kein Schimpfwort). Er setzte an pro Stelle 0,5h plus Material. Absolut gerechtfertigt. Die Schlitze hatten zum Teil Überstände aus hartem Schnellzement, die ich nicht ausschleifen konnte. Wir hätten das eigentlich heraushauen müssen, was wir aus Zeitnot nicht konnten. Ich musste das sehr großflächig und mehrschichtig verziehen. Mit etwas Material (ohne Rüstzeit) kam der Sachverständige auf den Gesamtwert von 12h. Heinz von Heiden schreibt uns dazu: Aus Kulanz und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht erstatten wir Ihnen maximal 3 h a € 48.-
Da haut es mir im schwäbischen Idiom den Seiher raus. Ein Seiher ist ein Sieb.
Die € 48.- hatte ich im Vorfeld angeboten, sie waren nicht angenommen worden. Die Bauleitung hatte mir angekündigt, sie würde mir das bei Verweigerung der Ausführung einfach übriglassen und dann einen geringeren Preis mit dem Sachverständigen aushandeln.
Allerdings möchte ich auch nochmals erwähnen, dass die tatsächlichen Kleinrechnungen, die während des Baus entstanden, entsprechend der Zusagen der Bauleitung anerkannt wirden.
So, nun für heute an die produktiven Arbeiten. Kein Mensch kann dauernd quengeln und zanken ohne dass es ihm auf die private Laune schlägt, wenn er sich nicht willentlich abwendet.
Gute Dinge warten auf mich:
Der erste KVA für die Einbaumöbel liegt auf dem Tisch, nun muss ich nur noch die beiden anderen Schreiner piesacken, bis die auch abgegeben haben. Weniger Wände=weniger Stellfläche=weniger Stauraum, da ruft es nach dem Schreiner.
Die Sonne scheint und es gilt Beete vorzubereiten. Na gut, und ich muss die Gärtnerin anschieben.
Die Pergola kommt bald, sie bekommt zwei schöne Bänke und dafür fertige ich Polster. Wir wurden uns nicht auf Anhieb einig: Ich wollte Rosenstoff, er wollte ein Grau. Jetzt werden sie einfach zweiseitig, wer sie rausholt, kann ja entscheiden, was heute besser aussieht.
Viele Grüße Gabriele