Sparanfänger mit Fragen zur Plausibilität des "groben" Plans

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B

Bieber0815

In diesen Fällen spielt es eigentlich keine Rolle, ob man am Ende "nur" 100.000 nicht mehr zurückzahlen kann, oder eben deutlich mehr - die Hütte müsste verkauft werden.
Die Frage ist, ob der Verkaufserlös nach Abzug der Spesen (Vorfälligkeitsentschädigung etc.) größer oder kleiner als die Restschuld ist. Wenn größer, dann kann man (schmerzhaft) mit dem neuen Einkommensniveau weiter leben. Wenn kleiner, hat man zusätzlich noch Schulden an der Backe und geht ggf. in die Insolvenz. Das will nicht jeder (sich heute vorstellen). Deshalb kann man bei hohem Eigenkapital-Einsatz ruhiger schlafen.

Mit anderen Worten: Man hat Netto-Vermögen, weil das Haus mehr wert ist als die verbleibende Darlehenssumme. Bei hohen Beleihungen muss man erst mal schnell intensiv tilgen, damit die Restschuld schneller fällt als der Wert des Hauses, um in die "sichere" Zone zu kommen.

Wer keine Angst vor der (Privat-)Insolvenz hat, der kann zusätzlich zur 110-%-Finanzierung dann auch gerne noch Küche und Neuwagen finanzieren. Da kommt's dann nicht mehr darauf an.

Immer gilt natürlich: Schulden sind kein Problem, solange die Rate bedient werden kann.

Ergänzung: Aus den genannten Gründen ist es dann auch besser, frei zu verkaufen als auf die Zwangsversteigerung zu warten. Es sei denn, es ist eh alles egal.
 
S

Steffen80

Mit anderen Worten: Man hat Netto-Vermögen, weil das Haus mehr wert ist als die verbleibende Darlehenssumme. Bei hohen Beleihungen muss man erst mal schnell intensiv tilgen, damit die Restschuld schneller fällt als der Wert des Hauses, um in die "sichere" Zone zu kommen.
Genau das ist für mich auch der entscheidende Punkt. Mein Haus sollte bei einem notwendigen Verkauf von Anfang an mehr bringen als die offene Restschuld. Bei uns ist das vermutlich der Fall. Im aktuellen Umfeld sowieso. Wir haben noch nicht angefangen mit bauen, aber unser Grundstück könnten wir jetzt schon mit deutlichen Gewinn verkaufen So muss das sein..

Gruss, Steffen
 
V

Vanben

Guest
Ich habe nicht gesagt, dass man einfach wie blöde Schulden machen soll, weil es am Ende ja ohnehin via Verbraucherinsolvenz zu regeln wäre. Ausgangslage der Überlegung ist immer ein anständiger, überlegter Schuldner mit an sich passenden Rahmenbedingungen, der unverschuldet in finanzielle Schwierigkeiten gekommen ist

Was das "Netto-Vermögen" angeht, setzt ihr beide voraus, dass euer Haus bei einem Verkauf mehr einbringt, als die Restschuld. Was aber, wenn das nicht hinhaut? Top-Lage und Umfeld wie heute - vermutlich kein Thema...aber wie sieht es mit dem typischen Einfamilienhaus in der Kleinstadt in 10-15 Jahren aus, welches binnen Monatsfrist verkauft werden müsste?

Noch dazu geht es ja nicht um die bloße Entscheidung ohnehin vorhandenes Eigenkapital in die Immobilienfinanzierung einzubringen, oder nicht. Es geht um die Frage, ob man bereit ist dieses erst mal über 10 Jahre (oder mehr) anzusparen und dabei die finanziellen Belastungen eines Hauskaufs zu ertragen OHNE in dieser Zeit die Vorteile des Hauses nutzen zu können. Erschwerend hinzu kommt natürlich noch, dass es sich oberhalb eines gewissen Levels ja nicht einmal dann lohnt solange zu sparen (siehe Berechnungen oben), wenn man am Ende gar nicht in eine finanzielle Schieflage gerät.

Kurzum: "Beruhigtes Schlafen" schön und gut, aber möchte ich angesichts einer limitierten Lebenszeit nur deshalb 6-7 Jahre länger auf mein Eigenheim warten, um im "worst case" (mit höherer Wahrscheinlichkeit) nicht in der Privatinsolvenz zu landen?
Mag sein, dass selbst darauf noch der ein oder andere mit "Ja" antwortet. Ich denke da gibt es andere Dinge auf der gedanklichen "Absicherungs-Liste" die so viel weiter oben stehen, dass einem lange vorher das Geld ausgeht (Versicherungen, Altersvorsorge, Ausbildung der Kinder etc.).
 
L

Legurit

Was auch schon wieder für eine Diskussion...
Ich hab heut ein Treppengeländer bekommen auch ohne 10 Jahre Eigenkapital dafür angespart zu haben - das sind die wahren Meilensteine beim Bau
 
EFHNI

EFHNI

@Vanben Die Rechnung funktioniert aber so auch nur, wenn die Baupreise jährlich nur um 1,5 % steigen würden. Das dürfte je nach Region und neuen Forderungen an die Bauausführung --> Energieeinsparverordnung deutlich nach oben hin abweichen.
Bei uns hier nähe Hamburg kosten die Grundstücke das doppelte wie vor 10 Jahren. Unsere Baufirma baut regelmässig Doppelhäuser zum Verkauf und hat die vor 10 Jahren für 210.000€ abgegeben und heute für 310.000 €
 
V

Vanben

Guest
Die Rechnung funktioniert genau genommen noch besser, geht man von stärkeren Anstiegen der Baupreise aus, weil man dann mit dem angesparten Eigenkapital natürlich noch weniger hInterhyprkommt.

Die 1,5% habe ich übrigens vom Statistischen Bundesamt und die schließen auch die Immobilienpreise mit ein, also Kaufen aus dem Bestand - nicht jeder baut neu.
 
Zuletzt aktualisiert 28.11.2024
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